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Universitätsbibliothek - MIKA
3.1 Vergleichen
MIKA vor der Bib

Vergleichen

Die Verarbeitung und Darstellung von Wissen ist ein Prozess, bei dem neue Informationen ständig mit bereits vorhandenem Wissen verglichen werden. Wissen wird allerdings nicht 1:1 so weitergegeben, wie es erworben wird. Vielmehr wird ausgewählt, was die für die eigene Fragestellung wesentlichen Informationen sind, ob es Informationen gibt, die diesen widersprechen, und welche Informationen ergänzend oder irrelevant sind. Hier stellen sich zunächst die Fragen:

  • Sind die recherchierten/ gefundenen Informationen eine sinnvolle Ergänzung zu den zuvor recherchierten/ gefundenen Informationen oder sind sie redundant (geben den gleichen Inhalt nur in anderen Worten wieder?)
  • Lassen sich die recherchierten/ gefundenen Informationen in einen sinnvollen Zusammenhang in Bezug auf Ihr Thema bringen oder in einen solchen einordnen?
  • Habe ich mit den recherchierten/ gefundenen Informationen meine Thematik weitgehend abgedeckt oder gibt es noch (grundlegende) Lücken?

Vor dem eigentlichen Schreibprozess sollte man sich daher zunächst ein Überblickswissen zum Thema anlesen. Dies gelingt besonders leicht durch die Lektüre von Gesamtdarstellungen zum Thema. Besonders achten sollte man darauf, ob es zu dem Thema eine Forschungskontroverse gibt. Ist dies der Fall, sollten die unterschiedlichen Meinungen/ Standpunkte/ Argumentationen herausgearbeitet werden, damit sich anschließend recherchierte/ gefundene Informationen den jeweiligen Seiten besser zuordnen lassen. Dabei sollte man wie folgt verfahren:

Überblick Behalten
  • Anhand des erworbenen Vorwissens, sollte man in Bezug auf das eigene Thema inhaltliche Schwerpunkte setzen. Dies kann schon in Form einer ersten thematischen Strukturierung Ihrer Arbeit geschehen. Diese Strukturierung sollte aber flexibel und anpassungsfähig bleiben, damit sie noch verändert werden kann.
  • Bei der weiteren Recherche gefundene Informationen können dann diesen Schwerpunkten zugeordnet werden. Lassen sie sich nicht zuordnen, muss die inhaltliche Schwerpunktsetzung möglicherweise angepasst werden (z.B. durch Umformulierung der Schwerpunkte, durch Setzung neuer Schwerpunkte). Nicht zum Thema passende Informationen sollte man zunächst festhalten, um in einem fortgeschritteneren Stadium noch einmal zu prüfen, ob sie sich integrieren lassen.
  • Die bisher gefundenen/ recherchierten Informationen sollte man sich in regelmäßigen Abständen immer wieder durchlesen, um bei neu gefundenen/ recherchierten Informationen leichter prüfen zu können, ob diese tatsächlich zusätzliche Aspekte zum vorhandenen Informationsfundus liefern.

Schließlich sollte man aus der Zuordnung der gefundenen/ recherchierten und zum Thema passenden Informationen auch eine eigene Haltung ableiten. Dies kann entweder in der Form geschehen, dass man sich einer bestimmten Forschungsmeinung anschließt und dies mit den gefundenen/ recherchierten Informationen begründet. Oder man bildet sich – etwa durch die eigene Gewichtung oder Interpretation der gefundenen/ recherchierten Informationen – eine eigene Meinung.