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"Chemnitz-Cup" soll Einwegbecher-Müll verringern

Kampf gegen den Einweg-Müll: Professur Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit war an der Konzeptentwicklung für ein Mehrwegbecher-System in Chemnitz beteiligt

Mit der Ausgabe einer Erstauflage von rund 5.600 Bechern an interessierte Chemnitzer Unternehmen, Gastronomie- und Handwerksbetriebe in der Chemnitzer Innenstadt startete am 25. Juli 2022 ein einheitliches System für Mehrweg-Becher. Dieses soll den Einwegbecher-Müll in Chemnitz reduzieren. Die Professur Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit der Technischen Universität Chemnitz (Leitung: Prof. Dr. Marlen Gabriele Arnold) war maßgeblich an der Konzeptentwicklung beteiligt.

Die blauen Trinkgefäße aus recyceltem Kunststoff tragen den Namen „Chemnitz-Cup“, fassen 0,3 Liter und kosten 1 Euro Pfand. Ein Teil wurde mit dem Logo „Chemnitz City“ bedruckt, ein weiterer Teil wird voraussichtlich das Logo der Kulturhauptstadt Europas 2025 erhalten. Anbieter der Becher, die in der Startphase bereits in 23 Einrichtungen zum Einsatz kommen, ist die Chemnitzer Firma Relocal. An der Entwicklung waren innerhalb einer Arbeitsgruppe neben diesem Unternehmen und der Professur Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit auch der Chemnitzer Bürgermeister für Recht, Sicherheit und Umweltschutz, die Initiative ChemnitzCity.de, die Chemnitzer Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer Chemnitz, das Umweltzentrum sowie das Umweltamt der Stadt beteiligt.

Durch das Team um Prof. Dr. Marlen Gabriele Arnold wurden mehrere Umfragen in Chemnitz durchgeführt. „Unter anderem zielten unsere Befragungen darauf ab, die lokalen Abfallmengen von Einweg-Bechern zu bestimmen, sinnvolle Grenzen des Mehrweg-Becher-Systems zu eruieren sowie das ideale Fassungsvolumen für die angebotenen Mehrweg-Becher herauszufinden“, berichtet Arnold. Übergeordnetes Ziel sei die Etablierung eines zirkulären Systems, in dem auch nicht länger verwendbare Mehrweg-Becher nicht als Abfall enden, sondern für deren Recycling zum Anbieter zurückgeführt werden können.

Mit dem "Chemnitz-Cup" wird ein Beschluss des Chemnitzer Stadtrates umgesetzt. Das neue Mehrweg-Becher-System ist offen, interessierte Händlerinnen und Händler können sich noch anschließen. Die Einführung des „Chemnitz-Cup“ wurde im Rahmen des Projektes „Zero Waste“ durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes gefördert.

Hintergrund: Mehrweg-Verpackungen

In Deutschland tritt am 1. Januar 2023 eine Mehrweg-Pflicht in Kraft. Unternehmen einer bestimmten Größe werden dann verpflichtet, neben Einweg-Verpackungen auch mehrfach nutzbare Verpackungen anzubieten. Nach Angaben der Stadt Chemnitz werden in Deutschland täglich rund 320.000 Einweg-Becher für heiße Getränke verbraucht – davon etwa 140.000 To-Go-Becher. Hinzu kommen zahlreichen Einweg-Verpackungen für Take-Away-Speisen. Mehrweg-Verpackungen sparen Ressourcen und Reinigungskosten von ca. 5,50 Euro je Einwohner und Jahr.

Kontakt: Prof. Dr. Marlen Gabriele Arnold, Telefon 0371 531-37012 (Sekretariat), E-Mail nachhaltigkeit@wirtschaft.tu-chemnitz.de, und Martin Ulber, Telefon 0371 531-38001, E-Mail martin.ulber@wiwi.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
26.07.2022

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