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Diskurs mit des Deutschen liebstem Kind

Pünktlich zum Tag der „Forschung rund ums Automobil" an der TU Chemnitz erscheint am 21. Oktober 2004 das Buch „Bleibt das Auto mobil?"

Es ist des Deutschen liebstes Kind - das Auto. Nach wie vor steht es bei den meisten Menschen in den Industrienationen an zentraler Stelle. Aber wie gestaltet sich der Umgang mit dem Verkehrsträger Nr. 1 in Zukunft? Kaum ein Thema ist zur Zeit brisanter und widersprüchlicher als die Perspektive der Automobilindustrie. Einerseits sollen die Opelwerke in Bochum und Rüsselsheim bis zu 40 Prozent Stellen abbauen, andererseits wird das neue BMW-Werk in Leipzig wegen Auftragsdruck schon ein halbes Jahr eher seine Tore öffnen. Mit dem von Wissenschaftlern der TU Chemnitz herausgegebenen Buch „Bleibt das Auto mobil?" wird nun mit Hilfe eines interdisziplinären Diskurses ein Blick in die Zukunft des Automobils gewagt.

Anlass zu der 283-seitigen Publikation gab der große Publikumserfolg einer Auto-Ringvorlesung im Sommersemester 2003 an der TU Chemnitz. Referenten aus wirtschaftswissenschaftlichen, technischen sowie geistes-, sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Bereichen beleuchteten damals viele Aspekte rund ums Automobil und die Mobilität in unserer Gesellschaft. Sie alle sind mit Beiträgen in dem von Prof. Dr. Cornelia Zanger, PD Dr. Stephan Habscheid und Dr. Hansjörg Gaus herausgebebenen Buch präsent. Hinzu kommen renommierte Autoren aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, darunter der ehemalige sächsische Ministerpräsident Prof. Dr. Kurt Biedenkopf und VW-Vorstandsmitglied Dr. Folker Weißgerber. Als Vertreter der Automobilindustrie sieht Weißberger die wirtschaftliche Zukunft seiner Branche gesichert, wenn hier eine permanente Bereitschaft zur Innovation und die Konsumentenbedürfnisse berücksichtigt werden. Kurt Biedenkopf betrachtet die Aussichten aus politischer Sicht differenzierter. Er plädiert für einen zukünftig weniger leidenschaftlichen Umgang der Gesellschaft mit ihren Produkten, zumal die Autobranche - auch angesichts der demographischen Entwicklung in Deutschland und Europa - auf ihrem Zenit angekommen sei.

Bibliographische Angaben: Cornelia Zanger, Stephan Habscheid, Hansjörg Gaus (Hrsg.), Bleibt das Auto mobil? Mobilität und Automobil im interdisziplinären Diskurs, Frankfurt am Main, 2004, Verlag Peter Lang AG, ISBN 3-631-52362-9, Preis: 45 Euro

(Autorin: Antje Brabandt)

Mario Steinebach
19.10.2004

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