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Gemeinsam für Chemnitz: Stadtlabor der TU Chemnitz und Brühl-Management arbeiten enger zusammen

Der Sonderforschungsbereich „Hybrid Societies“ der TU Chemnitz stellt das Stadtlabor auf dem Brühl vorübergehend dem Stadtteil-Management zur Verfügung und stärkt damit sowohl das Stadtquartier Brühl als auch die Forschungsvermittlung für Bürgerinnen und Bürger

Die Entwicklung des Brühl-Quartiers in Chemnitz wird seit 2013 mit viel Engagement vorangetrieben – auch von der Technischen Universität Chemnitz. Als Ansprechpartner für Gewerbetreibende, Vermieterinnen und Vermieter sowie Anwohnerinnen und Anwohner fungiert seit Anlaufen der Städtebauförderung das Brühl-Management. Bisher war dieser wichtige Dreh- und Angelpunkt in der Unteren Aktienstraße 12 zu erreichen. Das wird sich nun ändern. Weil in den bisherigen Räumlichkeiten ein neues Gewerbe entsteht, wird das Quartier-Management die Räume des Stadtlabors der TU Chemnitz und des Sonderforschungsbereichs „Hybrid Societies“ beziehen. Die Brühlmanagerin Claudia Bieder ist ab sofort bis einschließlich März 2022 immer mittwochs, 11 bis 15 Uhr, vor Ort. „Wir wollen die neue Mieterin in der Aktienstraße und ihr Unternehmen unterstützen und trotzdem durchgehend präsent sein. Dafür brauchten wir einen Ort, der bekannt ist und die entsprechende Infrastruktur bietet. In dieser Situation haben wir beim Stadtlabor der TU angefragt und sind sofort auf offene Ohren gestoßen“, sagt Claudia Bieder. Zwar sei langfristig geplant, wieder eine Anlaufstelle für Interessierte und Brühl-Akteurinnen sowie -akteure in der Aktienstraße zu schaffen. Während der Umbauphase biete das Stadtlabor mit seiner zentralen Lage und dem barrierefreien Zugang jedoch eine perfekte Übergangslösung.

Wissenschafts- und Bürgerinnen- sowie Bürger-Kommunikation im Fokus: Stadtlabor als Ort für Partizipation

Aufgebaut wurde das Stadtlabor als Teil des Projekts „Mitmach_X“ der Professur Medieninformatik (Leitung: Prof. Dr. Maximilian Eibl), das bis zu seinem erfolgreichen Abschluss im Frühjahr 2021 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde. Die Präsenz am Brühl zielte auf die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an Fragen der Technikforschung und -entwicklung sowie auf einen regelmäßigen Kontakt zur Stadtöffentlichkeit außerhalb der Räumlichkeiten der Universität ab. Damit ist das Stadtlabor als Ort für die Verknüpfung von Forschung und Gesellschaft auch ein wichtiger Baustein in der Stärkung von Citizen Science.

Im Zuge dessen waren die Forschenden des Projekts stets auch in die Quartiers-Aktivitäten involviert und an Veranstaltungen sowie an den Brühl-Gremien aktiv beteiligt. Die Stadtverwaltung und das Brühl-Management freuen sich sehr, dass sich diese gewachsene Kooperation auch in der gegenseitigen Unterstützung niederschlägt. „Das zeigt, wie notwendig und wertvoll es ist, miteinander im Gespräch zu bleiben und wie sich der beständige Austausch untereinander positiv auf die Gemeinschaft auswirkt“, so Bieder. In einer Wissenschaftskommunikation, die mehr leisten möchte als zu informieren, ist aktiver Austausch das tragende Element, wie auch das Motto des Wissenschaftsjahres 2022 – „Nachgefragt!“ zeigt.  

Sonderforschungsbereich „Hybrid Societies“ übernimmt Stadtlabor: Ort des bürgernahen Austausch über Wissenschaft

„Bürgerinnen- und Bürger-Beteiligung ist ein langfristiges Projekt“, betont Dr. Andreas Bischof „und geht über die normale Laufzeit eines einzelnen Drittmittelprojekts hinaus“. Der Bedarf eines Living-Labs im Sonderforschungsbereich „Hybrid Societies“ erweist sich in diesem Sinne als optimale Gelegenheit, die begonnene Arbeit fortzuführen und die Räumlichkeiten unter anderem für offene Workshops und Veranstaltungen an der Schnittstelle von Kultur und Wissenschaft durchzuführen – wie zum Beispiel den Filmabend im September vergangenen Jahres in Zusammenarbeit mit dem Fahrradkino Chemnitz. Im von der DFG vorerst bis Ende 2023 geförderten Sonderforschungsbereich beschäftigen sich Forschende verschiedener Disziplinen mit der Interaktion zwischen Menschen und digitalen autonomen Technologien im öffentlichen Raum. Entsprechend wichtig ist ein Ort wie das Stadtlabor, um mit Bürgerinnen und Bürgern auch Erwartungen und Vorbehalte gegenüber Technologien zu diskutieren. „Zu den Sprechzeiten des Brühl-Managements kann man sich auch über die Arbeit und geplante Veranstaltungen des SFB informieren. Für die Brühl-Akteurinnen und -Akteure ist eine Vorstellung des Forschungsverbunds in einem der nächsten Brühl-Gremien geplant“, sagt Ingmar Rothe, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Teilprojekt Öffentlichkeitsarbeit des SFB.

(Autor: Ingmar Rothe)

Matthias Fejes
31.01.2022

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