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Exzellente Masterarbeit mit interdisziplinärem Thema

TU-Absolventin Julia Köhler untersuchte in ihrer Masterarbeit die ökonomischen und medialen Wirkungen von Sportgroßveranstaltungen am Beispiel der Bob- und Skeleton-WM 2008 in Altenberg

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Eiskalte Forschung: Julia Köhler analysierte die Wirkungen der Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaft 2008. Foto: privat

Selten wagen sich Studenten an fächerübergreifende Themen für ihre Abschlussarbeiten. Julia Köhler, Absolventin des Masterstudienganges Medienkommunikation an der TU Chemnitz, stellte sich der doppelten Herausforderung und schrieb ihre Masterarbeit unter der Betreuung von Dr. Jan Drengner, Mitarbeiter der Professur Marketing und Handelsbetriebslehre, und Dr. Ruth Geier von der Professur Medienkommunikation. "Diese fachübergreifende Sicht ist doch relativ selten. Meist wird das Eine oder das Andere betrachtet, aber nie beide Seiten. Deswegen gibt es bislang noch keine Arbeit dieser Art", meint Dr. Drengner und fügt hinzu: "Diese fakultätsübergreifende Zusammenarbeit hat sich wirklich gelohnt und zu einem wissenschaftlich wertvollen Werk geführt. Das ist mit Abstand die beste Arbeit, die ich in den letzten Jahren gelesen habe." Da ist es kein Wunder, dass die Arbeit mit dem Titel "Ökonomische und mediale Wirkungen von Sportgroßveranstaltungen: Eine empirische Untersuchung am Beispiel der Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften 2008 in Altenberg" von beiden Seiten mit der Bestnote bewertet wurde.

Im ersten Teil ihrer Arbeit befasste sich Julia Köhler mit den ökonomischen Wirkungen, die durch die Bob- und Skeleton-WM 2008 in Altenberg entstanden sind. Dazu entwickelte die 26-Jährige mehrere Fragebögen, mit denen sie erheben konnte, wie viel Geld die Besucher auf dem Veranstaltungsgelände und in der Region Altenberg ausgaben. Basierend auf diesen Daten und weiteren Informationen des Veranstalters der WM konnte sie in ihrer Studie feststellen, dass sich die Bob- und Skeleton-WM positiv auf die wirtschaftliche Lage der Region ausgewirkt hat, wenngleich noch Verbesserungspotenzial besteht. "Die Region hat vor allem durch den Tourismus sehr viel eingenommen. Der positive Effekt blieb aber relativ gering, da in Altenberg wenig ortsansässige Unternehmen in dieser Branche tätig sind. Viele Aufträge, die mit der Produktion der Veranstaltung selbst zusammenhängen, wurden deshalb an Dienstleister von außerhalb vergeben. Hier könnte in Zukunft noch mehr auf regionaler Ebene gemacht werden", fasst die frischgebackene Absolventin zusammen. Auffallend ist, dass speziell die Geschäftsreisenden - wie Sportler, Offizielle, VIP-Gäste oder Sponsoren - eine lukrative Einnahmequelle darstellten. Im direkten Vergleich gaben die 800 Geschäftsreisenden ähnliche Summen wie die rund 17.000 Besucher aus.

Neben den ökonomischen Wirkungen waren aber auch die medialen Effekte interessant. Hierzu analysierte Julia Köhler zahlreiche Fernsehbeiträge und Zeitungsartikel hinsichtlich Anzahl, Tonalität und Themenbereich. Den größten Teil ihrer Arbeit machte die anschließende Imageuntersuchung aus. "Dabei habe ich jeden einzelnen TV-Beitrag und Artikel auf die Begriffe `WM´ und `Altenberg´ untersucht. Am Ende entstand ein semantisches Netzwerk, in dem deutlich wurde, mit welchen Eigenschaften die Weltmeisterschaft und Altenberg in Verbindung gebracht wurden und ob diese eher positiv, negativ oder neutral waren", so die Absolventin. Es stellte sich heraus, dass die Berichterstattung überwiegend zur Verbreitung eines positiven Images beitrug. Aufgrund der Vielzahl der veröffentlichten Medienbeiträge kann man zudem davon ausgehen, dass ein Werbeeffekt für die Region Altenberg entstanden ist. Sportgroßveranstaltungen dieser Art führen demnach zu einem erhöhten Medieninteresse und stellen ein geeignetes Instrument zur Beeinflussung des Images von Austragungsorten dar.

Julia Köhler konnte mit ihrer Abschlussarbeit zeigen, dass die Bob- und Skeleton-WM 2008 positive Wirkungen in der Region Altenberg auslöste, was man sowohl in ökonomischer als auch in medialer Hinsicht beobachten konnte. Die intensive Arbeit an den 270 Seiten hat sich somit auf jeden Fall gelohnt. Dr. Ruth Geier kann dies nur bestätigen: "Das ist eine gelungene Symbiose aus Marketing- und Medienuntersuchungen. Die Arbeit ist empirisch und methodisch einwandfrei und überzeugt vor allem durch die Verwendung neuer und theoretisch anspruchsvoller Literatur." Julia Köhler freut sich ebenfalls über ihre hervorragende Arbeit und will nun auch beruflich in den Marketingbereich einsteigen.

(Autorin: Tanja Rupp)

Katharina Thehos
27.01.2009

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