Pressemitteilung vom 30.09.2004
Symposium: "Die Informatik in der DDR - eine Bilanz"
Die Informatik in der DDRSymposium der TU Chemnitz, der Fachhochschule Erfurt und der Gesellschaft für Informatik zieht Bilanz
Vom 7. bis 9. Oktober 2004 findet an der Technischen Universität Chemnitz das Symposium "Informatik in der DDR - eine Bilanz" statt. Veranstalter sind die Gesellschaft für Informatik, die Fachhochschule Erfurt sowie die TU Chemnitz. Eröffnet wird das Symposium am 7. Oktober 2004, 13 Uhr, in der Straße der Nationen 62 im Hörsaal 316. Im Rahmen der dreitägigen Veranstaltung soll die Geschichte der Informatik in der DDR durch zahlreiche Referenten u. a. aus Columbia (USA), Konstanz, Berlin, München, Dresden, Leipzig, Rostock, Ilmenau, Magdeburg und Jena aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet werden. Schwerpunkte sind unter anderem Forschung, Entwicklung und Produktion von Hard- und Software, die Informatikausbildung an Hoch- und Fachschulen, die Rolle der Akademie der Wissenschaften der DDR sowie internationale Kooperationen und Beziehungen in Forschung und Wissenschaft im Rahmen des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW).
Nicht ohne Grund laden die Veranstalter nach Chemnitz ein, denn diese bedeutende deutsche Industriestadt war damals ein wichtiger Standort im Rechenmaschinenbau und der Computertechnik. Nach dem Zweiten Weltkrieg machten insbesondere die Chemnitzer Astra-Werke (später VEB Ascota) und der VEB ELREMA, fortgeführt im Kombinat Buchungsmaschinen sowie im Kombinat Robotron, von sich reden. In enger Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule, die 1986 den Status einer Technischen Universität erhielt, entstanden zudem zahlreiche Forschungsarbeiten.
Mit der Wende und den damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen wurde ein Großteil der Forschungen und Produktionen zu den Akten gelegt, geblieben ist allerdings ein halbes Jahrhundert Erfahrung. Diese hat - auch aus internationaler Sicht - entscheidend zur Begründung der Wissenschaft Informatik beigetragen. "Hauptsächlich aus dieser Perspektive scheint es an der Zeit, endlich Bilanz zu ziehen, Geschaffenes solide zu bewerten und das Bewahrenswerte zu dokumentieren", meint Prof. Dr. Friedrich Naumann, Professor für Wissenschafts-, Technik- und Hochschulgeschichte an der TU Chemnitz und Initiator des Symposiums.
Abgerundet wird das Vortragsprogramm durch kulturelle Unternehmungen, die die Teilnehmer des Symposiums unter anderem in das Chemnitzer Industriemuseum, die Städtischen Kunstsammlungen und die im Jugendstil erbaute Villa Esche führen. Am 10. Oktober findet eine Exkursion ins Erzgebirge statt, wo die Teilnehmer an Stationen wie dem Schloss Augustusburg, der Renaissancestadt Marienberg oder dem Frohnauer Hammer Halt machen.
Weitere Informationen: http://www.tu-chemnitz.de/phil/geschichte/wthg/