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Ein Blick in die Informatikgeschichte der DDR

Der Tagungsband zu den Symposien "Informatik in der DDR - eine Bilanz" an der TU Chemnitz und FH Erfurt ist ein wichtiger Beitrag zu Aufarbeitung der Geschichte von Wissenschaft und Technik in der ehemaligen DDR

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Die aus 15.000 Einzelteilen bestehende Buchungsmaschine "OPTIMATIC" wurde in Karl-Marx-Stadt im VEB Elektronische Rechenmaschinen ELREMA gebaut und nahezu drei Jahrzehnte in alle Welt exportiert. Foto: Bildarchiv, Prof. Naumann

Im Oktober 2004 und im Mai 2006 fanden an der Technischen Universität Chemnitz und an der Fachhochschule Erfurt zwei Symposien unter dem Titel "Informatik in der DDR - eine Bilanz" statt, die von dem Chemnitzer Professor Dr. Friedrich Naumann, der Erfurterin Prof. Dr. Gabriele Schade und der Gesellschaft für Informatik veranstaltet wurden. Jetzt ist der Tagungsband in der Publikationsreihe GI-Edition "Lecture Notes in Informatics" erschienen (ISBN 978-3-88579-420-2) und kann für 20 Euro erworben werden.

Die Veranstaltungen hatten das Ziel, ein halbes Jahrhundert Informatikgeschichte der DDR aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten und dafür namhafte Referenten - u. a. aus Chemnitz, Dresden, Leipzig, Rostock, Ilmenau, Magdeburg und Jena - zu Wort kommen zu lassen. "Vor gut eineinhalb Jahrzehnten hat die gesellschaftliche Entwicklung eines Teils unseres Landes eine Wende erfahren. Vieles des bis dahin Geschaffenen wurde ad acta gelegt. Das betraf auch den Kanon vieler Wissenschaftsdisziplinen wie die noch junge Informatik", erklärt Friedrich Naumann, Initiator des Symposiums und emeritierter Professor für Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Chemnitz. "Geblieben ist jedoch ein halbes Jahrhundert Erfahrung, die - auch aus internationaler Sicht - entscheidend zur Begründung der "Wissenschaft vom Computer" beigetragen hat." Aus dieser Perspektive heraus schien es an der Zeit, endlich Bilanz zu ziehen und eine noch immer überschaubare Periode wissenschaftlicher und technischer Entwicklung historisch exakt zu bewerten und zu dokumentieren. Insbesondere von jenen, die diese Periode aktiv und erfolgreich mitgestaltet, die Destabilisierung und den Zusammenbruch erlebt haben und sich heute in der Lage fühlen, hierüber Bericht zu geben. Inhaltliche Schwerpunkte der Vorträge waren beispielsweise die Forschung, Entwicklung und Produktion von Hard- und Software, die Informatikausbildung an Hoch- und Fachschulen, die Rolle der Akademie der Wissenschaften der DDR aber auch Probleme der internationalen Kooperationen und Beziehungen in Forschung und Wissenschaft im Rahmen des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW). Eine besondere Note erhielten die Symposien zudem durch die aktive Mitwirkung von Kollegen aus Columbia, Konstanz, Sindelfingen, Gießen und München. Auf 572 Seiten erwarten den Leser insgesamt 45 Beiträge zur Geschichte der Informatik in der DDR, eine Vielzahl historischer Abbildungen und Übersichten.

Eine verbindliche Bestellung (incl. Rechnungs- und Lieferadresse) ist zu richten an:
Dipl.-Betriebswirtin Stefanie Wiegand, FH Erfurt, Angewandte Informatik, PF 450155, 99051 Erfurt, E-Mail informatik@fh-erfurt.de

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Friedrich Naumann, E-Mail friedrich.naumann@phil.tu-chemnitz.de

(Autorin: Janine Mahler)

Mario Steinebach
01.03.2007

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