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Pressemitteilung vom 27.09.2000

Frauen in der Mathematik

Tagungsankündigung

Frauen in der Mathematik

... oder wie Mädchen an ein mathematisch-naturwissenschaftliches Studium herangeführt werden können

Am 9. und 10. Oktober 2000 findet in Chemnitz die 4. Tagung der deutschen Sektion der europäischen Mathematikerinnen-Vereinigung (European Women in Mathematics-EWM) statt. Ziel der EWM ist es, Frauen zu unterstützen und zu ermutigen, Mathematik zu studieren und in der mathematischen Forschung zu arbeiten. Dazu bieten die Tagungen der EWM eine wichtige Kommunikationsmöglichkeit.

Mathematik ist immer noch eine Domäne der Männer. Ungeachtet dessen sind uns von Altertum bis in die Neuzeit bedeutende Mathematikerinnen bekannt, die wesentliche Bausteine zum Gebäude der Mathematik beigetragen haben. Die Arbeiten der Hypatia von Alexandria (ca. 370-415) über Parabeln, Hyperbeln und Ellipsen waren wegweisend für viele Jahrhunderte. Maria Gaetana Agnesi (1718-1799) begann mit 20 Jahren in Mailand die damaligen Kenntnisse der Differentialrechnung zusammenzutragen. Ihr 1748 veröffentlichtes Werk war ein Musterbeispiel von Klarheit, wurde häufig übersetzt und als Lehrbuch weit verbreitet. Bis heute ist die nach ihr benannte Kurve "Locke der Angnesi'' den Mathematikern geläufig. Emmy Noether (1882-1935) wirkte als begnadete Algebraikerin in Erlangen und Göttingen. Wie viele deutsche Mathematiker jüdischer Abstammung musste auch sie 1933 Deutschland verlassen. Sie starb 1935, sehr jung noch, in der Emigration. Die deutschen Mathematikerinnen von heute sind an Brennpunkten der gegenwärtigen Informationsgesellschaft tätig. In den Hauptvorträgen der Tagung in Chemnitz geben gestandene Mathematikerinnen Einblick in moderne Teilgebiete der Mathematik, die sich in den letzten Jahren stürmisch weiterentwickelt haben und welche engen Bezug zu den Anwendungen besitzen. Der wissenschaftliche Nachwuchs wird in Kurz- bzw. Postervorträgen seine Forschungsergebnisse vorstellen. Mit einer Podiumsdiskussion zum Thema "Berufseinstieg und Berufschancen für junge Mathematikerinnen und Informatikerinnen" sollen vor allem Studentinnen und Studenten aber auch Schülerinnen und Schüler, die herzlich eingeladen sind, angesprochen werden. Außerdem wird sich die Tagung mit der zielgerichteten Heranführung von Mädchen an ein mathematisch-naturwissenschaftliches Studium beschäftigen. Zum Standard einer solchen Tagung gehört auch, dass die auf dem Campus befindliche Kindertagesstätte die Betreuung von Kindern der Teilnehmerinnen übernimmt. Das vollständige Programm findet man im Internet unter http://www.tu-chemnitz.de/mathematik/ewm/ .

Weitere Informationen: Technische Universität Chemnitz, Fakultät für Mathematik, Dr. Sybille Handrock, Tel. (03 71)5 31-21 58, Dr. Peter Weigand, Tel. (03 71)5 31-21 58.