Pressemitteilung vom 14.06.2004
Wie Zeit zu Rhythmus wird
Wie Zeit zu Rhythmus wirdChemnitzer Wissenschaftler beteiligen sich an der Sonderausstellung Die IIII. Dimension im Industriemuseum
Unter der Überschrift Die IIII. Dimension startet in diesen Tagen im Industriemuseum Chemnitz eine Erlebnisausstellung zum Phänomen Zeit. Und auch die TU Chemnitz ist mit spannenden Vorträgen an der bis zum 12. September 2004 dauernden Veranstaltungsreihe beteiligt.
Als Referent gibt Dr. Eske Bockelmann am 16. Juni 2004 den Auftakt. Um 19 Uhr spricht er im Rahmen der Sonderausstellung im Chemnitzer Industriemuseum, Zwickauer Straße 119, zum Thema Wie Zeit zu Rhythmus wird. Von Musik und Versen. Es folgen Vorträge von Dr. Burkhard Müller (Augustinus oder das Erstaunen vor der Zeit, 30. Juni), Dr. Wolfram Ette (Zeit in Shakespeares Sonetten, 14. Juli), Dr. Olaf Morgenroth (Wenn die Zeit zum Problem wird Zeitbewältigung psychologischer Aspekte, 21. Juli) und Prof. Dr. Gerhard Dohrn-van- Rossum (Die Erfindung der mechanischen Uhr, 25. August). Der Eintritt zu den Vorträgen ist kostenfrei.
Wie Zeit zu Rhythmus wird. Von Musik und Versen, 16. Juni 2004:
Dr. Eske Bockelmann: Rhythmus kann man alles nennen, was einen zeitlichen Verlauf nimmt. Aber interessant wird er dort, wo er ins Ohr geht, wo man etwas als rhythmisch empfindet. Am stärksten kennen wir diese Empfindung bei Musik, aber wir kennen sie auch an Versen und manch anderem Klang. Wenn wir etwas hören, denken wir, der Rhythmus ist ganz einfach da, aber tatsächlich ist unsere Wahrnehmung sehr heftig daran beteiligt. Kein Klang ist schon von sich aus rhythmisch, erst eine bestimmte Leistung im Unbewussten des Hörenden selbst bewirkt, dass ein Klang rhythmisch wird.
Der Vortrag wird die Zuhörer auf eine Reise in die Innenwelt des Rhythmus mitnehmen. Wir werden zunächst die Welt der Takte durchmessen, von einem sehr einfachen Hörexperiment angefangen bis hinauf in die Höhen anspruchsvoller Musik. Wir werden erleben, wie Verse zu ihrem Rhythmus kommen aber auch, wie sie ihn verlieren können. Und schließlich wird sich eine weitere zeitliche Dimension auftun: Was wir heute als Rhythmus empfinden, ist für die Menschen nicht schon immer rhythmisch gewesen. Ein antiker Grieche oder Römer und selbst die Menschen des Mittelalters hätten mit Takten nichts anfangen können. Und so soll sich uns hörbar noch die Frage klären: Was hat damals rhythmisch geklungen? Und können wir einen solchen Rhythmus noch heute empfinden?
Weitere Informationen gibt Dr. Eske Bockelmann, Zentrum für
Fremdsprachen der TU Chemnitz, unter Telefon (03 71) 561 91 16 oder per
E-Mail eske.bockelmann@sprachenzentrum.tu-chemnitz.de . Informationen
zur Sonderausstellung Die IIII. Dimension: Claudia Wasner,
Industriemuseum Chemnitz, Telefon (03 71) 367 61 10, E-Mail
wasner@saechsisches-industriemuseum.de , Internet
http://www.saechsisches-industriemuseum.de