Tag 1: Porto
Unsere Exkursion auf der iberischen Halbinsel begann am Abend des 23.September in einem gemütlichen Hostel in Porto. Dort fanden sich alle Teilnehmer nach und nach ein und wurden von Frau Professor Dr. Pinheiro sowie Frau Anke Streu in Empfang genommen. Nach einer kleinen Vorstellrunde erläuterte Frau Pinheiro den geplanten Ablauf unserer Exkursion und machte zuweilen dabei Gebrauch ihrer faszinierenden Kenntnisse aller galicischen Sprachen um uns auch sprachlich auf die Reise einzustimmen. Bei einem anschließenden gemeinsamen Essen, durften wir dann auch erste kulinarische Eindrücke Portugals sammeln. Es wurden verschiedene landestypische Gerichte wie „Pastéis de Bacalhau“ (Tapas), Kabeljauauflauf, und Kuddelsuppe aufgetischt wobei letzteres seltsamerweise kaum einen Abnehmer fand.
Am nächsten Morgen starteten wir dann die erste Entdeckungstour der Exkursion unter der Leitung von 4 Kommilitonen die sich über die jeweiligen Sehenswürdigkeiten im Vorfeld informiert und eine Stadtführung gestaltet hatten. Unser erstes Ziel war die „Avenida dos Aliados“, welche im Herzen Portos liegt und mit dem Rathaus „Paços de Concelho do Porto“, dem Vorplatz „Praça do General Humberto Delgado“ und den umliegenden imposanten Gebäuden als beliebteste Promenade der Stadt gilt. Von dort aus ging es weiter zum Bahnhof São Bento. Dieser wurde auf dem Gelände eines alten Klosters erbaut und ging bereits 1916 in Betrieb. Vor allem die sogenannten „Azulejos“ bei denen es sich um Mosaike aus bemalten Keramikfliesen handelt, begeisterten uns. Während diese „Azulejos“ an den maurischen Einfluss zur Zeit des Mittelalters erinnern, zeugen die vielen barocken Kirchen der Stadt vom weitverbreiteten Katholizismus in Portugal. Nach der Besichtigung der Kathedrale Portos „Sé do Porto“, zog es uns in die Altstadt (Ribeira) , welche am Fluss „Douro“ liegt und seit 1996 zum Weltkulturerbe zählt. Vorbei an den für den Transport von Portwein genutzten kleinen Rabelo-Booten sowie der Arrabiba-Brücke ging es dann quer durch die Stadt in Richtung Universität. Doch bevor wir dort ankamen, machten wir Halt in den immergrünen Parkanlagen des ehemaligen Kristallpalastes „Palacio de Cristal“ der 1951 abgerissen wurde.
Der letzte Programmpunkt des Tages war dann der Besuch der Philosophischen Fakultät der Universität Portos. Dort hatten wir die Gelegenheit uns mit einer Gruppe von Germanistikstudenten und deren deutschstämmige Professorin auszutauschen. Es ging dabei um allgemeine Themen wie den Ablauf eines Studiums in Portugal und dessen Finanzierung aber vor allem auch um die persönlichen Erfahrungen mit der momentanen Wirtschaftskrise im Land und deren Auswirkungen. Es war faszinierend und spannend zu erfahren wie die Studenten, die aktuellen Probleme der iberischen Halbinsel einschätzten und erlebten. Dabei ergab sich für viele von uns ein ganz anderes Bild als es in den deutschen Medien dargestellt wird. Im Anschluss an dieses Treffen gingen wir zusammen mit der Germanistikprofessorin in ein gemütliches Teehaus um dort in weiteren privaten Gesprächen die ersten Eindrücke des erlebnisreichen Tages in Porto auszutauschen.
Kathrin Siemer