Projekt „Leseraum Online (LeOn)“ für Deutschen Lesepreis 2025 nominiert
Team der Professur Fachdidaktik Deutsch der TU Chemnitz überzeugt Jury mit digitaler Anwendung zur Leseförderung, die bereits von 150.000 Menschen genutzt wird
Für den Deutschen Lesepreis 2025 wurden aus rund 400 Bewerbungen 50 Projekte und Personen in fünf Kategorien nominiert, darunter die Professur Fachdidaktik Deutsch am Zentrum für Lehrer*innenbildung und Bildungsforschung der Technischen Universität Chemnitz. In der Kategorie „Herausragende Leseförderung mit digitalen Medien“ überzeugte das Team vom „Leseraum Online (LeOn)“, zu dem Prof. Dr. Michael Krelle, Laura Schlicht, Edita Rehberg, Elisabeth Kunze und Franziska Wietstock gehören, die Jury.
Mit „LeOn“ wird ein Unterstützungssystem zum Lesenlernen präsentiert, das seit September 2023 Schulen in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung steht. Es ist ein digital gestütztes Werkzeug zur Leseförderung und verbessert systematisch die Lesekompetenz. Das browserbasierte Tool eignet sich für den Einsatz von der zweiten bis sechsten Jahrgangsstufe. Das Fördermaterial umfasst eine Leselernbibliothek mit etwa 400 Texten, Videos, Anleitungen und Unterrichtsbeispielen. Mit Hilfe eines umfangreichen Coaching-Angebots für alle Ebenen des Schulsystems konnte LeOn bereits an etwa 5.000 Schulen implementiert werden.
„Wir freuen uns sehr über die Nominierung. Wir können mit LeOn Wege aufzeigen, wie leistungsschwächere und sozioökonomisch benachteiligte Schülerinnen und Schüler Lesen lernen können. Mittlerweile nutzen über 150.000 Menschen unsere digitale Anwendung zur Leseförderung. Der bisherige Erfolg ermutigt uns, LeOn zukünftig noch weiter auszubauen und auch in andere Bundesländer zu transferieren“, sagt Krelle.
Die Gewinnerinnen und Gewinner des mit insgesamt 25.000 Euro dotierten Deutschen Lesepreises werden am 18. Februar 2025 im Humboldt-Carré in Berlin ausgezeichnet. Zusätzlich verleiht die Commerzbank-Stiftung den Sonderpreis für prominentes Engagement an eine Person des öffentlichen Lebens.
Hintergrund: Deutscher Lesepreis
Mehrere nationale und internationale Schulleistungsstudien zeigen für die Lesekompetenz von Kindern in Deutschland seit Jahren große Defizite auf: Rund drei Millionen Kinder und Jugendliche können nicht gut lesen. Ihnen wird kaum oder wenig vorgelesen und sie verfügen in der Folge nur über eine schwache bzw. sehr schwache Lesekompetenz. Um die Leseförderung in Deutschland und ganz besonders für junge Menschen zu stärken und öffentlich sichtbar zu machen, vergeben die Stiftung Lesen und die Commerzbank-Stiftung gemeinsam mit ihren Partnern seit 2013 den mit insgesamt 25.000 Euro dotierten Deutschen Lesepreis in den sechs Kategorien individuelles und kommunales Engagement, Sprach- und Leseförderung in Kitas und in Schulen, Leseförderung mit digitalen Medien sowie prominentes Engagement. www.deutscher-lesepreis.de
Weitere Informationen zum „Leseraum Online (LeOn)“ erteilt Prof. Dr. Michael Krelle, Telefon 0371 531-31110, E-Mail michael.krelle@zlb.tu-chemnitz.de.
Mario Steinebach
22.10.2024