Pressemitteilung vom 10.03.2016
Studierende auf dem Weg zu den Vereinten Nationen in New York
Washington D.C. und New York: 17 Studierende der TU Chemnitz fliegen am 12. März 2016 in die USA und vertreten als „Nachwuchsdiplomaten“ die Interessen Tschads bei den Vereinten Nationen
Vom 12. bis 26. März 2016 reisen 17 Chemnitzer Studierende in die USA, um an der weltweit größten, ältesten und professionellsten Simulationskonferenz der Vereinten Nationen (UN) teilzunehmen. Zum 13. Mal in der Geschichte der TU Chemnitz stellt sich auch die diesjährige Delegation der Herausforderung, ein ihr zugewiesenes Land bei der UN realitätsgetreu zu repräsentieren. In diesem Jahr vertritt die Chemnitzer Delegation das zentralafrikanische Land Tschad. Dabei wird ihr zum ersten Mal die Ehre zuteil, ein Land zu repräsentieren, das einen Sitz als nicht-ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat innehat.Zusammen mit ca. 5.500 anderen studentischen Konferenzteilnehmern aus der ganzen Welt schlüpfen die Chemnitzer in die Rolle von Diplomaten und diskutieren als tschadische Länderdelegierte in neun UN-Komitees bzw. Ausschüssen über aktuelle Themen der Weltpolitik. Dabei müssen sie im Rahmen dieser viertägigen Simulationskonferenz nicht nur Reden auf Englisch halten, sondern auch Berichte vorlegen und Resolutionen verfassen – genau wie echte UN-Delegierte.
„In wöchentlichen Sitzungen haben wir uns das vergangene halbe Jahr intensiv auf die Konferenz in New York vorbereitet, indem wir uns in das Regelwerk der UNO und die Themen der verschiedenen Komitees einarbeiteten und somit die Positionen des Tschad darin erkundeten“, berichtet Anna Hedwig, Delegationsmitglied und Studentin des Medical Engineering. „Bei der Teilnahme an zwei Simulationen in Hamburg und Chemnitz stellten wir unsere diplomatischen Fähigkeiten auf die Probe und konnten uns erstmals auf internationaler Ebene beweisen. Dabei lernten wir die vielseitige Arbeit der UNO praktisch kennen, als Repräsentanten eines Staates zu debattieren und zu verhandeln, politische Entscheidungen und Kompromisse zu treffen und gemeinsam an Lösungsansätzen zu arbeiten“, resümiert sie.
Im Vorfeld ihrer Reise zum Sitz der UN in New York besucht die Delegation die Hauptstadt der USA. Das Rahmenprogramm in Washington D.C. – mit Besuchen bei Botschaften, der Weltbank und verschiedenen Forschungsinstituten, wie dem US Institute of Peace oder The Brookings Institution – soll dem Team einen guten Einstieg für ihr Vorhaben bieten. Um ihr Wissen zu vertiefen, treffen die Chemnitzer Delegierten zudem in Washington einige Tschad-Experten aus verschiedenen Forschungseinrichtungen zu Gesprächen. Darüber hinaus besichtigen sie die „National Mall“, das Regierungsviertel mit Sitz des Capitols und des Weißen Hauses, sowie die zahlreichen Museen der Smithsonian Institution, dem größten Museums- und Forschungskomplex der Welt.
„Nach mehreren Monaten intensiver Beschäftigung mit Themen der Weltpolitik und der Arbeit der Vereinten Nationen können wir es kaum erwarten, in Washington D.C. und New York mit Diplomaten ins Gespräch zu kommen, um unser theoretisches Wissen mit Erfahrungsberichten aus erster Hand zu ergänzen und schließlich als hochmotiviertes Team bei der NMUN-Konferenz unsere diplomatischen Fähigkeiten auf die Probe zu stellen“, berichtet Jonas Michel, Mitglied der Chemnitzer Delegation 2016. „Nun sind wir bereit, uns in New York zu bewähren und freuen uns auf die große Aufgabe der Repräsentation Tschads“, ergänzt Anna Hedwig.
Während ihres Aufenthalts berichtet die Chemnitzer Delegation auf der Webseite der Universität täglich von ihren Erlebnissen aus Washington D.C. und New York.
Was verbirgt sich hinter der UN-Simulation „National Model United Nations“?
Die National Model United Nations-Simulation, auch als NMUN bekannt, ist ein Planspiel und fast so alt wie die UN selbst. In über 40 Ländern der Welt werden mittlerweile in Schulen und Universitäten sogenannte „Model United Nations“ (MUN) veranstaltet. Unter diesen zahlreichen UN-Konferenzen ist NMUN die größte und professionellste Veranstaltung überhaupt. Darüber hinaus dürfen die Teilnehmer der NMUN-Konferenz im traditionsreichen Saal der Generalversammlung im UN-Hauptgebäude in New York tagen.
Das Hauptziel dieser Simulationskonferenzen ist es, sich offen und unvoreingenommen mit den Positionen anderer Länder und Kulturen auseinanderzusetzen, die komplexen Zusammenhänge internationaler Sachverhalte und Verhandlungen zu erleben, aber auch Verhandlungsgeschick und diplomatisches Feingefühl unter Beweis zu stellen.
Seit 2004 nehmen Chemnitzer Delegationen an NMUN teil und wurden dafür bereits mehrfach mit Awards ausgezeichnet. Die TU Chemnitz ist die einzige sächsische Universität, die sich Jahr für Jahr dieser Herausforderung stellt. Bisher präsentierten die Delegationen der TU Chemnitz folgende Länder: Mazedonien, Georgien, Estland, Vietnam, Vereinigte Arabische Emirate, Israel, Namibia, Ukraine, Türkei, Kasachstan, Libyen und zuletzt Mali.
Homepage des Chemnitzer NMUN-Teams: http://www.tu-chemnitz.de/nmun
Weitere Informationen erteilt Magdalena Oertel, E-Mail magdalena.oertel@....
Hinweis für die Medien: Im Pressebildarchiv der TU Chemnitz können Sie honorarfrei ein Foto der NMUN-Delegation 2016 herunterladen: https://www.tu-chemnitz.de/uk/pressestelle/bild.php (Ordner „Studium“). Foto: peroptato/Daniel Martin-Findeklee