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As-Salaam Alaikum - Von Chemnitz ins Land der Pyramiden

TU-Student Hans Viktor Alexis Fährmann engagiert sich für die deutsch-arabischen Beziehungen und baut Kontakte zur South Valley University in Ägypten auf

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Hans Viktor Alexis Fährmann (3.v.l.) gemeinsam mit SVU-Präsident Prof. Dr. Abbas M. Mansour, Vize-Präsident Prof. Dr. M. Khodary Meala Hamed und Dekan Prof. Dr. M. Abu al-Fadl Badran (v.l.) Foto: privat

"Ich habe ein sehr weltoffenes Ägypten erlebt, in dem oft Moderne und Tradition Hand in Hand gehen. Die Menschen sind ausgesprochen aufgeschlossen und interessiert." Wenn Viktor Fährmann, Student der TU, über seine Aufenthalte an der South Valley University (SVU) in Ägypten berichtet, schwelgt er sichtbar in Erinnerungen. Beispielsweise besuchte er im Frühjahr 2007 drei Wochen die Universität in Qena, hielt dort Vorträge über Deutschland, Chemnitz sowie die TU. Zudem baute erste Verbindungen zu Dekanen, Professoren und Studierenden auf. Im Februar 2008 fliegt er wieder nach Ägypten, um die Verbindungen zu vertiefen.

Der Kontakt zur SVU kam über einen Studienfreund seiner Eltern zustande. Verbindungen zur Unileitung der SVU und zu Professoren hat der Student der Medienkommunikation aber selbst geknüpft, als er in Ägypten war: "Es war kein Problem, Kontakte aufzunehmen, auch zu ranghohen Mitarbeitern. Der Präsident der Uni hat immer ein offenes Ohr für seine Studenten und vor allem eine offene Bürotür. Ich bin auch meistens direkt zu den Dekanen der Fakultäten geführt worden." Dann gab es in der Regel erstmal eine Tasse Tee. "Für den deutschen Magen ist es doch recht ungewohnt, zehn bis 15 Tassen Tee am Tag zu trinken. Aber man kann gar nicht anders, als diese herzliche Gastfreundschaft anzunehmen", erzählt Fährmann. Schnell stand ein ganzes Dutzend offizieller Termine auf seinem Tagesprogramm und bei seinen Vorträgen waren die Hörsäle des Öfteren zu klein, um allen Interessierten Sitzplätze zu bieten.

Die SVU ist rund 80 Kilometer nördlich von Luxor gelegen und hat etwa 40.000 Studierende. "Die Universität ist wie eine eigene Stadt: mit Stadtmauer, breiten Straßen, einem eigenen Busdepot, einem Stromkraftwerk, Hotel, Krankenhaus. Das sind ganz andere Dimensionen, als wir sie kennen", erzählt Fährmann. Auch kulturelle Unterschiede hat er einige entdeckt, aber bei weitem keine unüberwindbaren. "Bei Vorträgen muss man sehr feinfühlig sein und darf nicht alles so offen sagen, wie man es normalerweise vielleicht tun würde. Man muss einfach akzeptieren, dass das politische System und die religiöse Weltanschauung in Ägypten anders sind als bei uns", berichtet der 21-jährige Chemnitzer. In Deutschland - insbesondere in Chemnitz - möchte Fährmann eine Zusammenarbeit zwischen SVU und TU aufbauen.

"Nach Rücksprache mit dem Internationalen Universitätszentrum der TU kann ich sagen, dass Studierende der SVU in Chemnitz immer willkommen sind", so Fährmann. Gerne würde er entsprechende Kontakte vermitteln. Vor allem ägyptische Professoren seien an einem Besuch bzw. Gastaufenthalt in Deutschland interessiert. Bei Studierenden gebe es ebenfalls Interesse, oftmals aber finanzielle Schwierigkeiten. Vom Präsidenten der SVU hat Fährmann die Einladung, dass er jederzeit auch mit einer Gruppe von bis zu 20 deutschen Studierenden an die ägyptische Uni kommen kann und dort freie Kost und Logis erhält. Einzige Voraussetzung: Die Gaststudenten müssen sich am universitären Leben der SVU beteiligen, sei es durch Vorträge, fachliche Beiträge zu Lehrveranstaltungen, Ausstellungen oder kulturelle Veranstaltungen. "Ich habe bereits mit einigen Kommilitonen gesprochen und kann mir gut vorstellen, dieses Angebot anzunehmen", so Fährmann. Wer sich für einen derartigen Aufenthalt interessiert, könne sich gern bei ihm melden.

Mit der Resonanz auf seine Initiative von Seiten der TU ist er sehr zufrieden: "Ich habe sehr viele Gespräche geführt und eine Menge wertvoller Anregungen bekommen." Vor allem für das Deutschlehrzentrum der SVU konnte er schon einige Unterstützung organisieren, durch Spenden vom Zentrum für Fremdsprachen und vom Medienzentrum der TU und durch Wörterbücher, die der Verlag Langenscheidt zur Verfügung stellte. An der SVU lernten in den vergangenen fünf Jahren rund 7.000 Studierende Deutsch; die wichtigste Fremdsprache ist Englisch. Viele Vorlesungen laufen auf Englisch ab, auch Fährmanns Vorträge während seines Besuches. Denn sein Arabisch reicht nur für ein paar Höflichkeitsfloskeln - aber das reicht in der Regel. "Die Leute sind schon begeistert, wenn man sie in ihrer Sprache begrüßt, weil sie merken, dass man sich für sie und ihr Land interessiert", erklärt Fährmann.

In Vorbereitung seiner Reise nach Ägypten im Februar sammelt Fährmann möglichst viele Wünsche und Fragen von Kommilitonen der TU Chemnitz, die sich für einen Studienaufenthalt an der SVU interessieren. Im Reisegepäck hat er auch Informationsmaterial des Sächsischen Textilforschungsinstitutes an der TU Chemnitz, das eine Bewässerungsmatte entwickelt hat, die Wüsten zum Blühen bringt und bereits in Dubai zum Einsatz kommt. "Vielleicht kann ich helfen, dass diese Entwicklung auch in Ägypten einen Absatzmarkt findet."

Die South Valley University im Internet: http://www.svu.edu.eg

Weitere Informationen erteilt Viktor Fährmann, Telefon 0371 4012264, E-Mail victor.faehrmann@gmx.de.

Katharina Thehos
01.02.2008

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