Von der Wendeltreppe bis zum Filmclub „mittendrin“
TU-Student Benjamin Schaller klärt in seinem gemeinsam mit Lea Becker verfassten Buch auf, welche 111 Orte man in Chemnitz gesehen haben muss – einige haben auch Bezug zur TU Chemnitz
Sie gehört zu den beliebtesten Fotomotiven an der Technischen Universität Chemnitz: die Wendeltreppe im Anbau des Böttcher-Baus an der Straße der Nationen, Ecke Georgstraße. Wer das Gebäude an dieser Stelle betritt, ist oft überrascht von der besonderen Ästhetik dieses Treppenaufgangs. Manche legen sich sogar auf den Boden, um das beste Motiv für ihren Instagram-Kanal oder das private Fotoalbum einzufangen. Für Benjamin Schaller, der an der TU Chemnitz im Master Informatik für Geistes- und Sozialwissenschaftler studiert, ist dies ein besonderer Ort, der unbedingt in seinem unlängst in einer Themenreihe des Emons Verlages erschienenen Buch „111 Orte in Chemnitz, die man gesehen haben muss“ erwähnt werden sollte. „Unzählige Male bin ich diese Treppe hinauf- oder herabgegangen, jedes Mal war ich von der Farbgestaltung der Treppe und dem von der Decke herabhängenden meterlangen Leuchter begeistert“, sagt der Student, der nebenbei auch als freier Journalist arbeitet.
Gemeinsam mit seiner Freundin und Co-Autorin Lea Becker suchte er für das Buchprojekt aber noch weitere 110 sehenswerte Orte in Chemnitz, auch manch weitere haben einen Bezug zur Universität. Da ist zum Beispiel der Filmclub „mittendrin“ im Keller des Studentenwohnheims Reichenhainer Straße 35/37, in dem oft ganz besondere Filme zu studierendenfreundlichen Preisen gezeigt werden. Oder die Ringbuslinien 82A und 82B, die auf dem Campusplatz abfahren und wieder ankommen – dazwischen liegt eine etwa einstündige abwechslungsreiche Rundfahrt durch fünf Chemnitzer Stadtteile. Ein weiterer Ort mit Uni-Bezug ist der erste Chemnitzer Spätverkauf-Laden auf dem Sonneberg, der von zwei TU-Studentinnen im Jahr 2020 eröffnet wurde. Und darüber hinaus gibt es noch historische Bezüge zu einem ehemaligen Studentenclub und zu den lybischen Studierenden, die einst in Karl-Marx-Stadt studierten.
„Wir möchten mit unserem Buch die Leserinnen und Leser einladen, Chemnitz auf eine neue Art und Weise zu erkunden. Ich bin mir relativ sicher, dass niemand alle 111 Orte, die wir selbst gesucht und entdeckt haben, kennt. Schon deshalb ist es sicher auch für die neuen Studierenden, die im Wintersemester nach Chemnitz kommen, eine kleine Fundgrube an Ausflugstipps“, meint Schaller. „Und vielleicht erzählen sie dann von diesen Orten auch den Gästen der Kulturhauptstadt Europas, die 2025 in die Stadt strömen werden“, blickt er voraus.
Mario Steinebach
07.09.2021