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"Das Konzept des Studienganges hat mich überzeugt"

Mareike Becker aus Bremen suchte nach ihrem Bachelorabschluss einen passenden Masterstudiengang - und fand ihn mit der Interkulturellen Kommunikation an der TU Chemnitz

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Die für ihr Studium vorgeschriebene Auslandserfahrung sammelte Mareike Becker in Australien. Foto: Katharina Thehos

"Pack dein Studium. Am besten in Sachsen." lautet der Slogan der aktuellen Werbekampagne des sächsischen Wissenschaftsministeriums und der Hochschulen des Freistaates. Ziel: Mehr Abiturienten aus anderen Bundesländern sollen ihre Koffer und Kisten packen und zum Studium nach Sachsen kommen. Die TU Chemnitz zieht schon jetzt über die Bundeslandgrenze hinweg junge Menschen an. Was für ein Studium in der drittgrößten Stadt Sachsens spricht und wie man hier lebt, erzählen die Studierenden selbst - heute: Mareike Becker aus Bremen

"Zuerst hatte ich Chemnitz ausgeschlossen, das war mir zu weit weg", erzählt Mareike Becker. Nach ihrem Abitur in Bremen hatte sie sich an der dortigen Universität für ein Bachelorstudium Soziologie eingeschrieben und dieses 2007 abgeschlossen. Danach hat sie ein Jahr lang Auslandserfahrung gesammelt, ist in Australien gereist und hat dort in verschiedenen Jobs gearbeitet. "In dieser Zeit habe ich mir dann Gedanken gemacht über das Thema Masterstudium. Ich wäre dafür gerne in Nordwestdeutschland geblieben", erzählt die 24-Jährige, die vor allem nach den Monaten am anderen Ende der Welt am liebsten in der Nähe der Familie und ihres Freundes weiterstudiert hätte. "Ich habe mich von Australien aus im Internet beim Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz informiert. Chemnitz kam erstmal nicht in Frage, aber im Norden gab es kein vergleichbares Angebot. Das Konzept des Chemnitzer Studienganges Interkulturelle Kommunikation hat mich überzeugt", sagt Becker und ergänzt: "Auch das Grundgefühl hat einfach gestimmt, sodass meine Entscheidung innerhalb von ein paar Stunden feststand." Den Link schickte sie dann auch ihren Eltern, die sie in ihrem Entschluss bestärkten: "Sie meinten auch, das Studium passe zu mir, und dass ich mit dieser Vertiefung auf dem Arbeitsmarkt relativ gute Chancen hätte", so Becker.

Ihre Berufsplanungen hält sie sich allerdings bewusst offen, um so nach ihrem Masterabschluss flexibel auf offene Stellen reagieren zu können. Zurück nach Bremen möchte sie aber auf jeden Fall: "Bremen ist einfach mein Zuhause." Was sie denn in Chemnitz wolle und ob sie bescheuert sei, dorthin zu gehen - solche Fragen hat Becker von Bekannten öfters zu hören bekommen. Mut hat das nicht gerade gemacht, aber in ihrer Entscheidung beeinflusst hat es die Soziologin auch nicht. Und obwohl sie erst im ersten Semester ist, hat sie sich in Chemnitz schon gut eingelebt. "Die Stadt ist kleiner als Bremen, aber von der Lebensqualität merke ich keine Unterschiede. Chemnitz ist sehr modern und man hat hier alles, was man braucht." Ihre Freizeit verbringt Becker unter anderem bei zwei Kursen des Hochschulsports: Aerobic sowie Hiphop und Jazzdance.

Eine Wohnung hat sie in der Nähe des Campus gefunden, die Mieten seien im Vergleich zu Bremen sehr günstig: "Ich bezahle jetzt rund 130 Euro weniger als in Bremen und die Wohnung ist wirklich vergleichbar." Gespartes Geld, mit dem sie Fahrten in die Heimat am Wochenende bezahlen kann. Sehr oft fährt sie zurzeit allerdings nicht Richtung Norden. "Ich würde gerne öfters pendeln, aber wir haben auch an Wochenenden immer wieder Blockveranstaltungen. Da die Professur Interkulturelle Kommunikation zurzeit nur vertreten wird, ist die Organisation manchmal etwas chaotisch und es werden auch schon mal kurzfristig Wochenendtermine festgelegt. Ich musste auch schon mal hier bleiben, obwohl ich eigentlich Karten für ein Konzert in Bremen hatte."

Gut betreut fühlt sie sich trotzdem; da mit ihr gemeinsam nur sieben weitere Studierende mit dem Master angefangen haben, ist die Atmosphäre fast familiär. "Mit jüngeren Mitarbeitern der Professur duzen wir uns und Vorschläge können wir jederzeit einbringen", so Becker. Überhaupt sei so ein kleiner Studiengang "total toll", sagt sie und ergänzt: "Das ist ein privilegiertes Studieren." Beim Einführungsabend haben sich die acht neuen Studierenden kennen gelernt und "wir haben uns sofort super verstanden, nicht zuletzt weil wir alle neu in Chemnitz sind. Auch beim Lernen ziehen wir uns gegenseitig mit." Das ist oft nötig, denn bei acht Leuten im Seminarraum kann sich niemand verstecken: "Das Studium ist sehr arbeitsintensiv. Wahrscheinlich hätte ich bei meinem Bachelorstudium eigentlich genauso viel arbeiten sollen, aber dort waren wir mehr als 200 Studierende, da fällt es nicht auf, wenn man mal nicht vorbereitet ist."

Ob sie ihren Master auch anderen Soziologie-Absolventen empfehlen würde? Das Fach Interkulturelle Kommunikation sei schon recht speziell und deshalb vielleicht nicht jedermanns Sache, überlegt Becker. Und gerade in den ersten Semestern würde viel Methodenkompetenz vermittelt, das läge auch nicht jedem. Doch genau damit halte das Masterangebot, was der Studienplan versprochen hat - und der war es schließlich, der Beckers Entscheidung für Chemnitz und gegen einen anderen Studiengang in Osnabrück festgelegt hat.

Katharina Thehos
30.01.2009

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