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Das Fenster zu China soll größer werden

TU Chemnitz bemüht sich um eine enge Partnerschaft mit der stark auf Deutschland ausgerichteten Tongji-Universität Shanghai

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Prof. Dr. Huzeng Li (2.v.r.) von der Fakultät Maschinenbau der Tongji-Universität führte die Gäste aus Deutschland über den Campus seiner Uni. Im Bild (v.l.): Eberhard Alles, Kanzler der TU Chemnitz, Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Dekan der Fakultät für Maschinenbau und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU Chemnitz, Dr. Folker Weißgerber, Mitglied des Vorstandes der Volkswagen AG, sowie TU-Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes. Foto: Claire Salbenblatt

Die Tongji-Universität Shanghai und die Technische Universität Chemnitz wollen gemeinsame Wege gehen. Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes, Rektor der TU Chemnitz, besuchte in dieser Woche gemeinsam mit TU-Kanzler Eberhard Alles und dem Dekan der Chemnitzer Fakultät für Maschinenbau und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, Prof. Dr. Reimund Neugebauer, die chinesische Universität. In Vorträgen und Gesprächen stellte die Delegation der TU Chemnitz in Shanghai das aktuelle Forschungs- und Studienprofil ihrer Universität vor. Darüber hinaus besuchten die Chemnitzer Volkswagen Shanghai. Initiiert wurde der jüngste Besuch von VW-Vorstandsmitglied Dr. Folker Weißgerber, der am 15. November 2004 an der TU Chemnitz zum Honorarprofessor bestellt wird.

Die Tongji-Universität Shanghai gilt als eine der bedeutendsten Universitäten Chinas und zählt im Reich der Mitte zu den 25 wichtigsten Schlüsseluniversitäten. An der Universität in der 17 Millionen Einwohner zählenden Megametropole Shanghai studieren heute etwa 44.000 Studenten. Ihr Vorläufer ist die Deutsche Medizinschule für Chinesen, die 1907 von dem deutschen Arzt Erich Paulun gegründet wurde. Der Name Tongji, der ihr 1912 bei der Erweiterung um technische Studiengänge gegeben wurde, leitet sich ab von "tong zhou gong ji" (= "gemeinsam in einem Schiff einen Fluss überqueren").

Im Gespräch mit dem Präsidenten der Tongji-Universität Dr. Wan Gang vereinbarten die Gäste aus Chemnitz, dass beide Einrichtungen in den kommenden Wochen Möglichkeiten der Zusammenarbeit prüfen werden. In diesem Zusammenhang lud der Chemnitzer Rektor seinen Amtskollegen aus Shanghai zu einem Gegenbesuch ein. "Neben gemeinsamen Forschungsprojekten vor allem auf dem Gebiet des Maschinenbaus und der Materialwissenschaft sind wir an einem intensiven Studenten- und Wissenschaftleraustausch insbesondere im Bereich der Ingenieurwissenschaften interessiert", so Prof. Matthes. Dadurch soll der Anteil aller chinesischen Studierenden an der TU Chemnitz weiter erhöht werden. Zur Zeit sind es 311 Chinesinnen und Chinesen, die in Chemnitz ihre Studienzelte aufgeschlagen haben.

Darüber hinaus möchten beide Universitäten die Zusammenarbeit innerhalb des "Academic Consortium 21" intensivieren. Dieses Konsortium ist ein internationales Netzwerk, das von der Universität Nagoya (Japan) vor zwei Jahren gegründet wurde und bislang 24 Hochschulen aus der ganzen Welt miteinander verbindet, darunter auch die TU Chemnitz und die Tongji-Universität Shanghai. Gemeinsames Ziel der Hochschulen ist es, in Bildung und Forschung sehr eng miteinander zu kooperieren, regelmäßig Erfahrungen auszutauschen und den internationalen Kulturaustausch zu unterstützen.

Die Tongji-Universität unterhält darüber hinaus Partnerschaften mit mehreren deutschen Hochschulen. Mehr als ein Drittel der Dozenten hat in Deutschland studiert oder promoviert. An keiner anderen Universität der Welt wirken so viele deutsche Austausch-Lektoren wie in Shanghai. Dank der Aufrechterhaltung der deutschen Tradition gilt diese Universität als das "Fenster zu Deutschland". Im Dezember 2002 bekam übrigens Bundeskanzler Gerhard Schröder die Ehrendoktorwürde der Tongji-Universität verliehen.

Mario Steinebach
04.11.2004

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