Friedliche Revolution in Leipzig
Gunter Weißgerber, Mitbegründer der SPD in Leipzig, referiert am 5. Januar 2010 in der Ringvorlesung "Friedliche Revolution und deutsche Einheit in Sachsen"
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In der nächsten Veranstaltung der Ringvorlesung "1989/90-2009/10 Friedliche Revolution und deutsche Einheit in Sachsen - Akteure zwischen Konfrontation und Konzession" am 5. Januar 2010 berichtet Gunter Weißgerber, einer der Gründungsväter der Leipziger SPD, über seine politische Arbeit in Leipzig während der "Wende". Der Vortrag beginnt um 18 Uhr im Hörsaalgebäude, Reichenhainer Straße 90, Raum N012. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung ist eine Initiative der Sächsischen Staatsregierung und der Professur Politische Systeme, politische Institutionen der TU Chemnitz. Sie wird gefördert aus Mitteln des Freistaates Sachsen.
Gunter Weißgerber wurde 1955 im erzgebirgischen Mildenau geboren. Nach dem Besuch der Erweiterten Oberschule von 1971 bis 1975 in Borna bei Leipzig arbeitete er, unterbrochen durch eine 18-monatige Bausoldatenzeit, als Häuer im Braunkohletagebau Zwenkau. Von 1978 bis 1982 absolvierte Weißgerber an der Bergakademie Freiberg den Diplomstudiengang Tiefbohrtechnologie. Anschließend arbeitete er als Ingenieur im Braunkohlenwerk Borna/Außenstelle Silberschacht Auenhain. Die politische Tätigkeit des parteilosen Weißgerbers begann 1989 mit einer kurzen Mitgliedschaft im Neuen Forum. Im Herbst 1989 gehörte er zu den Gründern der Leipziger Sozialdemokratie. Hier wurde er zunächst Vorsitzender der SPD Leipzig Südost, dann stellvertretender Vorsitzender des SPD-Kreisvorstandes Leipzig. Weißgerber betätigte sich während der friedlichen Revolution u.a. als Redner auf den Leipziger Montagsdemonstrationen. Bekannt wurde seine Rede am Abend des 27. November 1989, in der er im Namen der SDP für die deutsche Einheit und soziale Marktwirtschaft plädierte. Vom 18. März bis zum 2. Oktober 1990 gehörte Weißgerber der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR an. Danach wurde er Mitglied des gesamtdeutschen Bundestages, dem Weißgerber bis 2009 durchgängig angehörte. Von 1997 bis 2006 saß er dem SPD-Unterbezirk Leipzig-Borna vor, von 1990 bis 2005 der SPD-Landesgruppe Sachsen im Bundestag. Gunter Weißgerber erhielt 2008 das Bundesverdienstkreuz und lebt heute als Vater von vier Kindern in Leipzig. Er ist ein strikter Gegner einer Zusammenarbeit der SPD mit der Linken.
Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Eckhard Jesse, Telefon 531-27720, E-Mail eckhard.jesse@phil.tu-chemnitz.de, oder Dr. Thomas Schubert, Telefon 531-27729, E-Mail thomas.schubert@phil.tu-chemnitz.de.
(Autorin: Anett Stromer)
Katharina Thehos
02.01.2010