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Ein neuer Brückenschlag zwischen Polen und Deutschland

Bundesexzellenzcluster MERGE der TU Chemnitz bereitet mit Partnern aus Opole und Breslau die „1. Polish-German Bridge Conference“ vor – Chemnitzer Expertise für neue Technologien ist in Polen gefragt

Wenn Anfang April 2016 in Opole (Polen) die „1. Polish-German Bridge Conference“ stattfindet, ist auch die Expertise des Bundesexzellenzclusters „Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen" (MERGE) der Technischen Universität Chemnitz sehr gefragt. So ist die TU Chemnitz stark in die Vorbereitung und Durchführung der Tagung involviert. Vor diesem Hintergrund kommt am 26. Januar 2016 eine Delegation von Vertretern der Technischen Universität Opole und der Stadt Opole nach Chemnitz, um sich hier über die Arbeit und die Struktur des Bundesexzellenzclusters zu informieren. „Daran wird deutlich, dass sich die TU Chemnitz zunehmend im Ausland als kompetenter Netzwerk- und Transferpartner empfiehlt“, sagt Prof. Dr. Lothar Kroll, Inhaber der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung an der TU Chemnitz und Koordinator des Bundesexzellenzclusters. „Ich erlebe in Polen ein Klima, das zeigt, wie wichtig für viele die Zusammenarbeit zwischen polnischen und deutschen Unternehmen, zwischen polnischen und deutschen Universitäten und zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist. Zudem orientieren sich polnische Hochschulen und Unternehmen nun stärker als bisher in Richtung Europa – insbesondere im Rahmen von Forschungskooperationen und bei der Beantragung von Fördermitteln“, ergänzt der Universitätsprofessor, der selbst aus Schlesien stammt und auch deshalb sehr gut mit den Partnern im Nachbarland kooperieren kann.

Für die Universitäten in Polen haben große Projekte wie der Chemnitzer Bundesexzellenzcluster MERGE eine Vorbildfunktion. „So wurden und werden an der Technischen Universität Opole ähnliche Verbünde zwischen Industrie und Forschung aufgebaut“, berichtet Kroll. Deshalb wirkt auch der Rektor der TU Opole, Prof. Dr. Marek Tukiendorf, im Exzellenzrat von MERGE mit. Und im Gegenzug unterstützt Prof. Kroll die vom 7. bis 8. April 2016 in Opole stattfindende „1. Polish-German Bridge Conference“, deren Schirmherrschaft der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich sowie die Vorsitzenden der Woiwodschaftsvorstände von Opole und Breslau übernommen haben. Der erste Konferenztag steht unter dem Motto „Politics and EU Strategies“, so dass zahlreiche Minister und Ministerpräsidenten beider Länder teilnehmen werden. Am zweiten Konferenztag werden namhafte Vertreter aus Industrie und Forschung zu den Themen „Advanced Manufacturing Technologies“ und „Advanced Materials and Systems“ referieren.

„Die Konferenz in Opole hat eine wichtige Signalwirkung, dient sie doch als deutsch-polnischer Brückenschlag sowohl zwischen Industrie und Forschung als auch zwischen Sachsen, Niederschlesien und Oppeln und als eine Plattform zur Generierung gemeinsamer Projekte - auch auf EU-Ebene“, versichert Kroll, der sich nicht nur als Wissenschaftler mit Brücken in Leichtbauweise befasst, er ist auch ein Brückenbauer im übertragenen Sinne. Beispielsweise zeigt sich dies in der von Prof. Kroll koordinierten Chemnitzer Allianz Textiler Leichtbau, in der universitäre und außeruniversitäre Institute mit über 350 kleinen und mittleren Unternehmen eng zusammenarbeiten. Derartige Netzwerkstrukturen sollen künftig auch in Polen stärker als bisher aufgebaut werden, dabei unterstützt Prof. Kroll zahlreiche Partner im Nachbarland – insbesondere bei länderübergreifenden Projekten. So wird die Internationalisierung des Clusters MERGE vor allem durch die Intensivierung und den Ausbau der bereits bestehenden engen Kooperationen und Kontakte im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien vorangetrieben. Mit diesem Konzept ist es MERGE gelungen, als eines der elf von insgesamt über 100 eingereichten Projekten im Rahmen der Fördermaßnahme "Internationalisierung von Spitzenclustern" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzielle Unterstützung zu erhalten. MERGE ist zugleich der einzige der 43 Exzellenzcluster in Deutschland, dessen Internationalisierung auf diesem Weg gefördert wird. „So wird auch die enge Kooperation der TU Chemnitz zu Einrichtungen in Polen, die von gemeinsamen Forschungsprojekten über den Studierenden- und Wissenschaftleraustausch bis hin zu Konferenzen reicht, gestärkt“, sagt Kroll abschließend.

Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Lothar Kroll, Telefon 0371 531-23120, E-Mail lothar.kroll@mb.tu-chemnitz.de, und Dr. Jürgen Tröltzsch, Geschäftsführer MERGE, Telefon 0371 531-35665, E-Mail juergen.troeltzsch@mb.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
26.01.2016

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