Pressemitteilung vom 19.04.2004
Auf flinken Kufen unterwegs
Auf flinken Kufen unterwegsNadine Seidenglanz kämpft sich im Eisschnelllauf an die deutsche Spitze
Sie legt die 3000 Meter auf dem Eis in knapp viereinhalb Minuten zurück, und ihr großes Ziel ist es, einmal an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Ich habe vor, die anderen deutschen Frauen einzuholen. Ich will an die deutsche Spitze heranlaufen sagt die Nadine Seidenglanz ehrgeizig. Wenn sie nicht auf der Bahn im Küchwald ihre Trainingsrunden fährt, lernt Nadine eifrig für ihr Studium an der TU Chemnitz. Auf dem Lehrplan stehen Betriebswirtschaftslehre und Sport. Später, wenn sie ihre Laufbahn als Eisschnellläuferin beendet hat, will sich Nadine mit Sportökonomie und Sportmanagement beschäftigen.
Aber es ist nicht ganz so einfach, das Training und die Wettkämpfe mit der Uni unter einen Hut zu bekommen. Manchmal ist die Studentin drei Wochen unterwegs, während dieser Zeit verpasst sie schon eine ganze Menge Unterrichtsstoff. Da hilft ihr ein Partnervertrag zwischen dem Olympiastützpunkt Chemnitz/Dresden und der TU Chemnitz, mit den doppelten Anforderungen zurechtzukommen. So wird ihr beispielsweise ein Tutor zur Seite gestellt. Mit seiner Unterstützung kann sie nacharbeiten, was sie in den Vorlesungen und Seminaren verpasst hat.
Nadine begann mit dem Eisschnelllauf, als sie zwölf Jahre alt war. Vorher trainierte sie Eiskunstlauf, aber so richtig glücklich war sie mit diesem Sport nicht mehr. Als sie die Entscheidung treffen musste, weiter beim Eiskunstlauf zu bleiben oder zum Eisschnelllauf zu wechseln, entschied sie sich für den Eisschnelllauf. Und das gefiel es mir dann richtig gut, wie auch jetzt noch, strahlt die heute 20-Jährige.
Durch ihren dritten Platz über 3000 Meter bei der Juniorweltmeisterschaft gelang ihr im letzten Jahr der Sprung in den B-Kader. Dadurch und mit der Hilfe ihres Verbandes Deutsche Eisschnelllauf Gesellschaft e.V. wurde sie in die Sportfördergruppe der Bundeswehr aufgenommen. Dafür musste Nadine sogar eine zweimonatige Grundausbildung absolvieren, jetzt ist sie Obergefreite. Die Mitgliedschaft in der Fördergruppe sichert ihr vor allem finanzielle Unterstützung. Zusätzlich erhielt Nadine durch ihre Erfolge einen Platz im Top 10-Olympia-Juniorteam, dem Förderprojekt des Chemnitzer Bürgervereins Pro Olympia.
Stichwort: Top 10-Olympia-Juniorteam
Das Top 10-Olympia-Juniorteam ist ein Förderprojekt des Chemnitzer Bürgervereins Pro Olympia. Dieses Projekt will talentierten Nachwuchsathleten auf dem Weg zu den Olympischen Spielen helfen. Die jungen Sportler erhalten vor allem finanzielle Unterstützung, beispielsweise für Material und Trainingslager. Außerdem bekommt jeder der Athleten einen Paten zur Seite gestellt, der in der selben Sportart erfolgreich war oder ist. Der Pate dient als Vorbild und kann mit Rat und Tat und praktischen Tipps eine große Hilfe sein. Mit der Förderung im Rücken, fällt es den jungen Sportlern und Sportlerinnen leichter, sich auf Wettkämpfe vorzubereiten. Das hilft mir schon sehr, dank dieser Unterstützung kann ich mir dieses Jahr ein Paar neue Schlittschuhe kaufen, erzählt Nadine Seidenglanz, die von der Erfahrung ihres Paten, des Chemnitzer Eisschnellläufers Frank Dittrich, profitiert.
(Autorin: Susanne Wiegner, Praktikantin der Pressestelle der TU Chemnitz)
Wichtiger Hinweis für die Medien: In der Pressestelle
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TU Chemnitz/Sven Gleisberg).