Die Verzahnung des Kulturellen
Angehörige der Technischen Universität engagieren sich im neuen Kulturbeirat der Stadt Chemnitz
Die Technische Universität Chemnitz ist erstmals im neu gewählten Kuturbeirat der Stadt Chemnitz vertreten. „Damit konnte der auf allen Seiten lange schon vernehmbare Wunsch, Stadt und Universität auch auf dem wichtigen Feld des Kulturellen zu verzahnen, endlich auch strukturell umgesetzt werden“, sagt Prof. Dr. Christoph Fasbender, Prorektor für Lehre, Studium und Weiterbildung der TU Chemnitz. Er sei jedoch weniger als Mitglied des Rektorats oder als Angehöriger der Philosophischen Fakultät im Kulturbeirat aktiv. Er vertrete in den nächsten fünf Jahren mehr als „sachkundiger Einwohner“ der Stadt die kulturellen Belange an der Schnittstelle von Stadt und Universität.
Ob in Zusammenarbeit mit den Kunstsammlungen, dem Opernhaus, dem Schauspiel oder den Museen - immer wieder stellt die Universität an der Nahtstelle von Kultur und Wissenschaft ihren gesellschaftlichen Mehrwert unter Beweis. Projekte der letzten Jahre wie die Ringvorlesung im van de Velde-Jahr (2014) oder zum Ausbruch des ersten Weltkriegs (2014), die Beiträge zum Stefan-Heym-Gedenken, zum Imi-Knoebel-Projekt und zur Inszenierung der Meyerbeer-Oper „Vasco“ reichern den kulturell-wissenschaftlichen Diskurs an. „Natürlich sind Kunst und Kultur mittelfristig nur bedingt plan- und steuerbar, alles andere liefe ihrem Wesen zuwider. Es gilt, die Spontaneität zu erhalten – und zugleich Strukturen zu fördern, die den Dialog gewährleisten“, sagt Fasbender. Er verspricht: „Mit dem Master-Studiengang Rezeptionskulturen der Vormoderne, der zum Wintersemester 2015/16 anläuft, werden wir gewiss ebenfalls Kontinuität in die strategischen Partnerschaften mit den städtischen Akteuren im Kunst- und Kulturbereich bringen. Und dass etwa die Internationale Stefan-Heym-Gesellschaft und die Chemnitzer Literaturwissenschaftler zusammen gefunden haben, kann man doch nur als Glücksfall bezeichnen.“
Auf Anregung des Vorsitzenden des Kulturbeirats, Egmont Elschner, ist für das Frühjahr 2015 ein Besuch des Gremiums an der TU vorgesehen. Dabei sollen, wie Fasbender betont, auch die studentischen Aktivitäten im Bereich Kultur vorgestellt werden. „Dafür gibt es sogar ein eigenes Referat des Studentenrates.“ Er ergänzt: „Eine Universität hat viele Facetten, das gilt auch im Kulturellen. Professoren und Studierende leisten da ganz unterschiedliche Beiträge. Ich begrüße es sehr, dass mit Mario Thomas als Vertreter der Jugend auch ein aktiver Studierender unserer Universität in den Beirat gewählt wurde.“
Die Geschäftsstelle des Kulturbeirates ist im Kulturbüro der Stadt Chemnitz angesiedelt. Nach der Hauptsatzung der Stadt Chemnitz tagt der Kulturbeirat maximal sechsmal pro Jahr. Neben der Vorberatung von Beschlussvorlagen zur Förderung von kulturellen Einrichtungen und Maßnahmen werden aber auch umfangreichere kulturpolitische Themen wie das Themenjahr „Modern(s) in Chemnitz“ (2014/15) oder das Stadtjubiläum 2018 beraten.
Mario Steinebach
04.12.2014