Pressemitteilung vom 23.06.1998
Wie der Computer Krankheiten besiegen hilft
Vortrag Medizin/Informationstechnik
Wie der Computer Krankheiten besiegen hilft
(Pressemitteilung 151/98)
Wer sich über neueste Verfahren der Bildverarbeitung in der Medizin unterrichten möchte, der sollte an den beiden Dienstagen 30. Juni und 7. Juli 1998 jeweils von 9.00 bis 10.00 Uhr in die Chemnitzer Uni kommen. Denn an diesen Tagen wird der Chefarzt der Hautklinik des DRK-Krankenhauses Chemnitz-Rabenstein, Privatdozent Dr. med. Hans-Jürgen Koch, im Hörsaal 3, Reichenhainer Straße 70 über die digitale Bildanalyse beim Hautkrebs und bei anderen Hautkrankheiten sprechen. Die Vorträge sind Teil der Vorlesung "Bildverarbeitung und Bildkommunikation" der Chemnitzer Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik. Interessierte Bürger sind ebenfalls willkommen. Er ist eine der gefährlichsten Krebskrankheiten überhaupt: der schwarze Hautkrebs. Jährlich erkranken allein in Deutschland mehr als 100.000 Menschen daran. Dabei ist der Hautkrebs - in der Sprache der Ärzte: das maligne Melanom - heilbar, wenn er früh genug entdeckt wird. Doch oft gehen die Patienten nicht rechtzeitig zum Arzt, weil sie die ersten Anzeichen der Erkrankung nicht erkennen. Besonders wichtig ist dabei, den Hautkrebs von anderen ähnlich aussehenden Hautkrankheiten zu unterscheiden. Der erfahrene Arzt achtet dabei in der Regel auf eine ganze Reihe von körperlichen Anzeichen, die, jede für sich betrachtet, harmlos sind, die zusammen aber ein untrügliches Zeichen für die Krankheit sind. Fehlt eines dieser Merkmale oder ist es durch ein anderes ersetzt, liegt eine andere Krankheit als zunächst vermutet vor. Erst eine solche "Differentialdiagnose" ermöglicht es, die jeweilige Krankheit angemessen zu bekämpfen. Neben der Erfahrung des Arztes spielen bei der Feststellung einer Krankheit und der Abschätzung ihres Verlaufs moderne Meß- und Analysemethoden eine immer größere Rolle. Besonders bildgebende Verfahren haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Waren es früher allenfalls Röntgenbilder oder mikroskopische Befunde, die dem Arzt bei seiner Diagnose halfen, so kann man mittlerweile mit Endoskopen, per Ultraschall und per Computertomographie in den menschlichen Körper schauen. Ebenso lassen sich die Wärmeabstrahlung des Menschen messen oder die Haut in vielfacher Vergrößerung betrachten - und alle so gewonnenen Bilder lassen sich zudem leicht speichern. Die Auswertung der Ergebnisse ist freilich oft mühsam und zeitaufwendig. In den letzen Jahren sind jedoch neue Computerprogramme auf den Markt gekommen, die den Arzt bei dieser Arbeit entlasten. Sie können nicht nur Einzelbilder, sondern ganze Krankheitsverläufe analysieren und Krankheitsbefunde standardisiert aufbereiten. Dr. Koch wird die Möglichkeiten und Chancen dieser neuen Verfahren eingehend erläutern.
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Dietmar Müller, Telefon (03 71) 5 31- 31 95.