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Sächsische Geschichte von den Anfängen bis in die Gegenwart

Chemnitzer Historiker veröffentlicht Überblicksdarstellung in der renommierten Reihe "C.H. Beck Wissen" - besonderer Schwerpunkt auf den sächsischen Beziehungen zu Ostmitteleuropa

  • Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll veröffentlicht regelmäßig zur sächsischen Geschichte. Foto: Bildarchiv der Pressestelle/Christian Schenk

Sachsen war über Jahrhunderte einer der mächtigsten und kulturell reichsten deutschen Einzelstaaten. Die Beschäftigung mit seiner Geschichte in ihren europäischen Bezügen und Zusammenhängen gehört zu den Schwerpunkten des Instituts für Europäische Geschichte der TU Chemnitz in Forschung und Lehre. Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll, Inhaber der Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, präsentiert nun eine umfassend angelegte Gesamtdarstellung in der Reihe "C.H. Beck Wissen" des Münchner Wissenschaftsverlages.

"Ähnlich wie sein südlicher Grenznachbar Bayern kann Sachsen auf eine fast tausendjährige territorialstaatliche Überlieferung zurückblicken, die sich mit einem ausgeprägten Eigenbewusstsein seiner Bewohner verknüpft", erklärt Kroll. Und das trotz mancher Umbrüche im Lauf der Geschichte: "Zahlreiche Gebietsveränderungen und Herrschaftswechsel haben daran ebenso wenig etwas zu ändern vermocht wie die 1952 verfügte Auflösung des Landes, die nach der deutschen Vereinigung 1990 sogleich wieder rückgängig gemacht wurde", so der Historiker weiter. Mehrfach waren die Herrscher Sachsens, dem als "Mutterland" der Reformation hohe politische Bedeutung auch in gesamteuropäischer Perspektive zukam, als Anwärter auf höhere Regentenwürden im Gespräch. An der Schwelle zum 18. Jahrhundert wurde ein solches Projekt in Ostmitteleuropa erfolgreich realisiert: Für die Dauer zweier Generationen, von 1697 bis 1763, amtierten die wettinischen Kurfürsten zugleich als polnische Könige.

Der sächsisch-polnischen Union war im Herbst 2013 in Chemnitz eine international besetzte Konferenz gewidmet, die vom Sächsischen Staatsministerium des Innern unterstützt wurde. Im Rahmen des vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz geförderten Projektes "Erinnerndes Gedenken" werden gegenwärtig die Ringvorlesung "Sachsen, Europa und der Erste Weltkrieg" durchgeführt und eine Überblicksdarstellung "Sachsen im Ersten Weltkrieg" erarbeitet. Regelmäßig legen Kroll und seine Mitarbeiter Publikationen zur sächsischen Geschichte vor. Anfang 2014 erschien beispielsweise der aus Mitteln des Ziel3/Cíl3-Projektes "Sächsisch-Tschechische Hochschulinitiative" (STHI) finanzierte Sammelband "Sachsen und Böhmen. Perspektiven ihrer historischen Verflechtung" als Band 17 der Reihe "Chemnitzer Europastudien" im Berliner Verlag Duncker & Humblot. Er wurde von Kroll gemeinsam mit Prof. Dr. Miloš Řezník, dem Inhaber der Professur für Europäische Regionalgeschichte und neuem Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Warschau, und mit Martin Munke, Wissenschaftliche Hilfskraft an den Professuren für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und für Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas, herausgegeben.

Von Kroll sind darüber hinaus zwei weitere Titel in der Reihe "C.H. Beck Wissen" erhältlich. 2008 veröffentlichte der Vorsitzende der Preußischen Historischen Kommission dort den Band "Die Hohenzollern", der die Geschichte des brandenburgisch-preußischen Herrscherhauses von seinen schwäbisch-fränkischen Wurzeln im 11. Jahrhundert über das Zeitalter des Absolutismus bis in das Deutsche Reich von 1871 und über den Sturz der Monarchie 1918 hinaus zusammenfasst. Und 2010 erschien in zweiter Auflage Krolls "Geschichte Hessens", die einen anschaulichen und allgemein verständlichen Überblick über die Geschichte des Landes Hessen von den mittelalterlichen Anfängen bis zur Gegenwart des nach dem Zweiten Weltkrieg neu geschaffenen Bundeslandes bietet. Der Chemnitzer Historiker ist damit auch der einzige Autor, von dem gleich zwei "Bundesländer-Geschichten" in der Reihe publiziert wurden. Seine "Geschichte Sachsens" bildet den Abschluss dieses Verlagssegments, in dem nun zu allen 16 Bundesländern einführende Darstellungen vorliegen.

Bibliographische Angaben: Frank-Lothar Kroll: Geschichte Sachsens (= C.H. Beck Wissen, 2613). 128 S. München: C.H. Beck 2014, ISBN 978-3-406-60524-6, 8,95 Euro.

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll, Telefon 0371 531-33922, E-Mail frank-lothar.kroll@phil.tu-chemnitz.de.

(Autor: Martin Munke)

Katharina Thehos
21.05.2014

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