Interkulturelle Kompetenz fördern
Einzigartiges Handbuch "Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung" erschienen - Chemnitzer Studierende profitieren von Erkenntnissen
Die Herausgeber Arne Weidemann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Interkulturelle Kommunikation an der TU Chemnitz, Prof. Dr. Jürgen Straub, der bis 2008 Inhaber dieser Professur war und nun Sozialtheorie und Sozialpsychologie an der Ruhr-Universität Bochum lehrt, und Steffi Nothnagel, ehemalige Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Interkulturelle Kommunikation und der Professur Erziehungswissenschaft an der TU Chemnitz, veröffentlichten ein neues Handbuch "Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung". Sie realisierten diese Publikation vor dem Hintergrund eines langfristigen Forschungsprogramms, welches insbesondere drei Fragen verfolgte: Was ist interkulturelle Kompetenz? Wie erforscht man interkulturelle Kommunikation, Kooperation und Kompetenz? Wie lehrt und fördert man interkulturelle Kompetenz? Das Handbuch, welches sich vor allem der dritten Frage widmet, verschafft einen umfassenden Überblick über Lehrmethoden und Verfahren zur Vermittlung interkultureller Kompetenz speziell in der Hochschullehre und richtet sich primär an Lehrende im Feld interkulturell ausgerichteter Studienangebote.
Um dem Mangel an theoretischer Fundierung in diesem Feld zu begegnen, erhalten einerseits die lerntheoretischen sowie didaktischen Grundlagen und die Rahmenbedingungen der Ausbildung interkultureller Kompetenz an deutschen Hochschulen - unter anderem Organisationsformen, Akteure sowie Qualitätssicherung/Evaluation - eine eingehende Aufmerksamkeit. Andererseits liefert die Darstellung der verschiedenen Lehrformen weniger konkrete Handlungsanleitungen als vielmehr eine theoretisch fundierte und methodisch reflektierte Beschreibung der Verfahren, deren Nutzen und Reichweite sowie der Herausforderungen für Lehrende und Studierende. Im Einzelnen handelt es sich unter anderem um Ansätze der Förderung interkulturellen Lernens durch Trainings bezeihungsweise Lehrtrainings, durch Planspiele, linguistisch begründete Verfahren, Sprachentandems, Literatur und andere Künste, Spiel-, Dokumentar- und Lehrfilme, E-Learning, Virtual Classrooms, Auslandssemester, Fremdsprachenunterricht sowie durch Lehrforschungsprojekte.
Das Buch ist die zweite Handbuch-Publikation der Professur für Interkulturelle Kommunikation der TU Chemnitz - nach dem von Jürgen Straub, Arne Weidemann und Doris Weidemann 2007 herausgegebenen "Handbuch Interkulturelle Kommunikation und Kompetenz. Grundbegriffe - Theorien - Anwendungsfelder". Auch für den neuen, auf lern- und lehrtheoretische Grundlagen sowie didaktische und methodische Instrumente fokussierten Band gilt: "Es ist ein Aushängeschild für unsere Universität, ein vergleichbares Buch gibt es bisher nicht", versichert Weidemann. Auch die Studierenden des spezialisierten Masterstudiengangs "Interkulturelle Kommunikation - Interkulturelle Kompetenz" profitieren von den Erkenntnissen, denn sie sollen so ausgebildet werden, dass sie später auch interkulturelle Kompetenz lehren können.
Weitere Informationen erteilt Arne Weidemann, Telefon 0371 531-35017, E-Mail arne.weidemann@phil.tu-chemnitz.de
Bibliographische Angaben: Weidemann, Arne / Straub, Jürgen / Nothnagel, Steffi (2010) (Hg.): Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung, Bielefeld: transcript Verlag, 572 Seiten, ISBN 978-3-8376-1150-2, 29,80 Euro. http://www.transcript-verlag.de/ts1150/ts1150.php
Mario Steinebach
28.10.2010