Glückwünsche nach Baden-Württemberg
Elf Forscher erhalten Leibniz-Preise 2012, darunter Prof. Dr. Jörg Wrachtrup von der Universität Stuttgart, der sich 1998 an der TU Chemnitz habilitierte
"Als ich erfuhr, dass Professor Jörg Wrachtrup, dem Leiter des 3. Physikalischen Instituts der Universität Stuttgart, gestern der hoch dotierte Gottfried-Wilhelm-Leibniz- Preis zuerkannt wurde, habe ich mich sehr gefreut", sagt Prof. Dr. Christian von Borczyskowski, Inhaber der Professur Optische Spektroskopie und Molekülphysik an der TU Chemnitz. Der Grund: Wrachtrup forschte nach seiner Promotion an der FU Berlin vier Jahre an dieser Professur und habilitierte sich 1998 am Institut für Physik der TU Chemnitz mit einer Arbeit über Optische Spektroskopie an einzelnen Quantensystemen im Festkörper. Während dieser Zeit wurden die wissenschaftlichen Grundlagen für die Auszeichnung an der Chemnitzer Professur gemeinsam mit Prof. von Borczyskowski gelegt und in den führenden wissenschaftlichen Zeitschriften "Nature" und "Science" veröffentlicht.
Die mit 2,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung gilt als der bedeutendste Forschungspreis in Deutschland und wird auch als "deutscher Nobelpreis" gehandelt. Wrachtrup erhält die Auszeichnung, da er ein völlig neuartiges und sehr erfolgreiches Forschungsgebiet an der Schnittstelle zwischen Festkörperphysik und Quantenoptik erschlossen hat. Als Meilenstein gilt vor allem die Detektion einzelner paramagnetischer Stickstoff-Fehlstellen in Diamant, den so genannten NV-Zentren, die sich durch eine außergewöhnliche Fotostabilität auszeichnen. Wrachtrup erkannte als erster Wissenschaftler die Bedeutung von NV-Zentren für die Quanteninformationstechnologie und die Messtechnik. Das damit von ihm wesentlich begründete Forschungsfeld strahlt jedoch weit über die Festkörperphysik und die Quantenoptik hinaus bis in die Material- und Lebenswissenschaften hinein.
Mario Steinebach
09.12.2011