Das Ateneo heute

Das Ateneo kann nur durch seine Mitglieder bestehen. Seit dem ersten Mitglied zählte die Institution mehr als 50.000. Sie formen die kulturellen Aktivitäten durch ihre Beiträge und Diskussionen in den Secciones (dt.: „Abteilungen“), Cátedras (dt.: „Lehrstühlen“), Agrupaciones (dt.: „Vereinigungen“) und Tertulias (dt.: „Gesprächskreise“). Diese Unterteilungen bestehen aus vielen weiteren Unterabteilungen. So gibt es – um nur einige wenige zu nennen – in den Abteilungen die Bereiche Plastische Kunst, Technologie, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften, Kino, Mythen, Zivilrechte, Psychologie oder Yoga. Die Lehrstühle haben immer einen Bezug zu wichtigen Persönlichkeiten wie beispielsweise José Casares Gil, Méndez Núñez, Gregorio Marañón, Sigmund Freud oder José Rodríguez Carracido. In den Vereinigungen spricht man über Natur, bestimmte Persönlichkeiten, französische Kultur oder Eloquenz u.a. In den in Spanien sehr bekannten Tertulias wird etwa über die Themen Zusammenleben, Mythen, Religion und Menschheit, Theater, Politik oder die katalanische Kultur diskutiert.^[1]

Die ebenfalls 1835 gegründete Bibliothek ist ein wichtiger Bestandteil und ein lebendiges Zeugnis der goldenen Jahre der spanischen Kultur. Sie ist bis heute immer noch ein wichtiger Bezugspunkt, wenn es um die Institutionalisierung der Kultur und die spanische Nationalkultur selbst geht.^[2]

Die Aneignung von Wissen war auch schon für die vielen Wissenschaftler, Schriftsteller und Künstler von Bedeutung, die das intellektuelle Leben der Stadt und somit auch das Ateneo beeinflussten. Das kann man auch schon an den namhaften Präsidenten und herausragenden Persönlichkeiten erkennen: Duque de Rivas, Alcalá Galiano, Segismundo Moret und viele andere. 16 der Präsidenten konnten ihre Karriere sogar als Regierungspräsidenten fortsetzen.^[3]

Iris Keck

[1] Ateneo de Madrid 2011.
[2] Ateneo de Madrid 2011.
[3] Ateneo de Madrid 2011