Pressemitteilung vom 13.11.2014
Im Namen des besprochenen Worts
Am 25. November 2014 nimmt das „5. Literarische Quintett“ wieder fünf Werke unter die Lupe und lädt sein Publikum zur Diskussion ein
Seit dem 8. Januar 2013 können sich Literaturbegeisterte an der Technischen Universität Chemnitz einmal pro Semester einbringen, wenn in einer besonderen Reihe ausgewählte Bucherscheinungen der vergangenen Jahre diskutiert werden. In Kooperation mit der Universitätsbibliothek, dem Fachschaftsrat der Philosophischen Fakultät als Studierendenvertretung und der Professur für Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft nimmt sich bereits zum fünften Mal das „Literarische Quintett“ wieder fünf von ihnen vor und bespricht diese für die Öffentlichkeit. Dazu gehören neben drei Studierenden auch Professur-Inhaberin Prof. Dr. Bernadette Malinowski und Literaturkritiker Dr. Burkhard Müller. Die diesjährige Jubiläumsausgabe findet am Dienstag, dem 25. November 2014, statt. Die kostenfreie öffentliche Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr im Hörsaalgebäude an der Reichenhainer Straße 90, Raum N001, und behandelt folgende Werke:Nikola Hahn: Der Garten der alten Dame
Gebrochen vom Kummer über die Trennung ihrer Eltern, entdeckt Eli den versteckten Zugang zu einem verbotenen Garten. Die alte Dame, der Eli dort begegnet, trägt nicht nur den Namen einer Toten und behauptet unmögliche Dinge, sondern zeigt ihr auch eine Welt, in der sie wieder fröhlich sein kann. Doch dann geschieht ein Unglück. Das Besondere an Nikola Hahns Erzählung ist ihre spezielle Aufmachung: vier grafisch individuelle Ausgaben, die in Gestaltung, Illustration und Layout an die vier Jahreszeiten angelehnt sind. Damit holt die Autorin eine traditionelle Form der Veröffentlichung zurück in die Gegenwart der Buchkultur.
Hans Rath: Und Gott sprach: Wir müssen reden!
Selbst gebeutelt mit Scheidung, Pleite und beruflichem Scheitern, trifft Psychotherapeut Jakob Jakobi auf den glücklosen Zirkusclown Abel Baumann, der sich aufgrund einer Persönlichkeitsstörung für Gott persönlich hält und einen Therapeuten sucht. Fasziniert von vielfältigen und irdischen Talenten des sympathischen Spinners, findet sich Jakobi zunehmend bei der Frage wieder, mit wem er es wirklich zu tun hat und wer hier eigentlich wem hilft. Hans Raths Geschichte um eine besondere Begegnung avancierte 2012 zum Bestseller.
Michael Niavarani: Der frühe Wurm hat einen Vogel
Diese Schrift handelt von niemand geringerem als vom Autor selbst – Österreichs erfolgreichstem Kabarettisten, der alles anders zu machen scheint, als man es vielleicht für ratsam hält. Statt zu joggen, liegt er lieber auf der Couch, statt in Aktien zu investieren, gibt er sein Geld für gutes Essen aus und wenn er viel Arbeit hat, geht er seinem Hobby nach. All dies macht er nicht aus Faulheit, denn viel mehr begleitet ihn die Angst, vom frühen Vogel gefressen zu werden – so wie es dem Wurm passiert ist.
Haruki Murakami: Von Männern, die keine Frauen haben
Nach sieben Jahren weltweit erfolgreicher Romane, wie „1Q84“ oder „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“, widmet sich Japans erfolgreichster Autor Haruki Murakami nun in einem Erzählband den versehrten, einsamen Männern, denen etwas ganz Entscheidendes fehlt. Ihnen spürt der vielfach prämierte Schriftsteller in sieben einzelnen „long short stories“ auf zarte und anrührende Weise nach. Erst in diesem Jahr erhielt er den Welt-Literaturpreis.
Martin Horváth: Mohr im Hemd oder Wie ich auszog, die Welt zu retten
Vierzig Sprachen spricht er, der 15-jährige Junge aus Westafrika. Ali weiß alles über das Leben und Sterben in den ärmeren Ländern der Erde. Zumindest behauptet er das. Seine Mission brachte ihn in ein Wiener Asylbewerberheim, um dort die Gedemütigten zu beschützen. Seine Wunderwaffe ist das Erzählen, mit dem er seine Mitinsassen von ihren Ängsten und Albträumen befreien will. Martin Horváths Debütroman ist für den Rauriser Literaturpreis und den Debütpreis des Buddenbrookhauses Lübeck nominiert.
Moderiert wird die Veranstaltung von der Direktorin der Universitätsbibliothek Angela Malz. Meinungen, Einwürfe und Anregungen des Publikums sind dabei stets erwünscht. Der Club FPM übernimmt die Versorgung der Gäste mit Getränken. Alle Bücher wurden von den jeweiligen Verlagen als Leseexemplar zur Verfügung gestellt und gehen nach der Veranstaltung in den Bestand der Universitätsbibliothek über. Die Uni-Buchhandlung Universitas hat zu diesem Anlass einen Büchertisch mit den besprochenen Werken für den Weihnachtseinkauf aufgestellt.
Kontakt: Ina Potts, Telefon 0371 531-36492, E-Mail ina.potts@..., und Anja Päßler, Telefon 0371 531-32646, E-Mail anja.paessler@s2003.tu-chemnitz.de