Einseitige Erinnerung
1932 begann mit der Machtübernahme von António de Oliveira Salazar eine neue Epoche in der Geschichte Portugals, die die Gründung des Estado Novo nach sich zog und erst mit der Nelkenrevolution 1974 endete. Die Diktatur Salazars, die durch Leid und Unterdrückung der Bevölkerung geprägt war, spielt heute in der portugiesischen Gesellschaft nur noch eine untergeordnete Rolle. Die mangelnde kritische Auseinandersetzung mit dieser Epoche sowie eine einseitige Erinnerung machten es möglich, dass die Zeit des Estado Novo und die Person Salazars heutzutage zunehmend aufgewertet werden. Im Folgenden werden die geschichtlichen Hintergründe dieser Zeit betrachtet, um aktuelle Entwicklungen und Kontroversen in Portugal hinsichtlich der kritischen Vergangenheitsbewältigung einordnen und beurteilen zu können.
|