Die positiven Effekte von Migration
Wie AGIUA e.V. und Studierende der TU daran arbeiten, Migranten einen erfolgreichen Start ins neue Leben zu ermöglichen und Vorurteile ihnen gegenüber abbauen
Im Rahmen ihrer "Back To School Aktion" spendete die Bekleidungskette C&A kürzlich insgesamt über eine Millionen Euro an lokale Entwicklungs- und Bildungseinrichtungen. Auch die C&A Filialen in Chemnitz beteiligten sich an der Aktion: so gingen unter anderem 2.000 Euro an den AGIUA e.V. zur Unterstützung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge.
Der AGIUA e.V., ehemals AG In- und Ausländer e.V., der seit 1990 existiert, ist im Bereich Migrationssozial- und Jugendarbeit tätig und hat seinen Wirkungsbereich und Sitz in Chemnitz. Um die positiven Effekte von Migration in den Vordergrund zu stellen und Vorurteile abzubauen, hat der Verein vielseitige Projekte ins Leben gerufen. Vom "Anti Gewalt Büro Chemnitz", welches bei Bedarf Projekte zum Thema Mobbing und Respekt für Schulen anbietet, über den eigenen Jugendclub PAVILLON bis hin zum "Interkulturellen
Begegnungs- und Betreuungszentrum", welches Beratung für Migranten zu vielen Fragen anbietet, ist alles dabei. Außerdem gibt es bei dem AGIUA e.V. jede Menge ehrenamtliche Projekte: hier stehen Konzepte wie die Hausaufgabenhilfe für Migranten und Bildungspartnerschaften auf dem Programm.
Das Projekt "Sozialpädagogische Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge", kurz UMF, für das C&A spendete, bietet täglich einen Sprach- und Orientierungskurs sowie soziale Beratung für UMF an. Im Angebot des Sprach- und Orientierungskurses machen die Teilnehmer nicht nur die ersten grundlegenden Schritte in Deutsch als Zweitsprache, sondern werden auch dabei unterstützt sich in Chemnitz zurechtzufinden. Anderseits sollen Sie auch weiterhin die Möglichkeit haben, die eigene Kultur zu wahren, indem der gesamte Kurs beispielsweise gemeinsam landestypische Gerichte zubereitet. "Weiterhin sind die Mitarbeiter des UMF-Projekts für Beratungsfragen zuständig", berichtet Theresa Kolbe, die Leiterin des Projektes, die außerdem Germanistik an der Technischen Universität Chemnitz im Master studiert. "Von Fragen zum Asylverfahren bis hin zum Weg in einen Sportverein der Stadt helfen wir täglich weiter."
Theresa Kolbe fand vor ein paar Jahren im Rahmen eines Pflichtpraktikums für ihr Studium zum AGIUA e.V.. Die Arbeit mit den Jugendlichen hat ihr so gut gefallen, dass sie sich auch nach ihrem Praktikum weiter für den Verein engagierte. So leitete sie neben ihrem Studium einen ehrenamtlichen Sprachkurs und übernahm kürzlich eine feste Projektstelle beim AGIUA e.V.. "Wenn man sich für die Arbeit mit Migranten und Jugendbildung interessiert, hat man immer die Möglichkeit, bei uns mitzuhelfen. Zum Beispiel finden sehr viele Studierende von der TU Chemnitz zu uns, um bei uns ein Praktikum zu absolvieren. Außerdem freuen wir uns immer über ehrenamtliche Mitarbeiter, die unter anderem zur Unterstützung unserer Sprachkurse für UMF als auch für erwachsene Asylbewerber eingesetzt werden. Mithilfe der ehrenamtlichen Mitarbeiter wird eine bessere Betreuung ermöglicht, weil die Teilnehmer so zielgruppenspezifischer unterrichtet werden können. Das ist sowohl für die Teilnehmer als auch für uns eine enorme Entlastung." Nicht nur die ehrenamtliche Mitarbeit, sondern auch Spendengelder wie die von C&A helfen dem UMF-Projekt weiter. "Mit dem Geld werden unter anderem Unterrichtsmaterialien und Fahrscheine finanziert", erklärt Kolbe. "Außerdem können wir so auch mal größere Ausflüge planen. Ob Geld oder Freizeit - wir freuen uns über jeden, der an der Arbeit mit Migranten und Jugendbildung Interesse zeigt und aktiv mitarbeiten will. Denn gemeinsam können wir es schaffen, Vorurteile abzubauen und das Zusammenleben der vielseitigen Menschen zur gegenseitige Bereicherung zu machen."
(Autorin: Sabrina Schäfer)
Mario Steinebach
26.08.2015