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Pressemitteilung vom 10.02.2003

Linux-Fans feiern in Chemnitz 5. Geburtstag

Linux-Fans feiern in Chemnitz 5. Geburtstag
Live-Schaltung mit den LinuxInformationsTagen in Wilhelmshaven

Bereits zum fünften Mal werden am 1. und 2. März 2003 die Linux-Fans aus allen Teilen Deutschlands auf dem Campus der TU Chemnitz erwartet. Von Samstag, 9 Uhr, bis Sonntag 18 Uhr sind die Türen des Hörsaalgebäudes an der Reichenhainer Str. 70 weit geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro (ermäßigt 3 Euro).

Die Besucher haben die Qual der Wahl aus über 50 Vorträgen und Workshops zu Themen wie IT-Recht, E-Learning, Text- Tools, LaTeX, WWW, Multimedia, Programmierung, Sicherheit und Administration. Es wird eine Menge interaktiver Demonstrationen sowie Stände von FSF Europe, Debian, NetBSD, Gnome und KDE geben. Und auch die Praxis Dr. Tux erwartet wieder ihre Patienten. Informationen und Anmeldeformulare für Workshops und die Praxis Dr. Tux sind unter http://www.tu-chemnitz.de/linux/tag zu finden.

Premiere hat in diesem Jahr der Live-Video- Vortragsaustausch mit den LinuxInformationsTagen in Wilhelmshaven. Vorträge auf beiden Veranstaltungen werden mit Videokameras aufgenommen und in Echtzeit am jeweils anderen Ort dem Auditorium präsentiert.

Erstmals gibt es auch die PGP-Sign-Party zum Linux-Tag: Digitale Sicherheit beruht zum einen auf Verschlüsselung und zum anderen auf Authentifizierung durch digitale Unterschriften. Neben den Zertifizierungsstellen hat sich ein "Web of Trust" gebildet, in dem eine wachsende Menge von Menschen sich die Echtheit ihrer Schlüssel gegenseitig bestätigen und damit die Sicherheit gegen mutwilliges Fälschen erhöhen. Einsendeschluss für den öffentlichen Teil des Schlüssel ist der 25. Februar 2003. Zu der PGP-Sign- Party auf dem Linux-Tag ist der Personalausweis oder ein ähnliches Dokument mitzubringen und dann steht dem Einsammeln von digitalen Unterschriften nichts mehr im Wege.

Neu in diesem Jahr ist das Labor: eine ruhige Ecke, in die man sich mit PC und Freunden zurückziehen kann. Ebenfalls neu ist das öffentliche Tagungs-Netz. Über Wireless LAN (Funknetz) im gesamten Veranstaltungsgebäude, im Labor und bei der PGP-Sign-Party haben die Besucher Zugriff auf Vortragsunterlagen und das WWW.

Die Organisatoren haben aber auch an Verpflegung, Kinderbetreuung und die Spielwiese für die erwachsenen "Kinder" in der Roboter-Ecke gedacht. Abgerundet wird der Linux-Tag mit einer Auswahl an Aquarellen und Grafiken vom Lichtenwalder Künstler Reinhard Detzner.

Der Chemnitzer Linux-Tag wird von der Chemnitzer Linux User Group, dem IN Chemnitz e.V. und dem Rechenzentrum der TU Chemnitz getragen. Daneben finden sich jedes Jahr viele Mitveranstalter, Helfer und Sponsoren, die den Chemnitzer Linux-Tag unterstützen.

Weitere Informationen erteilt Annett Priemel, Telefon (03 71) 5 31 - 15 21

Mini-Glossar

LaTeX: ist das Satzsystem für Linux, mit dem große Mengen Text professionell gesetzt werden können. http://www.latex-project.org/

FSF Europe: Free Software Foundation Europe ist eine Vereinigung, die sich alle Aspekte Freier Software auf die Fahnen geschrieben haben. Sie unterstützt aktiv die Entwicklung Freier Software und die Erweiterung GNU- basierter Systeme wie GNU/Linux. http://www.fsfeurope.org/index.de.html

Debian: Debian GNU/Linux ist eine Distribution, die Linux mit einer großen Anzahl von Anwendungen verfügbar macht. http://www.debian.org

PGP: Pretty Good Privacy ist ein Verschlüsselungsverfahren mit dem Nachrichten und Dateien ver- und entschlüsselt sowie mit einer digitalen Signatur (auch elektronische Unterschrift genannt) versehen werden können. http://www.bsi.bund.de/gshb/deutsch/m/m5063.htm

NetBSD: ist ein freies, sicheres und hoch-portierbares UNIX- Derivat, das für viele Plattformen verfügbar ist. Das Maskottchen ist der BSD-Teufel. http://www.netbsd.org/

Gnome: ist eine grafische Benutzeroberfläche für Linux. http://www.gnome.org/

KDE: ist eine weitere grafische Benutzeroberfläche für Linux. Das Maskottchen ist der KDE-Drachen. http://www.kde.org/

Tux: Tux ist der Name des Linux-Pinguins. Das Maskottchen wurde 1996 in der Firma FreibergNet.de geboren.

Wichtiger Hinweis für die Medien: In der Pressestelle können Sie kostenlos themenbezogene Fotos anfordern. Darauf sind etwa 30 Linux-Pinguine im Hörsaal, acht Pinguine im Unterricht oder eine Geburtstagsparty von Pinguinen mit einer Linux-Torte zu sehen (Foto: TU Chemnitz/Uwe Meinhold).


Pressemitteilung - 11.02.2003: Damit Bürstenfeuer keine Windanlagen mehr lahm legen

Technische Universität Chemnitz - Pressestelle
Pressemitteilung vom 11.02.2003

Damit Bürstenfeuer keine Windanlagen mehr lahm legen

Damit Bürstenfeuer keine Windanlagen mehr lahm legen
“Hellseher” mit System: Neuartiges Selbstdiagnose-Verfahren beugt Pannen vor

Weit draußen im Meer bläst eine steife Brise in Hunderte von Windflügeln: Gerade an solchen unzugänglichen Orten erbringen Windkraft-Anlagen ihre Höchstleistungen. Fällt allerdings einmal die Technik aus, ist es schwer, den Fehler jederzeit auf hoher See zu beheben. Elektrotechniker der Technischen Universität Chemnitz haben nun ein System zur Früherkennung entwickelt, das in der Lage ist, technische Probleme dort vorauszusehen, wo sie am häufigsten auftreten: am Schleifring-System eines Windkraft-Generators.

“Unser Selbstdiagnose-System funktioniert ausschließlich über elektrische Größen wie Strom und Spannung”, erläutert Prof. Dr. Wilfried Hofmann, der die Chemnitzer Professur für Elektrische Maschinen und Antriebe innehat und dieses Forschungsprojekt leitet. Anstatt zusätzliche Messgeräte einbauen zu müssen, setzt das Selbstdiagnose-System auf spezielle Auswertungs-Verfahren, welche die gemessenen elektrischen Größen diagnostizieren. Die neuartige Analyse-Technik widmet sich der “Achilles- Ferse” solcher Windkraft-Generatoren: des so genannten Schleifring- Systems, das mit dazu beiträgt, die Energie-Erzeugung trotz des schwankenden Windangebotes auf einem gleichbleibenden Niveau zu halten. Diese Schleifring-Systeme, die in modernen Anlagen aus Graphit-Graphit- Reibpaarungen bestehen, verschleißen durch die stetige Beanspruchung und müssen zudem mindestens einmal im Jahr gewartet werden.

Steht zum Beispiel eine Windkraft-Anlage von 1,5 Megawatt still, weil das Schleifring-System defekt ist, kann dem Betreiber ein täglicher Ertragsausfall von rund 3.000 Euro entstehen. Um dies zu vermeiden, werden die besonders verschleißbehafteten Teile, die Kohlebürsten, heute mittels Sensoren und Mikroschaltern überwacht. “Es hat sich aber in der Praxis gezeigt, dass diese Technik nicht ausreicht”, so Prof. Hofmann. “Verkantet einmal eine Kohlebürste in den Haltern oder läuft sie nicht mehr richtig, fällt die gesamte Windkraft-Anlage aus, ohne das es rechtzeitig eine Fehlermeldung gab.” Anders das an der TU Chemnitz entwickelte Diagnose- Verfahren: Im Umrichter-System misst es die Ströme und Spannungen und wertet diese Daten durch spezielle Analyse-Routinen aus. “Durch dieses qualitative Analyse-Verfahren können Verschleiß-Erscheinungen bereits im Frühstadium erkannt und ausgewertet werden”, so Miterfinder Matthias Würfel, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Elektrische Maschinen und Antriebe arbeitet. Selbst die Häufigkeit, die Dauer und die Intensität so genannter Bürstenfeuer, die mit dem bloßem Auge zumeist gar nicht zu erkennen sind und maßgeblich zum schnelleren Verschleiß des Systems beitragen, könne das Selbstdiagnose-Verfahren aufspüren.

Bislang wird dieses besondere Analyse-Verfahren allerdings noch im Labor der Chemnitzer Universität erprobt. Bis 2005 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) dessen Weiterentwicklung mit 150.000 Euro. Während bislang an einem kleineren Modell getestet wurde, beginnt jetzt der Praxislauf unter Betriebsbedingungen an einem Generator, der es vorerst auf eine Leistung von 36 KW bringt.

Wichtiger Hinweis für die Medien: In der Pressestelle der TU Chemnitz können Sie kostenlos ein Foto anfordern, das eine Windkraft-Anlage im Offshore-Bereich zeigt (Foto: NEG Micon). Zudem besteht die Möglichkeit, mit den beteiligten Wissenschaftlern einen Fototermin im Uni-Labor zu vereinbaren.

Weitere Informationen gibt Prof. Dr. Wilfried Hofmann, Professur für Elektrische Maschinen und Antriebe, unter Telefon (0371) 531 33 23, E-Mail wilfried.hofmann@e-technik.tu-chemnitz.de oder sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Matthias Würfel, Telefon (03 71) 531 33 77, E-Mail matthias.wuerfel@e-technik.tu-chemnitz.de . Die Professur im Internet: http://www.infotech.tu-chemnitz.de/~ema/index.html.

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Technische Universität Chemnitz
Pressestelle
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