Pressemitteilung vom 16.03.2021
Grenzen verschwimmen durch länderüberschreitende Kooperation
TU Chemnitz wird gemeinsam mit sieben weiteren Partnerhochschulen als „UNIVERS – European Cross-Border University“ vom Deutschen Akademischen Austauschdienst für drei Jahre mit 450.000 Euro gefördert
Die Technische Universität Chemnitz ist Teil eines Konsortiums von acht europäischen Hochschulen, das drei Jahre vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Programm „Europäische Hochschulnetzwerke – Nationale Initiative“ als „UNIVERS – European Cross-Border University“ mit knapp 450.000 Euro gefördert wird. Zum Konsortium zählen außerdem die Politechnika Białostocka (Polen), die Universitatea din Craiova (Rumänien), die Universitat de Girona (Spanien), die Universitat de Lleida (Spanien), die Université de Perpignan Via Domitia (Frankreich), die Rēzeknes Tehnoloģiju Akadēmija (Lettland) sowie die Angel-Kantschew-Universität Russe (Bulgarien). Die Europäische Union macht mit ihrer Initiative „Europäische Hochschulen“ deutlich, worin sie die Zukunft des europäischen Bildungsraums sieht: in transnationalen Allianzen europäischer Hochschulen, die es einer neuen Generation von Studierenden durch gemeinsame Strukturen und Studienangebote ermöglichen, einen Studienabschluss nach Studienphasen in mehreren EU-Ländern zu erlangen.
Auf dem Weg zur Europäischen Universität
Das länderübergreifende Projekt stellt einen ersten Schritt auf dem gemeinsamen Weg der beteiligten Hochschulen hin zu einer Europäischen Universität dar und soll künftig von weiteren gemeinsamen Projekten flankiert werden. „Das Netzwerk „UNIVERS – European Cross-Border University“ hat sich innerhalb kürzester Zeit hervorragend entwickelt und trägt maßgeblich zur Umsetzung unserer Internationalisierungsstrategie bei. Ich freue mich sehr über die Förderung durch den DAAD und sehe ein enormes Potenzial für die weitere Entwicklung des Netzwerks“, so der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Gerd Strohmeier.
Im Fokus steht zunächst die Einführung geeigneter Kooperationsstrukturen sowie einer gemeinsamen digitalen Arbeitsgrundlage. Zusätzlich zur vorwiegend im digitalen Raum stattfindenden Kooperation wird jährlich eine der regelmäßigen Strategie-Konferenzen nach Besserung der Pandemie-Lage vor Ort in Chemnitz stattfinden. Dort sollen etwa Konzepte wie eine gemeinsame Digitalisierungsstrategie oder Vorbereitungen für gemeinsame Studienangebote erarbeitet werden. Auch der Austausch von Studierenden und Lehrenden zwischen den Hochschulen soll stärker gefördert werden. Dafür wird ein digitaler „Mobility Guide“ für UNIVERS erstellt, der Studierenden und Lehrenden als Inspiration und Referenz für ihre Mobilitätsplanung dienen soll. Darüber hinaus steht ein Förderfonds zur Verfügung, über den Professorinnen und Professoren der UNIVERS-Mitglieder Mittel für gemeinsame Sommer- und Winterschulen in Chemnitz beantragen können. Prof. Dr. Maximilian Eibl, der als Prorektor für Lehre und Internationales der TU Chemnitz seit Beginn intensiv an der Vision von UNIVERS mitgewirkt hat, blickt erwartungsvoll in die Zukunft: „Wir haben uns ambitionierte Ziele gesteckt – jetzt können wir endlich loslegen und unsere Vision einer Europäischen Universität in den kommenden Jahren ausgestalten.“
Hintergrund: „UNIVERS – European Cross-Border University“
Allen an UNIVERS beteiligten Hochschulen gemein ist ihre Lage in grenznahen Gebieten. Mit den daraus entstehenden Anforderungen und Herausforderungen für die Hochschulbildung sind sie bereits vertraut: In grenznahen Regionen besteht für den gemeinsamen Bildungsraum und Arbeitsmarkt ein deutlich erhöhter Bedarf an Mobilität, dem jedoch Ungleichheiten der Rechts-, Sozial- und Bildungssysteme sowie Kultur- und Sprachbarrieren gegenüberstehen. Gleichzeitig umfassen diese sogenannten Cross-Border-Regionen der Europäischen Union nach einer Studie des Europäischen Forschungsnetzwerks für Raumentwicklung und territorialen Zusammenhalt 2016 knapp 40 Prozent der Fläche, der Bevölkerung und des Bruttoinlandsprodukts der EU. Die regionalen Spannungsfelder werden damit zu zentralen Herausforderungen der Europäischen Union. Unter dem Motto „building collaborative leadership for cross-border territories” ist es das Ziel von UNIVERS, diese Grenzen zu überwinden und einen gemeinsamen Europäischen Bildungsraum mit knapp 85.000 Studierenden und 6.700 Mitarbeitenden zu bilden. Dabei soll UNIVERS als Modell für andere Cross-Border-Regionen Europas und darüber hinaus dienen, die von den entwickelten Lösungsstrategien profitieren können.
Fragen und Anregungen zu UNIVERS nimmt Dr. Benny Liebold, Geschäftsführer des Internationalen Universitätszentrums der TU Chemnitz, gern entgegen. Kontakt: Telefon 0371 531-38543, E-Mail benny.liebold@...