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"Ein Elektroauto ist nur so sauber, wie der Strom, der es antreibt"

Kinder-Uni Chemnitz: Prof. Dr. Thomas von Unwerth unternahm in der Stadthalle Chemnitz bei der Tüftlermesse "Maker Faire" mit 600 kleinen und großen Zuschauern eine Autoreise in die Zukunft

  • Prof. Dr. Thomas von Unwerth erklärt in der Stadthalle Chemnitz Aspekte rund um das Auto der Zukunft
    Prof. Dr. Thomas von Unwerth, Inhaber der Professur Alternative Fahrzeugantriebe an der TU Chemnitz, erläuterte den Juniorstudenten viele Aspekte rund um das Auto der Zukunft. Foto: Brita Stingl

"Einmal auf der Bühne im großen Saal der Chemnitzer Stadthalle vor so vielen neugierigen Kindern zu reden, war ein tolles Erlebnis", freute sich Prof. Dr. Thomas von Unwerth, Inhaber der Professur Alternative Fahrzeugantriebe an der Technischen Universität Chemnitz. Kein Wunder, denn in der Kinder-Uni Chemnitz drehte sich am 23. April 2017 alles um die spannende Frage "Fahren Autos in Zukunft ohne Benzin?". Und dieses Thema zog Jungen und Mädchen, aber auch deren Eltern und Großeltern, gleichermaßen an. Alle staunten über so manche Autovisionen, wobei einige der auf der Leinwand gezeigten Kraftpakete mehr der Phantasie der Filmemacher von "Transformers", "Das fünfte Element" und "Zurück in die Zukunft" entsprangen.

Realistischer waren hingegen die Zahlen, die von Unwerth am Anfang der Vorlesung nannte. Zum Beispiel, dass ein Auto, das einen Liter flüssigen Kraftstoff verbraucht, in dieser Zeit etwa 1.200 Liter Kohlendioxid ausstößt, was letztendlich zu ärgerlichen Klimaveränderungen führt. Und da das Erdöl auf der Erde immer knapper und damit teurer wird, suchen Automobilkonzerne weltweit nach Alternativen. Eine davon ist das Elektroauto. Auf die Frage, was man dafür braucht, hatten die Kinder schnell die Antwort parat: einen Elektromotor, eine aufladbare Batterie, ein Ladegerät und natürlich Strom aus der Steckdose. "Aber ein Elektroauto ist nur so sauber, wie der Strom, der es antreibt", gab von Unwerth zu bedenken. Die saubere Stromerzeugung aus Wind, Wasser und Sonne stehe dabei der Stromgewinnung aus Kohle, Erdgas und Kernenergie entgegen.

Ein Auto kann jedoch auch mit Wasserstoff angetrieben werden. Neun freiwillige Juniorstudierende halfen dem Uni-Professor, um in einem großen Versuch sehr anschaulich darzustellen, wie eine Brennstoffzelle funktioniert. Dafür gab es im Anschluss jede Menge Beifall. Im Gepäck hatte von Unwerth auch noch mehrere Experimente. Für eine echte Brennstoffzelle ließ er beispielsweise Wasserstoff aus Wasser entstehen und zeigte, wie damit elektrischer Strom erzeugt werden kann, um ein Fahrzeug anzutreiben.

Alternative Fahrzeugantriebe verändern aber auch die Gewohnheiten im automobilen Alltag. Das dürften alle Kinder im Vortrag erkannt haben. Mit einer Kraftstofffüllung fahren Autos heute schon mehr als 1.000 Kilometer. Mit Wasserstoff angetriebene Fahrzeuge kommen nur etwa 600 Kilometer weit. Und ein Elektroauto muss oft bereits nach 100 Kilometern an die Ladestation und muss dort bis zu zehn Stunden bleiben, bis der Akku wieder voll ist. "Gegenüber dem wenige Minuten in Anspruch nehmenden Tankvorgang an der Diesel-, Benzin- oder Wasserstoff-Zapfsäule ist dies natürlich ein gewaltiger Unterschied", sagte von Unwerth. Doch jedes Auto hat seine Vorzüge und seine Nachteile.

Nach der Vorlesung konnten interessierte Kinder und Eltern noch mit dem Referenten und seinem Mitarbeiter Michael Schrank ins Gespräch kommen. Danach zog es die Kinder-Uni-Besucher ins Foyer der Stadthalle zur Tüftlermesse "Maker Faire".

Homepage der Kinder-Uni: http://www.tu-chemnitz.de/kinderuni

Kontakt: Brita Stingl, Telefon 0371 531-13300, E-Mail kinderuni@tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
25.04.2017

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