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Pressemitteilung vom 02.11.2000

Die Kommilitonen kehren zurück

Die Kommilitonen kehren zurück
TU Chemnitz vereint ehemalige Studenten und Förderer in ihrer Freundesgesellschaft

An den Hochschulen Deutschlands schießen sie wie Pilze aus dem Boden: die Alumni-Vereine. Der Begriff Alumni kommt aus dem Lateinischen, bedeutet soviel wie "Zöglinge" und wird in der Hochschullandschaft als Bezeichnung für Vereine der "Ehemaligen" verwendet. Vielerorts existieren aber auch Fördervereine oder Freundesgesellschaften. So auch in Chemnitz. Am 13. November 1990 die Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz e.V. mit dem Ziel gegründet, den Universitätsgedanken in Chemnitz und Umgebung zu fördern, die Forschungsarbeit zu unterstützen und die Verbindung zwischen Bevölkerung und Universität zu stärken. Nach einem Jahr hatte die Gesellschaft bereit 51 Mitglieder. Heute sind es über 270. Vergleicht man diese Zahl beispielsweise mit der des Alumni-Vereins der Universität Passau (ca. 1.500 Mitglieder), muss sich der Chemnitzer Verein noch ganz schön strecken, um aus den Kinderschuhen herauszuwachsen. "Von den jährlich mehr als 1.000 Absolventen der TU Chemnitz finden leider immer noch zu wenige den Weg in unsere Gesellschaft", gesteht dessen Vorsitzender Hans Fehringer. Deshalb hat die Freundesgesellschaft die Werbung intensiviert: So ist der Verein mittlerweile im Internet präsent. Außerdem soll in Zukunft jeder Absolvent bei Verlassen der Universität ein Informationspaket erhalten.

Die Mitgliedsbeiträge dürften für einen Beitritt kein Hindernis darstellen. Für Einzelpersonen betragen sie 25 Mark pro Jahr, für Firmen 200 Mark. "Sonderzuwendungen sind natürlich immer willkommen", gesteht Fehringer. Besonders erfreut ist der Vereinschef beispielsweise über die großzügigen Spenden des Osnabrückers Edgar Heinemann, der in den zwanziger Jahren in Chemnitz studierte und seit vielen Jahren "seiner Uni" die Treue hält. Aber auch die zahlreichen Sponsoren und Förderer aus der Region, die unter anderem Jahr für Jahr die Preisgelder für die Auszeichnung hervorragender Studienabschlussarbeiten zur Verfügung stellen, sind eine wichtige Stütze der Freundesgesellschaft der TU.

Von dem Geld des Vereins wird zumeist von ehrenamtlichen Kräften ein umfangreiches Förderprogramm auf die Beine gestellt. Allein in den letzten zwei Jahren stellte die Chemnitzer Uni-Freundesgesellschaft mehr als 120.000 Mark zur Verfügung und beseitigte damit so manchen Engpass: So wurden auch Gaststipendien an Studenten aus Osteuropa vergeben sowie Veranstaltungen der Universität gefördert. Der Universitätschor und das Universitätsorchester "Collegium musicum" profitierten von den Zuwendungen des Vereins ebenso, wie die jährlich stattfindende Chemnitzer Mathematik-Olympiade.

Die Gegenleistung für die Vereinsmitglieder ist freilich nicht übermäßig groß: Jeder erhält das viermal im Jahr erscheinende Universitätsmagazin "TU-Spektrum" zugeschickt, die Kontaktvermittlung zu anderen Ehemaligen ist nahezu selbstverständlich. Erstmals veranstaltete die Freundesgesellschaft 1998 gemeinsam mit der TU Chemnitz einen Universitätsball. Nun wird es jährlich eine Neuauflage geben.

Was dem Chemnitzer Verein im Vergleich zu anderen deutschen Alumni-Vereinen fehlt, ist die Stammtisch-Mentalität. Während sich andernorts die Vereinsmitglieder regelmäßig am Stammtisch treffen und öfters auch einmal den direkten Kontakt zu den Studenten suchen, reduziert sich das Vereinsleben in Chemnitz nahezu vollständig auf die Mitgliederversammlungen. Lediglich der Vorstand trifft sich regelmäßig. Auch "Absolvententreffen" könnten dem Verein und der Universität gut zu Gesicht stehen.

Fehringer würde sich freuen, wenn in die Freundesgesellschaft noch mehr Studenten eintreten würden, was auch zu ihrem Vorteil sein kann: "Ehemalige und Freunde könnten den Studenten bei der Suche nach Praktikumsplätzen oder bei Bewerbungen behilflich sein. Die Studenten wiederum hätten aber auch über den Verein Gelegenheit, an ihrer Uni etwas zum Besseren zu ändern. Denn der "heiße Draht" zwischen Vereinsvorstand und Universitätsleitung habe schon oft ganz unbürokratisch Veränderungen angeschoben. Mitmachen lohnt sich also.

Kontaktadresse

Technische Universität Chemnitz Geschäftstelle der Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz e.V. 09107 Chemnitz Telefon (03 71) 5 31-22 79 Telefax (03 71) 5 31-26 11