Deutsch-tschechisches IT-Projekt durchläuft erfolgreich erste Phase
Internationales und EFRE-gefördertes Projekt IKON baut Netzwerk weiter aus und bietet Transfer-Angebote für Wissenschaft und Wirtschaft
Das internationale Projekt „IKON-IT Kompetenz Netzwerk zur Stärkung der Grenzregion Sachsen –Tschechien“ startete im November 2019 in die erste Phase, die nun erfolgreich abgeschlossen wurde. Im Kern dieser ersten Phase stand die engere Vernetzung, die Bearbeitung und der Transfer von Ergebnissen aus verschiedenen IT-Projekten durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland und Tschechien im Rahmen von Projekttagen. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren sowohl Studierende als auch Professorinnen und Professoren, wissenschaftliche Beschäftigte sowie Spezialistinnen und Spezialisten aus der IT-Branche. Vor allem Studierende machen in dem technologieorientierten Praxismodul Bekanntschaft mit aktuellen Trends und werden durch industrielle Anwendungen auf die Praxis vorbereitet. Corona-bedingt fand ein Teil der gemeinsamen Sitzungen, darunter auch die Endpräsentationen, in Form von Online-Meetings statt. Persönliche Gespräche waren vor allem während der Präsentabschnitte sowie in privaten Chats im Zuge der Meetings möglich.
Konkreten Projekten widmeten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Bereichen Autonome Fahren, vor allem Fußgängererkennung mittels Haar Cascade Classifiers, Spurhalteassistenten oder Verkehrsschilderkennung über Deep Learning Techniken. Ein weiteres Projekt war die Optimierung der Lernplattform OPAL, konkret die Einbindung künstlicher Intelligenz zur Erstellung von Bewertungen und Feedback. Weitere Schwerpunkte waren Automotive Software Engineering, Digitale Prozesse und Industrieautomatisierung.
Für Testzwecke konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf sogenannten „Mobile Labors“ zurückgreifen. Diese arbeiten auf Basis von mobiler und schneller Raspberry-Pi-Hardware und Jetson Development Kits. Ein Teil der Hardware verbleibt nach Projektende in Tschechien und ist Bestandteil weiterführender Vernetzungsaktivitäten wie Programmierwettbewerbe
„Es ergeben sich bedeutende Impulse für die deutsch-tschechische Wirtschaft, da bedarfsgerechte Bildungsangebote für lebenslanges Lernen im IT-Bereich geschaffen werden. Die Wissensaufbereitung und Weitervermittlung von Forschungsergebnissen durch die Lehrenden begünstigt die Bildung von interdisziplinären Netzwerken. Dies stärkt den Wissenstransfer“, macht Dr. Ariane Heller von der Professur Technische Informatik der Technischen Universität Chemnitz deutlich, die das Projekt betreut.
Die Ergebnisse sollen Oktober 2020 in der wissenschaftlichen Schriftenreihe „IBS Scientific Workshop Proceedings“ erscheinen. Nachdem sich der erste Projektabschnitt erfolgreich beendet werden konnte, startet im Oktober 2020 die zweite Phase.
Hintergrund: Projekt „IKON“
Am 4. November 2019 fand der Kick-Off des internationalen Projektes „IKON-IT Kompetenz Netzwerk zur Stärkung der Grenzregion Sachsen –Tschechien“ in den Räumen der Stiftung Internationales Informatik- und Begegnungszentrum Sachsen (IBS) im sächsischen Laubusch mit rund 65 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Ziel des Projektes ist zum einen, Informatik-Studierende mit der Praxis in Wirtschaft und Unternehmen sowie zukunftweisenden Technologien vertraut zu machen. Und zum anderen den internationalen Dialog der deutsch-tschechischen Grenzregion zu intensivieren. Projektpartner sind neben der TU Chemnitz auch die tschechische Jan Evangelista Purkyně-Universität (UJEP) in Ústí nad Labem.
Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfram Hardt, Inhaber der Professur Technische Informatik der Technischen Universität Chemnitz, leitet das Projekt. Das Projekt wird durch die Europäische Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Erwachsen ist IKON aus den beiden Vorgängerprojekten „InWest“ und „InWest 2.0“. Bereits diese Projekte zeigten, dass das Konzept des internationalen Wissenstransfers funktioniert und nun mit IKON erfolgreich fortgesetzt werden soll.
Weitere Informationen erteilt Dr. Ariane Heller, Professur Technische Informatik der TU Chemnitz, Tel. +49 (0)371/531-35023, E-Mail ariane.heller@informatik.tu-chemnitz.de.
Matthias Fejes
23.09.2020