Teilnehmerinnenbericht von Katja Schuster und Madlen Lauterbach
Montag, 27.09.2010
Nachdem alle das Hostel Posada de las Huertas gefunden hatten, ging es am nächsten Tag auch schon richtig los. Nach einem späten Frühstück trafen wir uns um 10 Uhr und begannen die ersten Erkundungen in Madrid.
Zu Beginn führte uns Frau Pinheiro durch das wunderschöne Barrio de las Letras, in dem sie uns erste Einblicke in die Herausbildung einer nationalen Historiographie im 19. Jahrhundert und in Zentralismus-Tendenzen Madrids gewährte. Unser Weg führte uns zu Institutionen wie der Academia de Historia und dem Ateneo. Außerdem kamen wir mit den spanischen Dichtern Cervantes und Calderón de la Barca in Berührung, die in Form Denkmälern und Inschriften uns auf Schritt und Tritt begegneten.
Anschließend machten wir uns auf den Weg zur Puerta del Sol, einem der belebtesten Plätze in Spanien und außerdem das Herz von Madrid. Nach ausgiebigem Shopping dort kann man sich in eine der zahlreichen Bars oder Cafes setzen und Tapas oder andere spanische Leckereien genießen. Die Puerta del Sol war im Laufe der Jahrhunderte Schauplatz vieler historischer Ereignisse, wie zum Beispiel den Aufständen gegen Napoleon, dem Bürgerkrieg oder der Ausrufung der zweiten Republik Spaniens. Heute gilt er als Treffpunkt für Jung und Alt und abends kann man fast ganz Madrid dort finden. Außerdem befindet sich hier die Casa de Correos, heute der Sitz der autonomen Gemeinschaften.
Dann ging es weiter zum Palacio Real am Plaza Oriente, an dem uns Frau Pinheiro etwas über die Geschichte des königlichen Palastes und der königlichen Familie erzählte. Nach Ihrem Vortrag verweilten wir noch ein wenig und konnten der wunderschönen Musik eines Gitarristen lauschen. An diesem Tag besuchte der König den Palast und wir genossen die königliche Parade mit Pferden und dem königlichen Orchester. Und am Ende sahen wir sogar, wie der König und sein Besuch den Palast verließen.
Auf dem Weg zum Río Manzanares kamen wir an der Catedral de la Almudena und dem Park des königlichen Palastes vorbei. Nach einem erlebnisreichen Vormittag mit vielen Eindrücken und Informationen setzten wir uns gemütlich zum Mittag zusammen. Es gab etwas typisch Spanisches: bocadillo.
Nach einem leckeren gemeinsamen Mittagessen teilte sich die Exkursionsgruppe auf. Ein Teil beschloss, im Hostel eine Pause einzulegen, um sich für den weiteren Abend zu stärken, ein anderer erkundete die Stadt auf eigene Faust, während der Großteil der Exkursionsteilnehmerinnen den Retiro-Park besuchte, die Sonne genoss, sich unterhielt und den Tag ausklingen ließ.
Der Parque del Retiro ist der größte Park Madrids und eine grüne Oase inmitten der Stadt. Er ist der perfekte Veranstaltungsort für Konzerte und Festivals. Den Mittelpunkt der 120 ha großen Anlage bildet ein Teich, um den herum auch zahlreiche Brunnen und Denkmäler bestaunt werden können. Weltberühmt wurde der Retiro im 17. Jahrhundert, als man dort glanzvolle Feste mit Feuerwerken und Theateraufführungen feierte.
Über den Parque del Retiro hinaus gibt es unzählige Grünflächen, auf denen die Einwohner Madrids gern ihr Wochenende genießen, wie etwa die Casa de Campo.
Katja Schuster, Madlen Lauterbach