Chemnitzer NMUN-Delegation gehört zu den besten Teams der Welt
Bei National Model United Nations-Konferenz – der weltweit größten studentischen Online-Simulation der Vereinten Nationen – erhielt das Team der TU Chemnitz acht Auszeichnungen, so viele wie nie zuvor
Die studentische Delegation der Technischen Universität Chemnitz zählt mit acht Preisen zu den besten Delegationen, die vom 28. bis 31. März 2021 an der National Model United Nations (NMUN)-Konferenz in New York teilgenommen haben. Zum ersten Mal fand die Konferenz ausschließlich online statt. Über 1.500 Studierende aus aller Welt vertraten in verschiedenen Komitees der Vereinten Nationen (VN) die Standpunkte ihrer zugeteilten Länder bei der weltweit größten studentischen Online-Konferenz. Während der viertägigen Simulation haben die 13 Chemnitzer Delegierten in diesem Jahr die Republik Angola vertreten, Reden in der Konferenzsprache Englisch gehalten, Kompromisse ausgehandelt und Resolutionen sowohl verfasst als auch verabschiedet.
NMUN vergab dieses Jahr drei Arten von Auszeichnungen: die Auszeichnung für die gesamte Leistung der Delegation während der Simulation in allen Komitees, für jedes Komitee einen Award für die Vorbereitung und für jedes Komitee eine Auszeichnung für die Arbeitsleitung während der Simulation. Dieses Jahr wurde die TU Chemnitz mit insgesamt acht Preisen ausgezeichnet, die alle der höchsten Kategorie angehören. Damit ist sie neben der LMU München die einzige deutsche Universität, die den „Outstanding Delegations Award“, den bestmöglichen Preis, erhielt. Die Delegation wurde zudem in fünf Komitees mit einem „Outstanding Position Paper“ Award geehrt, der für die exzellente Vorbereitung der Delegierten der im Komitee behandelten Themen vergeben wird. Dazu gehörten der Wirtschafts- und Finanzausschuss der Generalversammlung (GA2), die UN-Umweltversammlung (UNEA), die Überprüfungskonferenz 2010 zum Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NPT Review Conference), der UN-Menschenrechtsrat (HRC) und das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Eine Auszeichnung für die Leistung im Komitee selbst, wurde der Chemnitzer Delegation im Welternährungsprogramm und im Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) zuteil.
„Nachdem NMUN 2020 kurzfristig abgesagt wurde, freuen wir uns umso mehr, dass die diesjährige Konferenz in einem neuen Format so erfolgreich abgeschlossen werden konnte“, sagt Jakob Landwehr, Faculty Advisor der Chemnitzer Delegation und Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Internationale Politik der TU, an die das Projekt angebunden ist. Finanziell wird das Projekt durch die Otto Wolff Stiftung gefördert. Die TU Chemnitz ist die einzige sächsische Universität, die an der diesjährigen NMUN-Konferenz teilnahm – und das bereits zum 17. Mal.
Die Reise im Vorfeld der Simulation nach Washington und New York, wo den Vorbereitungen der letzte Feinschliff verpasst wird, musste dieses Jahr ebenfalls online stattfinden. In der Woche vor der Konferenz hatte die Delegation daher Videokonferenz-Termine mit der Deutschen Botschaft in Washington, dem Internationalen Währungsfonds, der Weltbank, der Konrad-Adenauer-Stiftung in New York und der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen.
Stichwort: UN-Simulation „National Model United Nations“
Die National Model United Nations-Simulation ist ein Planspiel und dabei älter als die VN selbst. Die Vorgänger der heutigen Konferenz haben bereits 1927 den Völkerbund (League of Nations) simuliert. In über 40 Ländern der Welt werden mittlerweile in Schulen und Universitäten sogenannte „Model United Nations“ (MUNs) veranstaltet. Unter diesen zahlreichen UN-Konferenzen ist NMUN in New York die größte und professionellste Veranstaltung. Darüber hinaus dürfen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der NMUN-Konferenz im traditionsreichen Saal der Generalversammlung im UN-Hauptgebäude in New York tagen und dort ihre Abschlussveranstaltung abhalten. 2021 fand die NMUN-Konferenz online statt. Das Hauptziel aller Simulationskonferenzen ist es, sich offen und unvoreingenommen mit den Positionen anderer Länder und Kulturen auseinanderzusetzen, die komplexen Zusammenhänge internationaler Sachverhalte und Verhandlungen zu erleben, aber auch Verhandlungsgeschick und diplomatisches Feingefühl unter Beweis zu stellen.
Seit 2004 nehmen Delegationen der TU Chemnitz an der NMUN teil und wurden dafür bereits mehrfach ausgezeichnet. Die TU Chemnitz ist die einzige sächsische Universität, die sich Jahr für Jahr dieser Herausforderung stellt. In der Vergangenheit repräsentierten die Delegationen der TU Chemnitz folgende Länder: Mazedonien, Georgien, Estland, Vietnam, die Vereinigten Arabischen Emirate, Israel, Namibia, Ukraine, die Türkei, Kasachstan, Libyen, Mali, den Tschad, die Zentralafrikanische Republik, die Demokratische Republik Kongo, die Republik Senegal und im Jahr 2021 die Republik Angola.
Homepage des Chemnitzer NMUN-Teams: http://www.tu-chemnitz.de/nmun
Weitere Informationen erteilt Jakob Landwehr, E-Mail jakob.landwehr@phil.tu-chemnitz.de
(Autor: Jakob Landwehr)
Mario Steinebach
12.04.2021