Die wohl sportlichste Vorlesung aller Zeiten
Am 13. April 2014 fand die erste Kinderuni-Vorlesung im Sommersemester 2014 mit dem Thema "In 80 Sportarten durch Chemnitz" im Hörsaalgebäude statt
"Bitte anschnallen!" hieß es bei der ersten Kinderuni-Vorlesung im Sommersemester 2014, bei der die knapp 300 Juniorstudenten gemeinsam mit Eltern oder Großeltern im Bus mit auf eine Reise durch das sportliche Chemnitz genommen wurden. Die Zuhörer mussten dazu aber keineswegs den Hörsaal verlassen, sondern die Sportler kamen zu ihnen.
Pünktlich um 10.30 Uhr wurden die Mädchen und Jungen von Brita Stingl, der Organisatorin der Chemnitzer Kinder-Uni, begrüßt. Zudem von Martin, dem Busfahrer, und seinen Reisebegleiterinnen Anett und Franziska sowie von der Gebärdendolmetscherin Anne, die für die gehörlosen Teilnehmer der Kinde-Uni alles in die Gebärdensprache übersetzte. Dann konnte es auch schon losgehen: "Alle einsteigen, bitte!" Der Bus setzte sich in Bewegung und die sportliche Reise startete. Zum aktuellen Song "Happy", der auf der Busfahrt zwischen den Stationen immer gespielt wurde, tanzte und klatschte das ganze Publikum im Hörsaal. An der ersten Haltestelle gab der 1. Taekwondo-Club Chemnitz e.V. seine Kampfkünste zum Besten. Trainer Heinz Gruber erklärte, dass der Sport ursprünglich aus Korea stammt und die Gürtelfarben zeigen, ob man ein Anfänger oder Profi ist. Das Publikum durfte aber nicht nur zuhören und zuschauen, sondern auch selbst mitmachen. Und siehe da, die Juniorstudenten hatten gut aufgepasst, denn ihr lautes "Ha", der Kampfschrei beim Taekwondo, übertönte alles.
Danach hieß es auch schon wieder "Auf zur nächsten Haltestelle!". Hier erwarteten drei Rollstuhlbasketballer der RBB Niners die Fahrgäste. Blitzschnell bewegten sich die Spieler mit ihren Rollstühlen über das Spielfeld und bei jedem Korb, den sie warfen, bekamen die Spieler ein anerkennungsvolles Klopfen der Nachwuchsstudenten zu hören und wurden kräftig angefeuert. Das Publikum erfuhr, dass die Rollstühle besondere Räder haben, damit die Spieler während des Spiels nicht so leicht nach hinten oder zur Seite kippen können.
Die Fahrt zur nächsten Station wurde wieder von Tanzen und Klatschen begleitet, bis der Bus schließlich beim 1. Chemnitzer Tauchverein anhielt. Was ist das denn?. Eine Taucherflosse, in die zwei Füße auf einmal reinpassen, sorgte erst für Verwunderung, bis die Mädchen und Jungen schließlich aufgeklärt wurden. Bei der Sportart Finswimming hat man nicht zwei Taucherflossen, sondern nur eine. "So kann man wie ein Delphin schwimmen", erklärten ein Taucher.
Weiter ging es auf den Kaßberg zu dem Sportensemble Chemnitz, die mit Akrobatik- und Jonglier- und Seilsprungkünsten beeindruckten. Auch die Einradfahrer, die eine spektakuläre Show ablieferten, wurden von den Zuschauern kräftig angefeuert. Anschließend erklärte der Busfahrer Martin dem Publikum: "Bei der nächsten Station müsst ihr alle ganz leise sein und euch die Augen zuhalten!" In der Stille waren ein leiser Glockenton und das Dopsen eines Balles zu hören. Als die Augen wieder aufgemacht werden durften, stand Sascha im Hörsaal. Der Trainer für die Sportart Goalball erklärte, warum sich im Inneren des Balls ein Glöckchen befindet. "Leute die nichts sehen, können so den Ball hören und wissen, wo er sich während dem Spiel befindet." Busfahrer Martin durfte einen Wurf aufs Tor wagen und traf den Pfosten, was von Zurufen und Klopfen der Ministudenten begleitet wurde.
Nach diesem Erfolg konnte die Tour weitergehen und es hieß wieder einmal "Alle einsteigen, bitte!". Bei der nächsten Sportart dem Speed Stacking, bei dem Becher schnellstmöglich übereinandergestapelt werden sollen, stoppte der Bus und die vier Speed Stacker zeigten ihr Können. "Ready, steady, go!" und das Wettstapeln der Becher konnte beginnen. Der nächste Halt führte die Jungstudenten zum Radball. "Hey stopp, was hast du denn für ein komisches Fahrrad ohne Bremse und ohne Licht?", fragte Busfahrer Martin die zwei Radballer. Sie erklärten, dass sie mit ihren Fahrrädern Ball spielen und es deswegen ein besonderes Fahrrad sein muss. Die zwei Radballer lieferten sich im Hörsaal ein spannendes Radball-Duell, was lautes Klopfen und Stampfen der Zuhörer zur Folge hatte.
Nach weiteren Stationen bei dem Footballteam der Flag Nights, die mit ihrem Schlachtruf "One, two, three, football!" das Publikum beeindruckten und bei der Tanzgruppe "Movie Beats", die das Publikum zum Mitklatschen animierten, fuhr der Bus eine seiner letzten Stationen auf der sportlichen Reise durch Chemnitz an. "Sind das denn zwei Ostereier?", fragte der Busfahrer und hielt zwei bunte Bälle hoch. "Nein, das sind Golfbälle", tönte es aus den Zuschauerreihen zurück. Die zwei Mitglieder der studentischen Initiative "Ictus Academicus", erklärten die Sportart Golf und schossen dann zum krönenden Abschluss Plastikgolfbälle ins Publikum. Wer einer der glücklichen Fänger war, durfte sich im Anschluss der Vorlesung seinen eigenen richtigen Golfball im Foyer abholen. Um 12 Uhr hieß es dann schließlich "Endstation Haltestelle TU Campus", wo die Nachwuchsstudenten noch ihre Busführerscheinprüfung ablegen mussten. Die aufmerksamen Zuhörer beantworteten die Fragen problemlos und bestanden ihren Busführerschein mit Bravur. Danach strömten sie eine Etage tiefer ins Foyer, wo noch viele Schnupper- und Mitmachangebote der beteiligten Sportvereine warteten. Einige Kinder waren an diesem Vormittag ganz schön außer Puste gekommen, aber eines war allen klar: "Chemnitz ist eine colle Sportstadt!"
Übrigens: Die nächste Vorlesung der Kinderuni "Expedition zum blauen Planeten", bei der zwei Forscher vom Planeten Mecano auf der Erde landen und die Hilfe der Nachwuchsstudenten brauchen, findet am 17. Mai 2014 (einem Samstag!) statt.
Weitere Informationen: http://www.tu-chemnitz.de/kinderuni
Kontakt: Brita Stingl, Büro des Rektors, Telefon 0371 531-13300, E-Mail kinderuni@tu-chemnitz.de
(Autorin: Damaris Diener)
Mario Steinebach
13.04.2014