Pressemitteilung vom 08.03.2002
Sechs Schüler bringen die Sonnenenergie in ihre Gewalt
Sechs Schüler bringen die Sonnenenergie in ihre GewaltZwei Gymnasien, eine Universität und ein Unternehmen bilden ein "neues Ingenieurteam"
Was haben neue Klimatisierungskonzepte von Bauteilen mit dem Unterricht in Schulen und dem ingenieurtechnischen Nachwuchs einer Universität zu tun? Am Goethe-Gymnasium Reichenbach und am Johannes-Kepler-Gymnasium Chemnitz sehr viel, denn diese Schulen sind zwei von 20 Gymnasien, die im Rahmen des bundesweiten "Förderprogramms Neue Ingenieurteams" der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung gemeinsam mit einer Hochschule und einem Unternehmen ein Forschungsprojekt durchführen können. Zusammen mit der Professur Konstruktion im Allgemeinen Maschinenbau der Technischen Universität Chemnitz und der BEHR Industrietechnik Mylau hatten die Gymnasien im vergangenen Jahr ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt vorgeschlagen, an dessen Ende ein neuartiges Konzept zur Klimatisierung von Bauteilen realisiert sein soll. Aus ganz Deutschland waren bei der Krupp-Stiftung 82 Wettbewerbsbeiträge eingegangen, aus denen eine Jury lediglich 14 Projekte ausgewählt hat, die insgesamt mit mehr als 2,6 Millionen Euro gefördert werden.
Sechs Schüler der beiden sächsischen Gymnasium nehmen derzeit den Wärmeanteil, der durch einfallendes Sonnenlicht in ausgewählten Bauteilen entsteht, ganz genau unter die Lupe. Danach wollen sie nach neuen Ideen für deren Klimatisierung suchen. Insbesondere geht es darum, am Bauteil die Umwandlung von Sonnenenergie in Wärme zu verhindern. Außerdem sollen diese Bauteile so aufgewertet werden, dass eine zugluftfreie Kühlung möglich ist. Betreut werden die sechs jungen Nachwuchsforscher von Mitarbeitern der TU Chemnitz und des Mylauer Wärmetauscher-Spezialisten BEHR Industrietechnik. Das "neue Ingenieurteam" erhält für dieses auf 18 Monate befristete Projekt von der Krupp-Stiftung über 200.000 Euro.
Prof. Dr. Eberhard Köhler, der an der TU Chemnitz das Projekt leitet, hofft, dass die Grundidee dieses Förderprogramms, nämlich Gymnasiasten durch die praxisnahe Arbeit die Faszination an natur- und ingenieurwissenschaftlicher Forschung nahe zu bringen, goldene Früchte trägt. Während sich der Professor auf zukünftige Studenten und pfiffige Lösungen freut, profitieren auch die Gymnasien von der Förderung der Krupp-Stiftung. Die aus den Fördermitteln angeschaffte Mess- und Rechentechnik sowie Fachliteratur verbleibt nach Beendigung des Projektes an den Schulen. Und auch die Schüler können Mehrfachnutzen aus dem "neuen Ingenieurteam" ziehen: Das Projekt kann als so genannte Besondere Lernleistung (BeLL) ins Abitur eingehen. Gleichzeitig können sich die Gymnasiasten auch beim Bundeswettbewerb "Jugend forscht" bewerben.
Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Eberhard Köhler, Professur Konstruktion im Allgemeinen Maschinenbau der TU Chemnitz, Telefon (03 71) 531 22 97 und Dipl.-Ing. Ivo Kade, Telefon (03 71) 531 81 54, E-Mail ivo.kade@slb.tu-chemnitz.de