Raus aus dem Hörsaal, rein in die Weltpolitik
Washington und New York: Chemnitzer Delegation macht sich am 22. März 2014 auf den Weg zur UNO - vom 30. März bis 4. April vertreten die Studierenden die Interessen von Libyen
15 Chemnitzer Studierende machen sich am 22. März 2014 auf den Weg in die USA. Ihr Ziel: die Vereinten Nationen in New York. Dort werden sie vom 30. März bis 4. April 2014 gemeinsam mit 5.000 Studierenden aus der ganzen Welt in die Rolle von Diplomaten schlüpfen und als Länderdelegierte aktuelle Herausforderungen der Weltpolitik diskutieren. In diesem Jahr repräsentiert die Delegation der TU Chemnitz die Interessen von Libyen. Die Studierenden werden Reden halten, Berichte vorlegen, Resolutionen schreiben - genauso wie "echte" UN-Delegierte dies tun.
"Alle haben sich intensiv auf ihre Rolle als Repräsentanten des sich um Bruch befindenden Staates Libyen vorbereitet", berichtet Magdalena Kosciolek. "In Hamburg und in Chemnitz waren wir bereits Diplomaten auf Probe für Staaten wie Russland, China oder Pakistan. Wir haben nicht nur eine internationale Verhandlung simuliert, sondern mussten uns in einem internationalen, durch verschiedene kulturelle Hintergründe geprägten Umfeld bewegen und politische Kompromisse erarbeiten. Jetzt fühlen wir uns bereit, für unseren großen Auftritt in New York", resümiert die Studentin im Master Politik in Europa die Vorbereitungen.
Bevor es losgehen kann, steht ein Zwischenstopp im Zentrum der Weltpolitik - Washington DC - auf dem Programm. Dort werden die Studierenden ab dem 23. März Botschaften, die Weltbank sowie Forschungsinstitute, sogenannte Think Tanks, besuchen. Dabei treffen sie viele Libyen-Experten aus verschiedenen Institutionen wie dem Atlantic Council, dem National Democratic Institute sowie der US-Libya Business Association, um ihr Wissen in Gesprächen mit den Fachleuten weiter zu vertiefen. Zudem werden die Studierenden die "National Mal", das Regierungsviertel mit Sitz des Capitols und des Weißen Hauses kennenlernen und die zahlreichen Museen der Smithsonian Institution - dem weltweit größten Museums- und Forschungskomplex - erkunden.
"Jeder von uns hat sich lange und gewissenhaft auf die Teilnahme an der Simulation in New York vorbereitet", resümiert Robert Baumgart, ein Head Delegate der Chemnitzer Delegation 2014, die Vorbereitungszeit seit Oktober 2013. "Ich denke, nun freuen wir uns alle darauf, zeigen zu können, was wir in den letzten Monaten gelernt haben, und sind gespannt auf die einzigartigen Erfahrungen, die wir machen dürfen", fügt er hinzu.
Die Studenten werden während ihres Aufenthalts täglich von ihren Erlebnissen in Washington und New York auf der TU-Website berichten.
Stichwort: UN-Simulation (National Model United Nations)
In 35 Ländern der Welt simulieren jährlich tausende Studenten Sitzungen und Verhandlungen der Vereinten Nationen bei den so genannten "Model United Nations (MUN)". NMUN - die größte und bekannteste dieser Simulationen - findet jedes Jahr in New York, dem Tagungsort der Vereinten Nationen, statt. 2014 werden wieder rund 5.000 Studenten eine Woche lang Verhandlungsstrategien entwerfen, Berichte vorlegen und über Resolutionen beraten und abstimmen. Neben interkulturellem Austausch sind Hauptziele der NMUN, das Verständnis der Studenten für internationale Beziehungen, komplexe Sachverhalte und deren Zusammenhänge zu wecken. Seit 2004 nehmen studentische Delegationen der TU Chemnitz an der NMUN-Konferenz teil. Sie vertraten bisher die Interessen von Mazedonien, Georgien, Estland, Vietnam, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Israel, Namibia, Ukraine, Türkei sowie Kasachstan.
Homepage des Chemnitzer NMUN-Teams: http://www.tu-chemnitz.de/nmun
Weitere Informationen erteilt Dr. Antje Nötzold, E-Mail antje.noetzold@phil.tu-chemnitz.de.
(Autorin: Dr. Antje Nötzold)
Katharina Thehos
21.03.2014