Uni-Kleinod an der Wilhelm-Raabe-Straße veränderte sein Gesicht
Gebäudekomplex kann 2019 auf zwei Jubiläen zurückblicken, dazwischen fand in den 1990er-Jahren eine umfangreiche Sanierung statt
-
Seit 1994 erstrahlt das Lehrgebäude im neuen Glanz. Foto: Jacob Müller -
1969 startete die Ingenieurhochschul-Ausbildung der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt in diesem Gebäudekomplex. Der Bauzustand verschlechterte sich von Jahr zu Jahr. Foto: Universitätsarchiv -
Die Gebäude der TU Chemnitz (vorn links) sind eingebunden in ein Karree, in dem die Chemnitzer Industriegeschichte gut sichtbar wird. Foto: Bildarchiv der Pressestelle/Wolfgang Thieme
Ein Gebäude der Technischen Universität Chemnitz begeht in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen. Gemeint ist der Uni-Teil Wilhelm-Raabe-Straße 43. Vor fünfzig Jahren wurde das Gebäude der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt, einer Vorläufereinrichtung der heutigen Technischen Universität, zugeordnet. Innerhalb der Ingenieurhochschul-Ausbildung wurden hier einzelne Lehrbereiche angesiedelt. Der Bauzustand verschlechterte sich in den 1980er-Jahren dramatisch. Erst zwischen 1990 und 1994 wurde der Gebäudekomplex umfassend saniert; dann zog vor 25 Jahren – am 8. November 1994 – die Philosophische Fakultät der TU Chemnitz ein. Heute ist ein Teil der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, insbesondere das Institut für Psychologie und das Dekanat der Fakultät, an diesem Standort konzentriert.
Die Architektur der Baukörper zielt darauf ab, den historischen Standort der im 19. Jahrhundert gegründeten Höheren Webschule zu dokumentieren. Die hofseitig noch im Original erhaltene Architekturgliederung des Vordergebäudes wurde bei der Sanierung straßenseitig rekonstruiert. Auch die flächige Fassadenwirkung des im Bauhausstil errichteten Anbaus aus den 1920er-Jahren wurde wiederhergestellt. Die Gewölbe in den Gängen des Altbaus und das historische Geländer konnten bei der Sanierung erhalten werden. Bei der Gestaltung der Türen und Fenster wurde die ursprüngliche Gliederung rekonstruiert. Auf 3.500 Quadratmeter Nutzfläche finden sich heute drei Hörsäle und mehrere Seminarräume.
Mario Steinebach
04.11.2019
