Ein Netzwerk von Universitäten für das 21. Jahrhundert
Im Rückblick: Gründung und Entwicklung des „Academic Consortium for the 21st Century“
Das „Academic Consortium for the 21st Century“ (AC21) wurde 2002 anlässlich des „International Forums“ an der Universität Nagoya/Japan gegründet. Das übergeordnete Thema dieser Veranstaltung – „Die Funktion der Universitäten im 21. Jahrhundert“ – wurde zur Leitlinie der Aktivitäten dieses Netzwerks. Die Gründungsmitglieder, unter ihnen die Technische Universität Chemnitz, legten als Auftrag des Netzwerkes fest, dass es in einem Zeitalter kontinuierlichen Wandels diese Initiative übernehmen müsse, um Antworten auf sich schnell verändernde gesellschaftliche Anforderungen zu finden. Zudem sollte es seinen gemeinsamen Fundus an Wissen, Kompetenzen und Erfahrungen dazu nutzen, die Zusammenarbeit in Bildung und Forschung unter den Mitgliedern und darüber hinaus zu fördern. Außerdem sollte es eine Brückenfunktion ausüben zwischen verschiedenen Gesellschaften, um untereinander Werte und Wissen auszutauschen. Auf diese Weise soll das Netzwerk dazu beitragen, Verständigung jenseits nationaler und regionaler Grenzen im 21. Jahrhundert zu fördern.
Das AC21-Netzwerk hat eine große Vielfalt an Aktivitäten zur Umsetzung dieser Ziele entwickelt. So werden regelmäßig „International Forums“ veranstaltet, um hochrangige Delegationen aus den administrativen und akademischen Bereichen der AC21-Mitgliedshochschulen und anderer Institutionen alle zwei Jahre an einer wechselnden AC21-Gastgeberuniversität zusammenzubringen. Die „International Forums“ widmen sich einem übergeordneten Thema, das anhand globaler Megatrends und ihrer spezifischen Bedeutung für die Weiterentwicklung des Netzwerks ausgesucht wird. Eingebettet in diese Veranstaltungen sind auch Treffen der zentralen Gremien des AC21-Netzwerks: das AC21 Steering Committee und die AC21 General Assembly. Das übergeordnete Management des Netzwerks erfolgt durch das an der Universität Nagoya beheimatete AC21 General Secretariat.
Im Jahr 2005 wurde das Format des International Forums auf die studentische Ebene übertragen und das „1. AC21 Student World Forum“ an der Universität Nagoya organisiert. Auch das Konzept dieser Veranstaltung basiert darauf, Teilnehmer der AC21-Mitgliedsuniversitäten und anderer Einrichtungen alle zwei Jahre an einer wechselnden AC21-Gastgeberuniversität zusammenzubringen, um ein übergreifendes Thema von globaler Bedeutung zu diskutieren.
Im Jahr 2008 wurden diese Aktivitäten durch die Einrichtung des „AC21 Special Project Fund“ ergänzt. Dieser ist mit der Zielsetzung etabliert worden, Projekte zwischen AC21-Mitgliedsuniversitäten zu unterstützen, die einen bedeutenden Beitrag zu dessen übergeordnetem Auftrag leisten, die Zusammenarbeit in Bildung und Forschung unter den AC21-Mitgliedsuniversitäten zu fördern, etwa in Form von Mini-Symposien, Mini-Workshops, Bildungsprojekten oder kleinen internationalen Foren. Die Fördermittel werden jährlich kompetitiv auf der Basis von Anträgen vergeben. Die Qualität der ausgewählten Projekte wird durch spezifische Förderkriterien abgesichert, etwa im Hinblick auf die Beteiligung mehrerer AC21-Mitgliedsuniversitäten aus verschiedenen Ländern oder die Einbindung von Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern.
Das jüngste Veranstaltungsformat des Netzwerks sind die „AC21 International Graduate Schools“, welche dazu dienen, Graduierte von AC21-Mitgliedsuniversitäten und darüber hinaus zusammenzubringen. Die Teilnehmer gestalten gemeinsam ein Programm, das sich auf die Vermittlung von neuesten Forschungsergebnissen sowie auf die Behandlung von Themen von globalem Interesse konzentriert. Die „1. AC21 International Graduate School“ wurde 2013 in Bangkok an der Chulalongkorn Universität und der Kasetsart Universität abgehalten.
Als eines der Gründungsmitglieder war die Technische Universität Chemnitz von Anfang an eine treibende Kraft in der Weiterentwicklung des AC21-Netzwerks. In diesem Sinne gehört sie nicht nur zu den Mitgliedern des AC21 Steering Committee, sondern schuf auch neue Formate, zum Beispiel durch die Organisation der „AC21 Network Meetings“ anlässlich der NAFSA-Konferenzen (Association of International Educators). Sie dienen in der Zeit zwischen den International Forums als Plattform für Vertreter der AC21-Mitgliedsuniversitäten, um Themen von gemeinsamen Interesse zu diskutieren und Ideen für neue Projekte zu entwickeln.
Schließlich übernahm bzw. übernimmt die Technische Universität Chemnitz die Gastgeberrolle für Großveranstaltungen des AC21-Netzwerks: Im Jahr 2009 fand das „3. AC21 Student World Forum“ in Chemnitz statt. Während der sechs Tage vom 22. bis 27. Juni 2009 hatten mehr als 50 ausgewählte Teilnehmer von AC21-Mitgliedsuniversitäten die Möglichkeit, im Rahmen von Vorträgen, Workshops und Exkursionen das übergeordnete Thema „Production – Meeting the global challenges“ zu behandeln. Eindrücke von dieser Veranstaltung können in Form eines Tagebuches, einer Fotogalerie und eines Films abgerufen werden (https://www.tu-chemnitz.de/international/vernetzung/ac21/swf2009/).
Jetzt freut sich die Technische Universität Chemnitz darauf, Gastgeberin des „8. AC21 International Forum“ zu sein, welches vom 30. April bis 3. Mai 2016 unter dem Leitthema „Networks of innovation for the transformation of society through science“ stattfinden wird. Interessierte sind herzlich dazu eingeladen, sich auf der für das AC21 International Forum 2016 eingerichteten Website (https://www.tu-chemnitz.de/ac21) über das Programm zu informieren und sich für diese Veranstaltung anzumelden.
Für weitere Informationen und Unterstützung können entsprechende Anfragen an die nachfolgende E-Mail-Adresse gerichtet werden: if2016@tu-chemnitz.de. Die Technische Universität Chemnitz freut sich sehr darauf, die nationalen und internationalen Gäste zum 8. AC21 International Forum 2016 – und zu zukünftigen AC21-Veranstaltungen – willkommen zu heißen.
(Autor: Dr. Wolfgang Lambrecht, Internationales Universitätszentrum)
Mario Steinebach
15.03.2016