Pressemitteilung vom 30.05.2011
Wie attraktiv ist der Profifußball in Europa?
"Financial Fair Play": Die UEFA reglementiert die Clubs zum seriöseren Wirtschaften - Sportwissenschaftler der TU Chemnitz befragen dazu europaweit Fußballfans
Die Europäischen Fußball-Union (UEFA) schreibt allen europäischen Proficlubs neue Regeln vor. Ab der Saison 2013/14 dürfen an der Champions- und Europa League nur noch Fußballclubs teilnehmen, die nicht mehr Geld ausgeben als sie einnehmen. Die Clubs sollen langfristig ihre Einnahmen nur noch eigenständig und seriös aus Sponsoring, Ticketverkäufen und Medienrechten erwirtschaften. Wettbewerbsvorteile durch finanzkräftige Investoren soll es dann nicht mehr geben. Hoch verschuldete Clubs sollen künftig auch nicht mehr geduldet werden. Übermäßige Gehalts- und Transferzahlungen werden begrenzt.Sportökonomen der Technischen Universität Chemnitz interessiert nun in einem Forschungsprojekt die Meinung der Fußballfans in ganz Europa zu diesem Thema. "Wir möchten herausfinden, wie sie die aktuelle Situation des europäischen Profifußballs einschätzen und die Zielsetzungen des so genannten Financial Fair Play beurteilen", sagt Prof. Dr. Gregor Hovemann, Inhaber der Professur für Sportsoziologie/-management an der TU Chemnitz. Fakt ist, so Hovemann, dass jede Saison der letzten Jahre die meist sehr reichen oder hoch verschuldeten Fußballclubs aus England, Italien oder Spanien um die Krone der Champions League spielen. "Andere Ligen können hier kaum noch mithalten." Sein Mitarbeiter Dr. Joachim Lammert ergänzt: "Finanzdoping wie beim Club Manchester City, in dem seit 2009 dessen neuer Besitzer Scheich Mansour bin Zayed al-Nahyan mehr als 440 Millionen Euro investierte, soll in dieser Größenordnung künftig vermieden werden."
Fußballfans aus ganz Europa sind nun aufgerufen, an der Online-Befragung der Chemnitzer Sportwissenschaftler teilzunehmen, für die sie etwa zwölf Minuten benötigen. "Aufgrund der hohen Relevanz dieses Themas unternehmen wir die Befragung in allen 53 nationalen Verbänden der UEFA und stellen den Fragebogen in sechs verschiedenen Sprachen zur Verfügung", sagt Hovemann und fügt hinzu: "Durch unsere Ergebnisse wollen wir der UEFA ein Feedback geben und vielleicht in einigen Punkten dazu beitragen, das Konzept noch zu verbessern." Zur Weiterleitung des Fragebogens werden die Chemnitzer Wissenschaftler bereits unterstützt von den europäischen Fanverbänden Football Supporters Europe und Supporters Direct. Zudem haben sie darüber hinaus zu allen Mitgliedern der European Club Association und der Europan Professional Football Leagues Kontakt aufgenommen. "Bisher haben mehr als 1.200 Fans aus ganz Europa den Fragebogen ausgefüllt", sagt Lammert. Bis zum 15. Juni 2011 können Europas Fußballfans ihre Meinung im Internet abgeben.
Online-Umfrage zum "Financial Fair Play" der Europäischen Fußball-Union (UEFA):
http://www.tu-chemnitz.de/hsw/sportwissenschaft/financialfairplay/
Weitere Informationen erteilt Dr. Joachim Lammert, Telefon 0371 531-39224, E-Mail joachim.lammert@...