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Keine Angst vor komplizierten Geometrien

Software soll optimale Prozessketten im Werkzeug- und Formenbau generieren

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Im Versuchsfeld der Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik der TU Chemnitz präsentieren v.l. Björn Schuster und Jens Hertwig (N+P Informationssysteme GmbH Meerane), Student Michael Böttcher, Prof. Dr. Holger Dürr und Ines Jurklies (Professur Fertigungslehre) Teile des Werkzeug- und Formenbaues. Für die Generierung und Bewertung von Prozessketten entwickeln sie eine wissensbasierte Software. Foto: TU Chemnitz/Uwe Meinhold

Der Werkzeug- und Formenbau gilt als die hohe Kunst des Maschinenbaus, denn die Herstellung hochkomplexer Bauteile ist immer wieder eine Herausforderung an jeden Technologen. Doch bei zunehmendem Kosten- und Zeitdruck sowie drastischen Qualitätsanforderungen wird es für Unternehmen dieser Branche immer schwerer, optimale Prozessketten, insbesondere unter Nutzung neuer Fertigungstechnologien zu finden. An diesem Punkt setzt ein Forschungsvorhaben der Professur Fertigungslehre der Technischen Universität Chemnitz und der N+P Informationssysteme GmbH Meerane an. In den kommenden zwei Jahren wollen Wissenschaftler der TU und Projektingenieure sowie Softwareentwickler des sächsischen IT-Systemdienstleisters gemeinsam eine wissensbasierte Software entwickeln, mit der auf der Basis von geometrischen Informationen Prozessketten im Werkzeug- und Formenbau generiert und bewertet werden können.

Das Projektteam entwickelt dafür eine Wissensbasis, in der formenbautypischen Geometrien mögliche Fertigungsverfahren zugeordnet werden. Neue Technologien wie die 5-Achs-Simultan-Fräsbearbeitung, das laserunterstützte Fräsen und das Laserabtragen werden dabei ebenso berücksichtigt wie die konventionellen Verfahren der 3-Achs-Fräsbearbeitung und des Senkerodierens. Die Experten integrieren dieses Wissen in eine Software, welche die Verfahrensvarianten bewertet, dabei ungünstige Prozessabschnitte ausschließt und letztendlich eine wirtschaftlich und qualitativ optimale Prozesskette zur Komplettbearbeitung generiert. Dabei wird ebenfalls berücksichtigt, dass die Fertigung im Verbund mit mehreren Unternehmen erfolgen kann, was dem derzeit im Werkzeug- und Formenbau zu beobachtenden Trend der Auftragsabwicklung durch Systemlieferanten entgegenkommt. Ziel ist es, dass die Software am Ende nicht nur alle notwendigen Fertigungsunterlagen, sondern auch Kundenangebote erstellt.

Der Projektumfang von etwa 500.000 Euro wird zum Teil von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen im Rahmen des Programms "Innovationskompetenz mittelständischer Unternehmen" (PRO INNO) unterstützt. Durch das gemeinsame Innovationsprojekt werden technologische und wirtschaftliche Kompetenzen in einem zukunftsorientierten Marktsegment entwickelt und damit Synergien für die mittelständische Wirtschaft geschaffen.

Weitere Informationen erteilen:
TU Chemnitz, Professur Fertigungslehre,
Prof. Dr. Holger Dürr, Telefon (03 71) 5 31 - 22 17, Fax (03 71) 5 31 - 22 21,
E-Mail Holger.Duerr@mb2.tu-chemnitz.de, und N+P Informationssysteme GmbH.

Mario Steinebach
15.08.2002

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