Historische Einblicke bei der „Sonntagsmatinee“ im Industriemuseum
Vortrag beleuchtet am 31. Januar 2016 das ambivalente Verhältnis der Arbeiter in der Textilindustrie Westsachsens im 19. Jahrhundert zu ihren Maschinen
Im Rahmen der Vortragsreihe „Sontagsmatinee“ des Industriemuseums Chemnitz dreht sich am 31. Januar 2016 ab 10.30 Uhr alles um das ambivalente Verhältnis der Arbeiter in der Textilindustrie Westsachsens zwischen 1799 und 1914 zu ihren Maschinen. PD Dr. Manuel Schramm von der Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte stellt dabei erste Ergebnisse eines von der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung bewilligten Forschungsprojektes zur Sozialgeschichte Sachsens vor. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen die Proteste von Textilarbeitern in Westsachsen von den klassischen Maschinenprotesten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zu den großen Streikbewegungen um 1900. „Dabei zeigt sich, dass Maschinenproteste in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts häufiger waren als angenommen und dass technische Veränderungen als Auslöser bei den großen Streiks um 1900 – zum Beispiel in Crimmitschau um 1903 und 1904 - eine wichtige Rolle spielten“, sagt Schramm. Das Forschungsprojekt wird in Kooperation mit dem Sächsischen Industriemuseum durchgeführt und trägt somit auch zur vertieften regionalen Verankerung der TU Chemnitz bei.
Gäste der „Sonntagsmatinee“ können im Anschluss noch die Vorführung der Dampfmaschine im Industriemuseum erleben. Der Eintritt zum Vortrag und zur Vorführung ist frei.
Mario Steinebach
27.01.2016