Pressemitteilung vom 12.02.2024
Chemnitzer Teilnehmende für Studie zur Verwendung von Sensordaten im Zuhause gesucht
TU Chemnitz und Hochschule Anhalt untersuchen, ob und wie die Verwendung vermeintlich einfacher Sensordaten im Zuhause die Privatheit, also das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, beeinflusst
Der Einsatz des Internet of Things (IoT) im sogenannten „Smarten Zuhause“ verspricht Verbraucherinnen und Verbrauchern mehr Komfort, Sicherheit und Effizienz in ihrem Alltag. Dazu werden vermehrt vernetzte Sensoren eingesetzt, die unterschiedliche Daten erheben – etwa Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Helligkeit oder Bewegung. Diese Sensoren werden von den Bewohnern oder von Vermietern in der Wohnung installiert oder sind in Haushaltsgeräten und Alltagsgegenständen wie Smart TVs integriert. „Insbesondere im öffentlichen Diskurs ist ein mangelndes Problembewusstsein und Verständnis für die Implikationen solcher Sensordaten für Privatheit festzustellen“, sagt Karola Köpferl, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Juniorprofessur Soziologie mit dem Schwerpunkt Technik und an der Professur Medieninformatik der Technischen Universität Chemnitz (TUC).
Vor diesem Hintergrund zielt das gemeinsam mit der Hochschule Anhalt initiierte Forschungsprojekt “Simplications” darauf ab, mögliche Implikationen der Nutzung von vermeintlich einfachen Sensoren im Zuhause partizipativ mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Gesellschaft zu erforschen. Daran anschließend werden Medien und Interventionen zur digitalen Bildung in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Sachsen gestaltet und eingesetzt, die zu einer informierteren Gestaltung und Nutzung von Sensordaten-Anwendungen im Zuhause beitragen sollen.
Dazu werden für eine Studie im März und April 2024 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Chemnitz gesucht, die über einen Zeitraum von zehn Tagen ein datenbasiertes Forschungswerkzeug namens “Sensorkit” in ihrem Zuhause installieren. Die Nutzerinnen und Nutzer haben die Möglichkeit, die damit aufgezeichneten Daten mit Hilfe einer einfachen Visualisierung auf einem Tablet-Computer je nach Interesse auszuwerten. Nach Ablauf der Testphase wird eine Gruppendiskussion angeboten, in der sich die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen und die gesammelten Daten austauschen können. Interessierte können sich per E-Mail an simplications@… wenden.
Die Studie wird im Rahmen des vom Bundesministerium für Forschung und Bildung geförderten Forschungsprojektes „Simplications“ von der Professur Medieninformatik (TUC), der Professur Mensch-Computer Interaktion (Hochschule Anhalt) und der Verbraucherzentrale Sachsen (VZS) unter Leitung der Juniorprofessur Soziologie mit Schwerpunkt Technik (TUC) durchgeführt.
Weitere Informationen erteilt Karola Köpferl, E-Mail karola.koepferl@…, Telefon 0371 531-37485.