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Inklusive Hochschule
Leit- und Orientierungs­system
Inklusive Hochschule 

Barrierefreies Leit- und Orientierungssystem

Ausgangsüberlegungen

An den vier Standorten der TU Chemnitz orientieren sich Tag für Tag unzählige Hochschulangehörige sowie Gäste. Bisher waren historisch gewachsen sehr unterschiedliche Beschilderungen vorhanden. Diese hatten jedoch teilweise erhebliche Mängel und insgesamt mangelte es an einem einheitlichen Leit- und Orientierungskonzept. Dies führte dazu, dass sich unter anderem Angehörige sowie Gäste unzureichend orientieren konnten.

2015-2017: Designwettbewerb und Erarbeitung eines Leitfadens für alle Elemente des Leitsystems der TU Chemnitz

Es fand 2015 ein deutschlandweiter Designwettbewerb statt, welchen der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) ausgelobt hat und der auch für die Umsetzung des Leit- und Orientierungssystems verantwortlich ist. Hauptkriterien der Auswahlentscheidung waren Funktionalität, kommunikative Qualität, Designqualität, räumliche Qualität, innovative Qualität und Originalität, medienadäquate Anwendung und Umsetzung, Wirtschaftlichkeit sowie Barrierefreiheit/Inklusion. Bei der Präsentation der Entwürfe am 06. Oktober 2015 hat sich der Entwurf der Agentur neongrau aus Dresden durchgesetzt. Er zeichnet sich nach Einschätzung der Jury durch einen sehr nutzerzentrierten Ansatz aus und hat das Thema ganzheitlich beleuchtet. Der zielgruppenorientierte Aufbau spricht das gesamte Altersspektrum an; die gewählte Formsprache hat einen technischen Charme (vgl. Uni aktuell-Meldung vom 30.10.2015). Alle eingereichten Entwürfe wurden Anfang November bis Anfang Dezember 2015 auf dem Campus Reichenhainer Straße ausgestellt.

Bis Februar 2017 erarbeitete die Agentur neongrau einen 180-seitigen Leitfaden zum barrierefreien Leit- und Orientierungssystem (LuOS) der TU Chemnitz sowie Vorgaben für die einzelnen Elemente erstellt worden. Dieser Leitfaden geht unter Verweis auf die UN-Behindertenrechtskonvention ausführlich auf die Themen "Barrierefreies Bauen" und "Barrierefreiheit und Inklusion" ein. Die Kapitel 2 bis 6 stellen die einzelnen Elemente des Leitsystems der TU Chemnitz vor, wobei eine Visualisierung im Innen- und im Außenbereich vorgesehen ist. Dazu zählen im Außenbereich die Elemente Campus Hub, Navigator, Wegweiser und Türsteher. Für den Innenbereich sind Concierge, Liftboy, Wegweiser, Fernmelder, Ausstecker und Türschilder als Elemente geplant.

seit 2017: schrittweise Umsetzung

Die Einführung einer Bezeichnungsnomenklatur für die TU Chemnitz stellt die Voraussetzung für die Umsetzung des Leit- und Orientierungssystems im Innen- und Außenbereich dar. Es handelt sich um eine Systematik, die eine eineindeutige Zuordnung aller Gebäude der TU Chemnitz ermöglicht. Entwicklungsmöglichkeiten für zukünftige Bauvorhaben sind gewährleistet. Im Kommunikationsforum am 19. Januar 2017 wurden die Pläne einer Bezeichnungsnomenklatur erörtert, bis Juni 2017 ausgearbeitet und per Rektor-Rundschreiben vom 25.07.2017 hochschulintern kommuniziert. Die Umsetzung im Bestand erfolgt seitdem sukzessive. Aktuell kommen entsprechend der Bezeichnungsnomenklatur sowohl die bisherige als auch die Neubezeichnung von Gebäuden und Räumen zum Einsatz (z. B. bei Kontaktinformationen auf Webseiten, auf Visitenkarten).

Im Jahr 2018 erfolgte eine Ersatzbeschaffung von Türschildern in einigen Universitätsgebäuden sowie eine Vereinheitlichung der Türschildeinleger. Die Gestaltung und der Inhalt der Türschildeinleger beruht auf dem Leitfaden des Leit- und Orientierungssystems und unter Berücksichtigung des aktuell geltenden Corporate Design der TU Chemnitz. Die Erstellung und Aktualisierung der Türschilder folgte einem durch das Dezernat Bauwesen veröffentlichtem Zeitplan und wurde über den Printgenerator der TU Chemnitz nutzerfreundlich realisiert.

Das Leit- und Orientierungssystem entsprechend des Leitfadens wird auch in Gebäuden angewendet. Einen ersten Eindruck dafür vermittelt das MAIN-Gebäude an der Rosenbergstraße.

Der erste Campuspylon wurde Mitte Januar 2020 auf dem Platz vor der Mensa an der Reichenhainer Straße aufgestellt. Diese drei Meter hohe Stele vermittelt ein Bild vom modularen Aufbau des Info-Punktes und von der neuen Gebäudenomenklatur und damit einhergehend von den neuen Gebäudebezeichnungen und den künftig zu nutzenden Kürzeln und Icons. Die dort erkennbare Farbkombination aus TU-Grün und Petrol wird sich künftig durch das gesamte Leit- und Orientierungssystem der TU Chemnitz ziehen. Der Campuspylon vor der Mensa ist ein Prototyp, an dem nun im Dauertest unterschiedliche Bauweisen erprobt werden, um Aspekte wie Lesbarkeit und Verwitterung zu prüfen. Zudem soll so eine wirtschaftliche Ausführung gefunden werden, bevor weitere Stelen angefertigt und  im Außenbereich aufgestellt werden.

Zwischen März und Dezember 2020 startete die Agentur Neongrau eine Online-Umfrage zu diesem ersten Campuspylon, um den Prototyp durch verschiedene Stakeholder zu evaluieren. Darin ging es um Aspekte der Nutzerfreundlichkeit der Stele zu verschiedenen Tageszeiten (Erkennen und Verstehen mit und ohne Beeinträchtigung) sowie die Einschätzung zu Wirkung und Sinn des Prototypen. Es beteiligten sich 75 Personen an der Befragung. Die Teilnehmenden beurteilen das neue LuOS und den Prototyp im großen und ganzen positiv. Es gab einige konstruktiv-kritische Anmerkungen.

Weitere Informationen

Leit- und Orientierungssystem der TU Chemnitz

Barrierefreiheit des Leit- und Orientierungssystems

Interessantes

Im Rahmen des neuen Leit- und Orientierungssystems der TU Chemnitz entstand auch ein Iconset, das zum Beispiel für Internetseiten, Veranstaltungsbeschilderung oder Beschriftung allgemeiner Art verwendet werden kann. Die Sammlung von aktuell 94 Icons, darunter auch Icons zum Themenfeld Inklusion (rollstuhlgerechter Eingang, Fahrstuhl, barrierefreies WC etc.) steht seit März 2018 zur allgemeinen Verfügung und wird ständig erweitert und weiterentwickelt. Weitere Informationen