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Auf geht´s zur Rundtour durch Sachsen, Bayern und Tschechien

1.000 Kilometer im Duathlon-Prinzip: Grenzüberschreitende „Lauf-KulTour“ startete am 27. August 2022 auf dem Campusplatz – TU-Absolventin Lisa-Marie Etling war die Erste, die sich die Laufschuhe anzog – Tourziel Nummer 1 ist Karlovy Vary

Morgens um 9:30 Uhr auf dem Campusplatz der Technischen Universität Chemnitz: Der Himmel ist grau. Es beginnt wieder zu regnen. Dort, wo es sonst um diese Zeit sehr ruhig zugeht, tummeln sich heute sportlich gekleidete junge Frauen und Männer des Chemnitzer Sportvereins „Lauf-KulTour“ mit ihren Fahrrädern vor dem Hörsaalgebäude. Dahinter stehen zwei Begleitfahrzeug mit Werbebotschaft „Pack Dein Studium. Am besten in Sachsen“. Die Fahrräder werden zum letzten Mal gecheckt, die Sportjacken angezogen und die Riemen der neuen Fahrradhelme kontrolliert. Nun heißt es auch Abschied nehmen von den Familienmitgliedern, Freundinnnen und Freunden, die zum Start der „Lauf-KulTour 2022“ gekommen sind.

Zu den zwölf Athletinnen und Athleten gehört Lisa-Marie Etling, die als Startläuferin die diesjährige Tour anführt. Insgesamt legt auch sie vom 27. August bis 4. September 2022 insgesamt etwa 1.000 Kilometer im Duathlon-Prinzip zu Fuß und per Rad auf der Route durch Sachsen, Bayern und Tschechien zurück. „Heute geht es durch das Erzgebirge ins 90 Kilometer entfernte Karlovy Vary“, berichtet Etling. Laut ihrem auf der Lauf-KulTour-Homepage veröffentlichten Profil ist die 26-Jährige eigentlich ein „Morgenmuffel“, sie versuche aber nicht mürrisch zu sein. Zudem treibe es die junge Frau an, für einen gemeinnützigen Zweck Sport zu treiben – konkret geht es darum, im Rahmen der „Lauf-KulTour“ Spenden für Kinder und Jugendliche mit „Muskeldystrophie Duchenne“ zu sammeln. Die Chemnitzer Absolventin des Master-Studienganges Value Chain Management verfügt bereits über Lauf-KulTour-Erfahrungen, denn sie war bereits 2021 am Start und auch beim Chemnitzer Firmenlauf war sie für die TU Chemnitz erfolgreich unterwegs. „Ich weiß um die Herausforderungen der diesjährigen Strecke – ich möchte auf jeden Fall die kompletten Tage halbwegs fit durchstehen, schließlich möchte ich nicht beizeiten das rote Handtuch werfen“, so die Läuferin. Sie freue sich schon sehr darauf, die vielen Orte per Rad und zu Fuß zu erreichen. „So nimmt man die Umgebung ganz anders wahr. Außerdem macht es Spaß, gemeinsam mit anderen im Team die Tour zu bestreiten“, sagt Etling. Das diesjährige Team setze sich aus einigen „Wiederholungstätern“ und einer breiten Neubesetzung zusammen. Acht der zwölf Lauf-KulTouristen studieren an der Universität, zwei haben das Studium bereits erfolgreich abgeschlossen.

Jetzt noch schnell das Lauf-Shirt richten, ein letzter Check der Schnürsenkel an den Schuhen und dann geht es los. Etling läuft auf dem Campusplatz noch eine kleine Abschidesrunde, elf Radfahrerinnen und Radfahrer folgen ihr. Dann entfernen sich die Lauf-KulTouristen in Richtung Einsiedel. Nach etwa acht Kilometern wird sich die Startläuferin in den Sattel ihres Rades schwingen und gemeinsam mit ihrem Team vermutlich die ganze Tagesetappe gegen das regennasse Wetter ankämpfen.

Nun ist es kurz nach 10 Uhr und es ist wieder ruhig auf dem Campusplatz. Nur eine Bus fährt an der Mensa vorbei. In der Ferne verschwindet der letzte Radfahrer der Lauf-KulTour aus dem Blickfeld.

Nach Chemnitz zurückkehren werden die Athletinnen und Athleten am 4. September gegen 16 Uhr am Karl-Marx-Monument. Die Ankunft ist ein Programmhöhepunkt im Rahmen des „Sports United Aktionstages“ der Stadt Chemnitz. Wer möchte, kann die Lauf-KulTouristen auf  den letzten Kilometern gern begleiten.

Hintergrund: Projekt „Lauf-KulTour“

Das Projekt der Lauf-KulTour galt zwischen 2007 und 2016 in seiner damaligen Streckenführung als wahrscheinlich längster Staffellauf der Welt. Innerhalb von jeweils 16 Tagen umrundeten Extremsportler und -sportlerinnen Deutschland zu Fuß und legten dabei pro Auflage mehr als 4.000 Kilometer zurück. Für jeden bedeutete das mehr als acht Marathons. Die Idee zu dieser Aktion kam dem damaligen Chemnitzer TU-Studenten Dirk Lange 2005 nach einem Langstreckenlauf rund um Jena. Nach einer dreijährigen Pause startete 2019 ein Team des Vereins zu einer Neuauflage des Projektes in abgewandelter Form. Hierbei durchquerten zwölf junge Sportlerinnen und Sportler im Duathlon-Prinzip die Bundesrepublik Deutschland auf einer zehntägigen Tour zur Partnerstadt Düsseldorf. Im darauffolgenden Jahr gab es eine Fortsetzung des neuaufgelegten Projektes bei leicht geänderter Streckenführung. 2021 konzentrierte sich die Tour coronabedingt nur auf Sachsen, ein Jahr später führt sie nun erstmals grenzüberschreitend nach Tschechien.

Hinweis: Die gesamte Tour sowie die aktuellen Standorte des Teams können auf der Vereins-Homepage (www.lauf-kultour.de) seit dem Tour-Start verfolgt werden. Dort werden auch die Sportlerinnen und Sportler vorgestellt. Etappenziele sind neben Karlovy Vary, Bayreuth, Nürnberg, Weiden in der Oberpfalz, Pilsen, Prag, die Partnerstadt von Chemnitz Usti nad Labem, Dresden und schließlich wieder Chemnitz.

Weitere Informationen zur Tour und Kontakt: Christian Bäumler, Telefon 0371 531-31726, E-Mail christian.baeumler@etit.tu-chemnitz.de bzw. christian@lauf-kultour.de oder über die Homepage www.lauf-kultour.de.

Multimedia: Die „Lauf-KulTour 2022“ kann auch über Facebook (https://www.facebook.com/laufkultour) und Instagram (https://www.instagram.com/laufkultour) verfolgt werden.

Mario Steinebach
27.08.2022

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