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Weihnachtsmann kam mit der Straßenbahn zur Uni

Eine gelungene Symbiose: Die feierliche Einweihung der Linie 3 und der TU-Weihnachtsmarkt - Studierende aus zahlreichen Ländern nahmen die Einladung zu Schnupperfahrten an

Auf diesen Augenblick haben viele Angehörige der Technischen Universität Chemnitz lange warten müssen: Nach 18-monatiger Bauzeit wurde am 8. Dezember 2017 die neue Straßenbahn-Verbindung vom Stadtzentrum zum TU-Campus an der Reichenhainer Straße und dem angrenzenden Forschungs- und Technologie-Campus feierlich in Betrieb genommen. Das rund 31,5 Millionen Euro teure, zu 90 Prozent von Bund und Land finanzierte Projekt ist die jüngste Ausbaustufe des „Chemnitzer Modells“. Dieses seit dem Jahr 2002 nach und nach erweiterte Nah- und Regionalverkehrskonzept des Verkehrsverbunds Mittelsachsen (VMS) nutzt den Vorteil, dass die Gleise der Chemnitzer Straßenbahnen über exakt dieselbe Spurweite verfügen wie die der Eisenbahn. Das ermöglicht es, Eisenbahnverbindungen ins Umland mit dem Straßenbahnnetz zu verbinden.

Chemnitz kommt gut voran

„Heute wird ein neues Kapitel der Straßenbahngeschichte aufgeschlagen, das mit Linie 3 überschrieben ist“, sagte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig zur Einweihung und ließ nicht unerwähnt, dass seit 1880 Straßenbahnen in Chemnitz verkehren. Mit der neuen rund zwei Kilometer langen Trasse wachsen nicht nur die beiden größten Universitätsstandorte der Stadt enger zusammen. „Auch die Region wird besser an das Oberzentrum Chemnitz angebunden“, betonte Ludwig. Zudem könne man am Campusplatz gut erkennen, wie ein Straßenraum zum Lebensraum umgestaltet worden sei. Auch der sächsische Umweltminister Thomas Schmidt war sich sicher, dass „diese neue Ader die Stadt erheblich bereichern wird“. Er lobte das Konzept des „Chemnitzer Modells“, mit dem Chemnitz innovativer sei als Leipzig und Dresden. Für TU-Kanzler Eberhard Alles ist die neue Linie zwischen Hauptbahnhof und Campus ein weiteres Beispiel dafür, das Chemnitz im wahrsten Sinne des Wortes gut vorankommt.

Die neue Straßenbahnlinie soll in den kommenden Jahren bis zur nahegelegenen Eisenbahnstrecke nach Thalheim und Aue verlängert werden. Dadurch können die Bahnen später einmal über die Grenzen der Stadt hinaus bis ins Erzgebirge fahren. Viele Pendler aus Hainichen, Burgstädt und Mittweida gelangen bereits heute ohne Umstieg ins Chemnitzer Zentrum der Stadt und nun auch weiter bis zum Uni-Campus. Und mit der Einführung einer Ringbuslinie rund um das Stadtzentrum, an die der Campus angeschlossen ist, ergeben sich ab 10. Dezember einige Verbesserungen. Lediglich die Anbindung des Uni-Teils an der Erfenschlager Straße müsse aus Sicht des Student_innenrates der TU besser getaktet werden, dazu werden zeitnah Gespräche mit der CVAG und der Stadt geführt.

Stimmungsvoller TU-Weihnachtsmarkt

Parallel zur Einweihung der Linie 3 strömten über den Tag verteilt etwa 4.500 Gäste zum TU-Weihnachtsmarkt, der mit einem bunten Programm auf die kommende Weihnachtszeit einstimmte. TU-Student Kevin Struck besuchte den Weihnachtsmarkt in den letzten Jahren regelmäßig und schaute auch dieses Jahr vorbei, um mit Freunden einen Glühwein zu trinken. Der Student für Automobilproduktion und -technik lobte die gemütliche Atmosphäre, welche zum Verweilen einlädt: „Es ist einfach schön hier.“ Die Straßenbahnlinie 3 bezeichnete Ali Hassan als „Bereicherung für die Studierenden“ und freute sich schon auf die Probefahrt. Er wird die neue Linie zukünftig oft nutzen, um zur Uni zu gelangen. Der Student für Medienkommunikation lobte zudem die studentischen Preise sowie das vielfältige Ständeangebot auf dem TU-Weihnachtsmarkt.

Auf dem neuen Campusplatz sowie im Hörsaalgebäude präsentierten sich auch zahlreiche Aussteller, unter ihnen die studentische Initiative Europa-Studien e.V., welche Projekte in ganz Europa fördern. Einer der Mitglieder ist Jonas Weber, der an der TU Europa-Studien mit wirtschaftswissenschaftlicher Ausrichtung studiert. „Wir haben sehr schnell und problemlos einen Standplatz bekommen, um unseren Verein mit seinen Tätigkeitsfeldern vorzustellen“, hob er besonders die Organisation des Weihnachtsmarktes hervor. Für die hungrigen Gäste hielt man selbstgebackene Kekse und Kuchen bereit.

Der Familienservice der TU Chemnitz bot beispielsweise eine Bastelstraße für Kinder an. Die „Juniorstudierenden“ konnten sich kreativ auszutoben. „Die Jungen und Mädchen konnten bei uns mit Holz arbeiten und weihnachtliche Untersetzer gestalten“, berichtet Franziska Feig vom Familienservice. Der Uni-Shop präsentierte an einem Stand seine neueste Kollektion. Und mit weihnachtlichen Leckereien und Glühwein verwöhnten nicht zuletzt das Studentenwerk Chemnitz-Zwickau und weitere Anbieter die Gäste.

„Feuer und Flamme für die Weihnachtstanne“

Etwas abseits vom weihnachtlichen Markttreiben hielt die Professur für Anorganische Chemie ihre berühmt-berüchtigte Weihnachtsvorlesung im Audimax. Unter dem Motto „Feuer und Flamme für die Weihnachtstanne“ heizten Prof. Dr. Lang und sein Team dem vollbesetzten Hörsaal N115 mächtig ein. Bei gewohnt guter Laune präsentierten die Chemiker und Chemikerinnen in 39 Versuchen ein breites Spektrum an Experimenten ihres Fachgebiets. Darunter die durch Helium erzeugte „Donald-Duck-Stimme“, die brennenden Weihnachtsbäume sowie der Beweis, dass auch Schnee in Flammen aufgehen kann und Baumwolle in Ausnahmefällen schießt. Viel Beifall erhielten auch die Versuche, bei denen im Hörsaal Flaschen-, Luft- und Erdgeister erschienen. Die wissenschaftlichen Erklärungen wurden prompt auf der Leinwand nachgeliefert. „Mit ihren spannenden Experimenten hat mich die Weihnachtsvorlesung der Chemiker total in ihren Bann gezogen“, zeigte sich Andreas Riedel, Student im Bachelor Medical Engineering, begeistert. Aber auch die vielen Schülerinnen und Schülern aus Chemnitzer Grundschulen, die in den ersten Hörsaalreihen Platz genommen hatten, jubelten.

Mehr sehen: In einem kurzen Videobeitrag hat die Pressestelle und Crossmedia-Redaktion einige stimmungsvolle Bilder zusammengestellt. Und ein TV-Beitrag von CHEMNITZ FERNSEHEN findet sich hier.

(Autoren: Mario Steinebach, Felix Krieglstein)

Mario Steinebach
08.12.2017

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