Einsatz auf Landesebene für mehr Weltoffenheit und demokratische Teilhabe
Sozialpsychologe und Vorurteilsforscher Prof. Dr. Frank Asbrock von der TU Chemnitz als Experte in Fachbeirat zum Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ berufen
Der Freistaat Sachsen setzt sich mit dem Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ für die Stärkung der Demokratie, die kritische Auseinandersetzung mit politischem Extremismus sowie den Abbau von Vorurteilen sowie gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ein. Hinter diesem Landesprogramm steht das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Beraten werden die Aktivitäten dieses Programms im Rahmen eines Fachbeirats unter Vorsitz von Staatsministerin Petra Köpping. Im Fachbeirat sind Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik sowie der Praxis und erarbeiten unter anderem Empfehlungen zu Förderschwerpunkten. Als Vertreter aus der Wissenschaft wurde nun Prof. Dr. Frank Asbrock, Inhaber der Professur Sozialpsychologie an der Technischen Universität Chemnitz, in dieses Gremium berufen.
Asbrock ist unter anderem Experte für Ursachen, Formen und Folgen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit: „Wie wichtig die Förderung demokratischer Initiativen und Strukturen in Sachsen ist, insbesondere im ländlichen Raum, wird leider immer wieder deutlich“, sagt Asbrock. Das habe man nicht nur Anfang des Jahres anhand von Bedrohungen und sogenannten Hausbesuchen durch gewaltbereite Demonstrantinnen und Demonstranten bei Spitzenpolitikerinnen und -politikern in Sachsen gesehen. Zu diesem Schluss komme auch jüngst der neue sächsische Innenminister Armin Schuster auf Grundlage der Allensbach-Umfrage, wonach rund 45 Prozent der Befragten aus Ostdeutschland glauben, in einer Scheindemokratie zu leben. „Im Fachbeirat kann ich dazu beitragen, etwas an dieser Situation zum Positiven zu verändern und die Projektförderung auf eine wissenschaftliche Basis stellen“, so Asbrock.
Im Jahr 2022 werden im Rahmen des Landesprogrammes 77 Projekte in Sachsen gefördert, beispielsweise das Programm „Neue unentdeckte Narrative“ aus Chemnitz, das sich für die Auseinandersetzung mit Rechtspopulismus und Rechtsextremismus an den Schnittstellen zwischen Kultur, Zivilgesellschaft und Wissenschaft einsetzt.
Im Februar 2022 trat eine neue Förderrichtlinie in Kraft, durch die die zukünftige Antragsstellung vereinfacht und die Förderung von landesweiten und regionalen Netzwerken zivilgesellschaftlicher Initiativen gestärkt werden. „Es ist ein weiterer wichtiger Schritt im Rahmen dieses landesweiten Programms für mehr Weltoffenheit und demokratische Teilhabe“, sagt Asbrock.
Matthias Fejes
03.06.2022