Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Pressemitteilungen
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion 

Pressemitteilung vom 06.01.2014

Gitarrenroboter lässt die Uni rocken

Studenten des Studiengangs Mikrotechnik/Mechatronik der TU Chemnitz entwickelten den "GuitarRobot", der beim Tag der offenen Tür am 9. Januar 2014 seine Premiere erlebt

Er gehört laut Ansicht mehrerer US-amerikanischer und britischer Musikzeitschriften zu den zehn besten Gitarrensongs aller Zeiten. Die Rede ist von "Seven Nation Army" der US-Rockband White Stripes. Wenn dieser Titel in den vergangenen Wochen unzählige Male in einem Labor der Professur Mikrofertigungstechnik der Technischen Universität Chemnitz zu hören war, dann hatte dies einen Grund. Studenten des Masterstudiengangs Mikrotechnik/Mechatronik entwickelten im Forschungsseminar einen Gitarrenroboter. "Unsere Aufgabe war es, mit Hilfe spezieller Bauteile aus unserem Fachgebiet, die für das Gitarrenspiel notwendige Schlag- und Griffhand in Form eines Roboters so nachzuempfinden, dass eine handelsübliche E-Gitarre damit gespielt werden kann", berichtet Teamleiter Karl Jung. Seit dem Sommersemester 2013 hat er gemeinsam mit Christian Marggraf, Cliff Legler und Patrick Rose etwa 350 Stunden in das Projekt investiert. Ein 24-Volt-Motor, ein Controller, zahlreiche Ventile, Zylinder und Schläuche sowie Aluminium- und Messingteile wurden von den vier musikbegeisterten "Mechatronik-Rockern" so verbaut und mit einer speziellen Software gekoppelt, dass nun der eingespannten Elektrogitarre die richtigen Töne entlockt werden können.

Die Anschlagsmechanik der Schlaghand besteht aus zwei Teilen: "Die Schwenkbewegung zur Simulation des Saitenzupfens übernimmt ein Hebelarm, bewegt durch einen Spindelantrieb. Das Plektrum wird mit Hilfe eines Pneumatikzylinders zugestellt", erläutert Jung. Etwas komplizierter sei es gewesen, den Effekt von Gitarrengriffen technisch umzusetzen. "Anhand der Auswahl des Liedes - und damit der Noten - erfolgt eine Verteilung von 25 Flachzylindern an die benötigten Bünde der sechs Saiten", ergänzt der Teamleiter. Die Zylinder werden im richtigen Augenblick ausgefahren und "greifen" so die Töne. Für die Ansteuerung der Zylinder und der Anschlagsmechanik mussten zuvor die Noten der Gitarrentitel in auslesbare Textdateien umgewandelt werden, welche als Befehle für das selbstgeschriebene Steuerprogramm dienen.

Seinen ersten öffentlichen Auftritt hat der "GuitarRobot" beim Tag der offenen Tür am 9. Januar 2014 im Hörsaalgebäude der TU Chemnitz an der Reichenhainer Straße 90. Von 9 bis 14 Uhr erklingt er im Ausstellungsbereich der Fakultät für Maschinenbau im Foyer. Auch Fans der US-Band Metallica kommen dann auf ihre Kosten, denn deren Titel "The Unforgiven" ist ebenfalls zu hören. "Das studentische Projekt, das übrigens die Firma Festo materiell unterstützt, wird auch in diesem Semester fortgesetzt", sagt Dr. Stephan Jahn von der Professur Mikrofertigungstechnik. Es solle zeigen, dass man sich der Mikrotechnik und der Mechatronik auch musikalisch nähern kann.

Weitere Informationen erteilen Dr. Stephan Jahn, Telefon 0371 531-35190, E-Mail stephan.jahn@..., sowie Karl Jung, E-Mail karl.jung@s2009.tu-chemnitz.de.

Hinweis für die Medien: In der Pressestelle der TU Chemnitz können Sie honorarfrei ein themenbezogenes Foto anfordern. Motiv: Cliff Legler, Patrick Rose, Karl Jung und Christian Marggraf (v.l.) sind die Entwickler des "GuitarRobot". Foto: Stephan Jahn. Dieses Foto finden Sie auch im Ordner "Studium" des Online-Bildarchivs der Pressestelle: http://www.tu-chemnitz.de/tu/presse/bilder