Offener Brief des Rektors zum Jahreswechsel
Sehr geehrte Professorinnen und Professoren, Mitarbeitende und Studierende,
liebe Mitglieder und Angehörige der TU Chemnitz,
wieder geht ein Jahr zu Ende, das nicht einfach war und uns erneut vor große Herausforderungen gestellt hat. Schließlich wurde auch das Jahr 2021 sehr stark von der Covid-19-Pandemie überschattet – die wir allerdings an der TU Chemnitz als TUC-Familie gemeinsam, wie ich meine, den Umständen entsprechend gut in den Griff bekommen haben, wenngleich unser universitäres Leben sich leider nur begrenzt an die Normalität angenähert hat, die wir alle schmerzlich vermissen.
Umso erfreulicher ist es, dass wir trotz dieser Situation auch in diesem Jahr wieder große Erfolge in allen Bereichen unserer Universität verzeichnen konnten. Dazu zählen u. a.:
- der Erfolg des – äußerst eng mit unserer Universität verbundenen und von der TU unterstützten – HZwo e. V. im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs um das nationale Innovations- und Technologiezentrum „Wasserstofftechnologie für Mobilitätsanwendungen“ – und zugleich der Erhalt der drei Hektar großen Baufläche SOU6 als Entwicklungsfläche für die TU Chemnitz,
- die Gewinnung herausragender Professorinnen und Professoren für die TU Chemnitz, u. a. die Realisierung des Wechsels von Leibniz-Preisträger Prof. Dr. Oliver G. Schmidt an die TU und die Besetzung der neu geschaffenen W3-Professur „Prädiktive Verhaltensanalyse“ mit Prof. Dr. Dr. Marco Ragni (die beide an der Spitze jeweils eines Verbund-Exzellenzclustervorhabens der TU Chemnitz stehen) sowie die erfolgreiche Besetzung der ersten Tenure-Track-Professur im Rahmen des WISNA-Programms mit Prof. Dr. Batu Güneysu (nach intensiven Gesprächen zur Umsetzung des Programms gemäß den Vorgaben des Projektträgers),
- die Einwerbung der DFG-Forschungsgruppe „Proximity-induzierte Korrelationseffekte in niedrigdimensionalen Strukturen“ (unter Federführung der TU Chemnitz und Sprecherschaft von Prof. Dr. Christoph Tegenkamp),
- die Gründung des – äußerst eng mit der TU Chemnitz verbundenen – Zentrums für kriminologische Forschung Sachsen, das zwischenzeitlich als An-Institut der TU Chemnitz anerkannt wurde,
- das Erreichen von Spitzenplatzierungen im CHE-Ranking für Bachelor-Studiengänge in den Fächern Mathematik, Physik und Sportwissenschaft sowie für Master-Studiengänge im Fach Mathematik,
- die erfolgreiche Bewerbung als assoziierte Unterstützerin des Deutschen Wissenschafts- und Innovationshauses (DWIH) in San Francisco und die Aufnahme in den Beirat des DWIH als eine von drei deutschen Universitäten (neben der FU Berlin und der TU München),
- das Erreichen eines hervorragenden Ergebnisses beim „Gründungsradar 2020“ des Stifterverbands (mit mehreren TOP-10-Platzierungen unter den mittelgroßen Universitäten) und der Erhalt des Logos für „Vorbildliche Gründungsförderung“ (als eine von 42 Hochschulen bundesweit),
- der Erhalt des Fördermittelbescheids des BMBF über 15 Mio. Euro für den Aufbau der „Forschungsplattform Kälte- und Energietechnik“ (KETEC) in Reichenbach im Vogtland und des Fördermittelbescheids des BMVI über 10 Mio. Euro für den weiteren Aufbau des Forschungscampus in Annaberg-Buchholz sowie
- die Verleihung des DHV-Gütesiegels für faire und transparente Berufungsverhandlungen als erste und einzige Hochschule in Sachsen sowie als eine von bundesweit 17 Hochschulen.
Das Rektorat der TU Chemnitz war, wie bereits im Vorjahr, intensiv mit den Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie beschäftigt. Es war dabei u. a. bestrebt, unsere Mitglieder und Angehörigen sowie ihre Familien bestmöglich zu schützen, unser Universitätsleben, soweit möglich und verantwortbar, aufrechtzuerhalten und vor allem auch eine langfristige Strategie zu entwickeln, die allzu sprunghafte Veränderungen vermeidet und auf situationsangemessene Anpassungen setzt. Ganz wesentlich ging es ihm aber auch, wie in den Jahren davor, darum, unsere Universität in all ihren Bereichen weiterzuentwickeln – eben nicht nur zu verwalten, sondern auch zu gestalten. Einige hervorzuhebende Maßnahmen sind:
- die Verhandlung und Unterzeichnung der Zielvereinbarung zwischen der TU Chemnitz und dem SMWK 2021 bis 2024 sowie die Abrechnung der Zielvereinbarung 2017 bis 2020 mit dem SMWK – mit für uns jeweils äußerst akzeptablen Ergebnissen,
- die Entwicklung und Umsetzung einer TUC-spezifischen Strategie mit Blick auf die nächste Ausschreibungsrunde der Exzellenzstrategie – mit dem Ziel, pro Kernkompetenz (mindestens) einen (Verbund-)Exzellenzclusterantrag bzw. eine Beteiligung an einem solchen zu realisieren, sowie die Unterstützung der Antragsvorbereitungen bzw. der Spitzenforschung in den Kernkompetenzen, u. a. durch die erfolgreiche Beantragung von 1,88 Mio. Euro beim Freistaat Sachsen für die Jahre 2021/2022,
- der Aufbau einer universitätsweiten Ethikkommission unter Leitung von Prof. Dr. Alexandra Bendixen als Rektoratsbeauftragte (inkl. Einrichtung einer Geschäftsstelle und Erlass einer Geschäfts- und Verfahrensordnung),
- die Durchführung der ersten Begehung zur Systemakkreditierung sowie der Abschluss von sieben internen Akkreditierungsverfahren,
- die Etablierung eines Maßnahmenpakets zur Unterstützung der Beantragung und Durchführung von Großforschungsprojekten mit dem Schwerpunkt „wissenschaftlicher Nachwuchs“ sowie die Einrichtung eines Informationsportals für die Beantragung von (Groß-)Forschungsprojekten,
- die Überarbeitung der universitätsinternen Grundsätze für Professurvertretungen, insbesondere zur Förderung bzw. Qualifizierung des eigenen wissenschaftlichen Nachwuchses (durch die Ermöglichung der Professurvertretung durch eigenes Personal nicht mehr nur in begründeten Ausnahmefällen),
- die erstmalige Durchführung eines Strategie-Workshops des Netzwerks „UNIVERS – European Cross-Border University“ an der TU Chemnitz, u. a. um die Bewerbung als European University voranzubringen,
- die Entwicklung einer Vielzahl von Kulturhauptstadt-Aktivitäten, u. a. die Einführung eines neuen Logos der TU Chemnitz mit klarem Bezug zur Kulturhauptstadt Europas 2025, die Gründung der Task Force TUCculture und der Aufbau eines intensiven Kontakts zur Universität Nova Gorica (der Universität in der slowenischen Kulturhauptstadt Europas 2025) mit anschließendem Abschluss einer Kooperationsvereinbarung, sowie
- das Setzen klarer Zeichen für Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit, u. a. anlässlich des „Christopher Street Day Chemnitz 2021“.
Weitere ausgewählte Ereignisse und Aktivitäten im Jahr 2021 können Sie dem beigefügten Bericht entnehmen.
Auch für das Jahr 2022 stehen wichtige Weichenstellungen an. Dazu zählen u. a.:
- die Wahl der Dekaninnen bzw. Dekane der Fakultäten für die nächste Amtsperiode, bei der das Rektorat – zur Stärkung der Fakultätsautonomie, demokratischer Prinzipien, Transparenz und Mitgestaltung – den Fakultäten bzw. dem jeweiligen Fakultätsrat die Möglichkeit gegeben hat, einen Vorschlag, ggf. auch mehrere Vorschläge, zu unterbreiten, die das Rektorat anschließend entsprechend aufgreifen wird,
- die Diskussion zur Novellierung der Grundordnung (u. a. vor dem Hintergrund der Novellierung des Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetzes),
- der weitere Aufbau der angestrebten (Verbund-)Exzellenzclusteranträge sowie die weitere Einwerbung von (DFG-)Großforschungsprojekten,
- die Durchführung der zweiten Begehung zur Systemakkreditierung sowie der erfolgreiche Abschluss der Systemakkreditierung,
- das weitere Vorantreiben der Digitalisierung, u. a. auch durch die dauerhafte Umstellung von drei internationalen Master-Studiengängen auf hybride Lehre („Advanced Manufacturing“, „Embedded Systems“ und „Web Engineering“),
- die Errichtung eines Studienkollegs in Kooperation mit der TUCed, um internationalen Studieninteressentinnen und -interessenten die Möglichkeit zu geben, in TU-Nähe eine Hochschulzugangsberechtigung bzw. die erforderlichen Sprachnachweise zu erlangen,
- die Bewerbung mit dem Netzwerk „UNIVERS – European Cross-Border University“ als European University,
- die Durchführung des Diversity Audits „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft e. V. – nach der bereits erfolgten erfolgreichen Einreichung einer Interessensbekundung (neben zehn weiteren Hochschulen), sowie
- die Förderung neuer Kulturhauptstadt-Projekte mit Bezug zur TU Chemnitz und der Aufbau neuer Kulturhauptstadt-spezifischer Kommunikationsangebote.
Wie immer möchte ich mich am Ende des Jahres bei allen Mitgliedern und Angehörigen unserer Universität, ihren Einrichtungen, Organen und Vertretungen ganz herzlich bedanken. Ich danke allen, die sich das ganze Jahr über – unter weiterhin erschwerten Rahmenbedingungen – unermüdlich für den Erfolg unserer Universität eingesetzt und stets für ein gutes Miteinander in der TUC-Familie gesorgt haben.
Ich wünsche Ihnen – trotz Covid-19-Pandemie – eine schöne Weihnachtszeit, erholsame Feiertage, einen guten Start in das neue Jahr sowie alles erdenklich Gute für 2022 und freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen!
Mit herzlichen Grüßen – und: Bleiben Sie gesund!
Ihr Gerd Strohmeier
Mario Steinebach
23.12.2021
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